Yamashiro

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Dieser Artikel behandelt das Schlachtschiff Yamashiro. Für die gleichnamige japanische Provinz siehe Provinz Yamashiro.

Die Yamashiro (jap. 山城) war ein Schlachtschiff der ehemaligen kaiserlich-japanischen Marine.

Sie und ihr Schwesterschiff Fuso galten als Japans erste „Super-Dreadnoughts“, da sie wie ihre Vorgänger der Kongo-Klasse mit 35,6 cm-Geschützen ausgerüstet worden waren, deren Anzahl aber von acht auf zwölf gesteigert worden war.

Die Yamashiro in der Bucht von Tokyo. Hinter ihr liegen die Fuso und die Haruna. In der Ferne sind noch zwei Kreuzer und ein Flugzeugträger zu erkennen.

[Bearbeiten] Allgemeine Daten

• Schwesterschiffe: Fuso
• Baubeginn: 20. November 1913, Yokosuka Werft
• Stapellauf: 3. November 1915
• In Dienst gestellt: März 1917
• Umbau: 1932, 1935 und 1944
• Schicksal: am 25. November 1944 in der Surigao-Straße von mehreren US Schlachtschiffen versenkt

Dreiseiten Ansicht der Yamashiro im letzten Bauzustand von 1944

[Bearbeiten] Geschichte

Während die Geldmittel für die Fuso 1911 bewilligt wurden, konnte die Erlaubnis für den Bau der Yamashiro erst 1913 erteilt werden.

Die Yamashiro wurde am 20. November 1913 auf Kiel gelegt. Der Stapellauf war am 3. November 1915 und die Imperiale Japanische Marine konnte das Schlachtschiff am 31. März 1917 in Dienst stellen. Die beiden Schiffe der Fuso-Klasse trugen jeweils sechs schwere 35,60 cm-Zwillingstürme, jeweils zwei Türme vorne und achtern überhöht und zwei Türme im Mittelschiff. Die Original-Maschinen waren vier Brown-Curtiss Turbinen, die aus 24 Mijabara Kesseln 40.000 PS auf die vier Schrauben brachten. Das reichte für eine Geschwindigkeit von 23 Knoten.

[Bearbeiten] Modernisierung

Da auf den internationalen Flottenkonferenzen von Washington (1922) und London (1930) eine Auszeit für den Neubau von Großkampfschiffen bis 1936 vereinbar worden war, wurden sämtliche Großkampfschiffe der japanischen Marine umgebaut und modernisiert. Die Schiffe der Fuso-Klasse wurden dabei über das Heck um 7,60 m verlängert. Durch den Anbau von "Torpedowulsten" wuchs die Breite des Schlachtschiffs um vier Meter an. Die horizontale Panzerung wurde von 32-51 mm auf 51-98 mm verstärkt. Die Höhenrichtwinkel der schweren Artillerie wurden von 30° auf 43° und die der Mittelartillerie von 15° auf 30° gesteigert. Die seitlichen Unterwasser-Torpedorohre wurden wegen des Wulstanbaus entfernt.

Die 24 alten kohlebeheizten Mijabara- Kessel wurden durch sechs neue Kanpon Kessel und die vier Brown-Curtiss Turbinen durch vier Kanpon Turbinen ersetzt. Durch die neue platzsparendere Antriebanlage konnte die Antriebleistung auf 76.889 Ps gesteigert werden. Damit erreichte die Yamashiro jetzt eine Geschwindigkeit von 24,75 Knoten.

Dieser Totalumbau veränderte das Aussehen der Fuso-Klasse erheblich. Der vordere Schornstein fiel weg und sie erhielt einen neuen pagodenförmigen Turmmast. Auf Yamashiro nahm dieser Turmmast durch einen Anbau mehr Platz in Anspruch als auf Fuso. Dadurch zeigte der Turm C der Yamashiro in Zurrstellung achteraus. Das Katapult bei der Yamashiro war auf der Steuerbordschanz angeordnet, während es sich bei der Fuso zunächst auf Turm C befand und erst 1941 ebenfalls aufs Achterschiff verlegt wurde. Der Gürtelpanzer, der an den Schiffsseiten den Schutz vor Flachbahnfeuer und Torpedoangriffen verstärken sollte, war bei der Yamashiro gegenüber ihrem Schwesterschiff verlängert worden und zog sich jetzt vom Bug bis über den Rudermaschinenraum an achtern hinnaus.

[Bearbeiten] Pazifikkrieg

Beide Schiffe nahmen am Zweiten Weltkrieg teil. Während der Midway-Operationen waren Fuso und Yamashiro als Fernsicherung der Aleuten-Landungen eingesetzt.

[Bearbeiten] Schlacht in der Surigaostraße

Beide waren der Kern von Nishimuras Verband, der am frühen Morgen des 25. Oktobers 1944 in der Surigao-Straße auf einen Sicherungsverband aus US-Schlachtschiffen, Kreuzern, Zerstörern und Schnellbooten traf.

In der Nacht gelang es zunächst mehrere Angriffe von amerikanischen Schnellbooten und Zerstörern abzuweisen. Die Yamashiro versenkte dabei das US-Schnellboot PT-493, wurde aber von zwei Torpedos von US-Zerstörern getroffen. Durch ihr Radar gelang es den Amerikanern aber ihre Schiffe so zu sammeln, dass sie um kurz vor 04:00 Uhr morgens mit acht Kreuzern und vier Schlachtschiffen und mehreren Zerstörern konzentriertes Feuer auf die Yamashiro eröffnen konnten. Ihr Schwesterschiff Fuso war zu diesem Zeitpunkt bereits gesunken. Die Yamashiro wurde aus der Dunkelheit von mehreren hundert Granaten aller Kaliber getroffen und musste abdrehen. 20 Minuten später versank das brennende Wrack nach zwei weiteren Torpedotreffern von US-Zerstörern. Drei japanische Seeleute wurden später von amerikanischen Schiffen gerettet. Weitere Überlebende weigerten sich von den Amerikanern aus dem Wasser gezogen zu werden. Sie eingerechnet starben etwa 1.300 Besatzungsmitglieder der Yamashiro.

Fuso und Yamashiro waren die letzten Schlachtschiffe, die in einem Artilleriekampf mit anderen Schlachtschiffen versenkt wurden.

[Bearbeiten] Technische Daten:

• Länge: 202,70 m (Nach Umbau 1932 210,00 m)
• Breite des Rumpfs: 28,70 m (nach Umbau 33,10 m)
• Wasserverdrängung:
  • Konstruktion: 29.326 t (nach Umbau 34.700 t)
  • Standard: 30.600 ts
  • Maximal: 35.900 ts
• Tiefgang: 8,70 m
• Geschwindigkeit: 23 kn (nach Umbau 24,70 kn)
• Besatzung: 1.193

[Bearbeiten] Antrieb

[Bearbeiten] vor Umbau

• 24 Dampfkessel von Miyabaya mit Kohle- und Ölfeuerung
• 4 Satz Brown-Curtiss-Dampfturbinen mit 40.000 PS auf 4 Schrauben

[Bearbeiten] nach Umbau

• 6 Dampfkessel von Kampon mit Ölfeuerung
• 4 Satz Kanpon-Dampfturbinen mit 76.899 PS auf 4 Schrauben

[Bearbeiten] Bewaffnung

• 12 x 35.6 cm L/45 in 6 Doppeltürmen
• 16 x 15.2 cm L/50 in 4 Kasematten
• 8 x 12.7 cm L/50 in Zwillinglafetten
• 16 x 2,5 cm L/60 MK in Zwillinglafetten
• 6 Unterwasser-Torpedorohre jeweils in den Seiten (bis zum Umbau 1933/35)
• 1 Flugzeugkatapult, 3 Flugzeuge

[Bearbeiten] Panzerung

• Gürtel: 304 mm
• Türme (Front): 304 mm
• Türme (Decke): 203 mm
• Kommandostand: 349 mm
• Kasematten: 152 mm
• Deck: 51 mm