Wurlitzer Electric Piano
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Wurlitzer Electric Piano |
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Klassifikation |
Gegenschlagidiophon (Elektrophon) Tasteninstrument |
verwandte Instrumente: |
Fender Rhodes, Hohner Pianet, Hohner Clavinet, Yamaha CP-70/ CP-80 |
Musiker |
Kategorie:Keyboarder |
Das Wurlitzer Electric Piano ist ein zwischen 1955 und 1982 von der Rudolph Wurlitzer Company hergestelltes, und von Benjamin Meissner erfundenes, elektromechanisches Tasteninstrument. Die am meisten vertretene Variante, das Wurlitzer 200A ist vor allem in den 60ern und 70ern viel in Jazz, Funk,Country und Soulmusik zum Einsatz gekommen. Der Klang ist dem Fender Rhodes ähnlich, und variiert zwischen bei aggressivem Spiel vergleichsweise hartem, hohlem, durchsetzungsfähigem, und bei ruhigem Spiel süßlichem, vibraphonartigen, warmen Sound.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Instrument
Das Wurlitzer ist ein Tasteninstrument mit 64 Tasten. Der Tonumfang entspricht einem 88-Tasten Flügel ohne die obere und untere Oktave. Die Tonerzeugung geschieht über pro Taste eine Metallzunge (Reed), die über eine Hammertastertur angeschlagen wird, und die über Kondensatorplatten ein elektrostatisches Feld bilden, worüber der Ton auch abgenommen wird. Außerdem verfügt das Wurlitzer über ein Sustain-Pedal, welches über einen Bowdenzug funktioniert.
[Bearbeiten] Geschichte
Der Erfinder Benjamin Meissner hatte ein gewöhnliches, verstärktes Klavier in den 1930ern entwickelt. Wurlitzer hat die zur Verstärkung benutzte, elektrostatische Pickupkonstruktion benutzt, aber die Saiten durch Metallzungen ersetzt.
[Bearbeiten] Modelle
Die meisten Wurlitzer electric Pianos sind transportabel und besitzen abnehmbare Beine; es wurden allerdings auch Konsolenmodelle verkauft, die einen stärkeren Verstärker hatte, auf dem sie auch, statt der Beine standen (vergleichbar mit dem Fender Rhodes Suitcase). Diese "Console" und "Spinett" genannten Modelle hatten auch ein im Gegensatz zur portablen Version fest verbautes Sustain-Pedal.
[Bearbeiten] Portable-Serie
Die ersten Modelle waren aus der 100-Serie, sie hatten ein Gehäuse aus farbiger Faserplatte oder Holz, und hatten einen einzelnen Lautsprecher im Gehäuse. Alle außer die allerersten Modelle besitzen einen Tremolo-Effekt, bei dem die Geschwindigkeit festgelegt war, aber man die Intensität regeln konnte. Bis in die frühen 1960er besaßen alle Modelle eine Röhrenverstärkung; das 140B war das erste Modell mit Transistorverstärker. Das nächste Modell, das 145, wurde 1969 vom Wurlitzer 200 ersetzt, das einen Plastikdeckel besaß. Dieses Modell war wesentlich leichter, besaß zwei Lautsprecher, die auf den Spieler gerichtet waren. Das Modell war wahlweise in schwarz, "waldgrün", rot oder beige erhältlich. Das 200A hingegen war nur in schwarz erhältlich. Alle Modelle - außer dem sehr seltenen, batterie-betriebenen 200B - hatten mindestens einen (frühe Modelle), meistens aber zwei Lautsprecher.
[Bearbeiten] Console-Serie
Eine wichtige Rolle für das Wurlitzer-Piano war die eines Übungsinstrumentes in Schulen und Universitäten. Für diesen Zweck waren die praktisch unbeweglichen Konsolen-Modelle gedacht. Diese, gewöhnlicherweise beige- oder hellgrünfarbenden 200er-Modelle, besitzen den den Lautsprecher, eine Anschlussmöglichkeit für einen Kopfhörer, und ein Sustainpedal; manche dieser Modelle haben keinen Tremolo-Effekt; in Europa war auch noch ein 300er Modell auf dem Markt, das als Wohnzimmerinstrument gedacht war. Viele alte Konsolenmodelle werden neuerdings einfach umgebaut, um als portable Versionen genutzt zu werden. Außerdem gab es noch das heute seltene Lehrermodell, mit dem man die einzelnen Schülermodelle anhören oder Stummschalten kann.
[Bearbeiten] Spinett-Serie
Seit Produktionsbeginn wurden auch eine geringe Anzahl von Spinettmodellen gebaut. Diese für den Heimgebrauch gedachten Modelle besitzen ähnlich wie ein Klavier eine Holzverkleidung, ein Dämpfungspedal (was in Wirklichkeit einfach elektronisch das Signal leiser machte) und ein Sustain-Pedal. Ansonsten waren diese Modelle mit den gewöhnlichen Portable-Pianos identisch.
[Bearbeiten] Butterfly-Baby-Grand-Serie
Das 200 hatte auch ein einzigartiges Haus-Modell als Zwillingschwester, das „Butterfly Baby Grand“, ein halb-rundes Piano mit Holzgehäuse mit zwei Würfelförmigen Lautsprechern.
[Bearbeiten] 106P
Diese besonders seltene Version ist die einzige bekannte Version, die nicht 64, sondern 44 Tasten hat. Dieses Modell war für den Klassenraum gedacht, hatte ein Plastikgehäuse, keine Knöpfe zur Einstellung, einen Lautsprecher, und kein Sustain-Pedal. Dieses Piano war nur im Set von acht Pianos erhältlich, um gleich ganze Klassen damit auszustatten. Es kommt wahrscheinlich aus den frühen 1970ern und war in Orange und Beige erhältlich.
[Bearbeiten] Hörbeispiele
Bekannte Musikstücke mit Wurlitzer-Einsatz:
- Ray Charles - "What'd I Say"
- Three Dog Night - "Mama Told Me Not To Come"
- The Small Faces - "Lazy Sunday"
- Donny Hathaway - "What's going on"
- Joni Mitchell - "Woodstock"
- The Carpenters - "Top Of the World"
- Supertramp - "The Logical Song", "Dreamer"
- Sun Ra (1956, der erste Song mit einem Wurlitzer) - "India", "Dreams Come True"
- Jamiroquai - "Black Capricorn Day"
- Queen - "You're My Best Friend"
- Marvin Gaye - "I Heard It Through The Grapevine"
- Pink Floyd - "Money"
- Sheryl Crow - "The Book"
- Beck - "Where It's At"
- Steely Dan - "Do it again"
- Joanna Newsom - "Peach, Plum, Pear" (Version auf "Walnut Whales")
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] verwandte Instrumente
- Im engeren Sinne (E-Piano): Fender Rhodes, Hohner Pianet, Hohner Clavinet, Yamaha CP-70/ CP-80
- Im weiteren Sinne (Tasteninstrumente): Klavier, Hammond-Orgel, Synthesizer