Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Wolfgang Langhoff - Wikipedia

Wolfgang Langhoff

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Wolfgang Langhoff (* 6. Oktober 1901 in Berlin; † 25. August 1966 in Ost-Berlin) war ein deutscher Schauspieler und Regisseur. Von 1946 bis 1963 leitete er das Deutsche Theater Berlin. Er ist der Vater von Thomas und Matthias Langhoff.

Grab von Wolfgang Langhoff auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin.
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Grab von Wolfgang Langhoff auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

[Bearbeiten] Jugend

Langhoff wurde 1901 in Berlin als eines von vier Kindern des Kaufmanns Gustav Langhoff geboren, wuchs jedoch in Freiburg im Breisgau auf, wo er auch das Gymnasium besuchte. Von 1915 bis 1917 fuhr er als Matrose zur See, strebte eine Offizierslaufbahn bei der Handelsmarine an. Nach Beendigung des Ersten Weltkriegs hatte er ein erstes Engagement als Statist am Königsberger Theater; dort spielte er schon bald erste Nebenrollen - ohne je eine Schauspielausbildung absolviert zu haben.

[Bearbeiten] Politisches Engagement, Emigration

1923 machte Langhoff Station am Thalia Theater Hamburg und in Wiesbaden. 1926 heiratete er die Schauspielerin Renata Malacrida, die ihm zwei Söhne gebären sollte, nämlich Thomas (* 1938) und Matthias (* 1942). Von 1928 bis 1933 spielte er am Düsseldorfer Schauspielhaus. Langhoff engagierte sich in dieser Zeit intensiv für die KPD und gründete eine eigene Agitprop-Gruppe, die u.a. auf Gewerkschaftsveranstaltungen auftrat.
Im März 1933 wurde er von der Gestapo verhaftet und zunächst im Düsseldorfer Gerichtsgefängnis inhaftiert, wo er schwerer Folter durch die SS ausgesetzt war. Später wurde er ins Konzentrationslager Börgermoor im Emsland verbracht, wo er 13 Monate inhaftiert blieb. [1] Dort überarbeitete er im August 1933 einen Text von Johann Esser zum später weltberühmt gewordenen Moorsoldaten-Lied. Die Melodie komponierte der Mithäftling Rudi Goguel. Nach der Verlegung ins KZ Lichtenburg erfolgte 1934 die Entlassung Langhoffs im Rahmen der so genannten Osteramnestie; unmittelbar darauf - im Juni des gleichen Jahres - floh er in die Schweiz, kurz vor Schließung der Grenze. Am Schauspielhaus Zürich fand er Unterkunft und Arbeit als Regisseur und Schauspieler. 1935 wurde der autobiographische Bericht Die Moorsoldaten. 13 Monate Konzentrationslager veröffentlicht, der nach der Übersetzung durch Lilo Linke ins Englische weltweit Beachtung fand als eine der Augenzeugenschilderungen der Brutalität in den nationalsozialistischen Konzentrationslagern. Langhoff war Gründungsmitglied der Bewegung Freies Deutschland in der Schweiz.

[Bearbeiten] Intendanz

1945 kehrte Langhoff nach Deutschland zurück, wurde Generalintendant der Düsseldorfer Bühnen. 1946 übernahm er das Deutsche Theater in Ost-Berlin von Gustav von Wangenheim, dort feierte er auch große Erfolge als Regisseur. Er spielte eine wichtige Rolle in der Kulturpolitik der DDR, war u.a. Mitglied der Akademie der Künste. 1956 wurde er Präsident des DDR-Zentrums des Internationalen Theaterinstituts der UNESCO. Doch schon bald darauf kam es zu ersten Auseinandersetzung mit der Kulturkommission des ZKs der SED: Man warf ihm mangelnde Umsetzung des Sozialistischen Realismus vor, kritisierte seine Spielpläne. 1963 trat er im Zusammenhang mit der Auseinandersetzung um das von ihm inszenierte Stück Die Sorgen und die Macht von Peter Hacks zurück, Wolfgang Heinz wurde sein Nachfolger. Langhoff blieb dem Deutschen Theater jedoch bis zu seinem Lebensende verbunden, führte dort weiterhin Regie. 1965 wurde er zum Ehrenmitglied des Theaters ernannt, 1966 starb er im Alter von 65 Jahren an Krebs. 1991 übernahm sein Sohn Thomas Langhoff den Posten des Intendanten.

[Bearbeiten] Arbeit

[Bearbeiten] Wichtige Rollen

[Bearbeiten] Schauspielhaus Zürich

[Bearbeiten] Deutsches Theater Berlin

[Bearbeiten] Langhoff als Regisseur

Langhoffs Klassikerinszenierungen am Deutschen Theater begründeten seinen Ruhm als Regisseur: Der Text stand für ihn stets im Mittelpunkt, er fühlte sich der Vorlage verpflichtet. Seine Arbeit orientierte sich dabei stark an der Theorie Stanislawskis, erst in späten Jahren entwickelte er eine gewisse Distanz zu den von ihm inszenierten Stücken, näherte sich - freilich in Maßen - an Brecht an.

Meilensteine seiner Laufbahn waren u.a. Faust (1949 und 1954), Egmont (1951), Don Carlos (1952), König Lear (1957 sowie Minna von Barnhelm (1960). Letztere Inszenierung mit Käthe Reichel in der Hauptrolle muss wohl aus heutiger Sicht als Langhoffs wichtigste gelten, sie beeinflusste viele junge Regisseure.

[Bearbeiten] Langhoff als Intendant

Nicht nur Klassiker standen auf dem Spielplan des Deutschen Theaters, Langhoff förderte durchaus auch zeitgenössische Dramatik, spielte u.a. sowjetische Stücke wie z.B. Die russische Frage von Konstantin Simonow - die Inszenierung dieses Stücks führte 1947 zur endgültigen Spaltung der Berliner Theaterlandschaft in Ost und West, wirft es doch der amerikanische Presse die Manipulation der öffentlichen Meinung vor. In den sechziger Jahren verwahrte sich Langhoff zunehmend gegen einseitige Propaganda, weigerte sich, viele Stücke auf den Spielplan zu setzen. Einer offenen Konfrontation mit der ZK-Kulturkommission wich er jedoch wiederholt aus, gab nur zu oft nach: Etwa im Falle einer Einladung Heinz Hilperts in die DDR, die er nicht persönlich auszusprechen wagte.

Chefdramaturg Langhoffs war lange Jahre Heinar Kipphardt. Das Ensemble des Deutschen Theaters bestand u.a. aus Ernst Busch, Horst Drinda, Mathilde Danegger, Rudolf Wessely, Karl Paryla, Käthe Reichel, usw.

Nach der Rückkehr aus dem Exil arbeiteten Bertolt Brecht und Helene Weigel mit ihrem Ensemble zunächst an Langhoffs Haus, ehe sie 1954 ins Theater am Schiffbauerdamm umziehen konnten.

[Bearbeiten] Literatur

  • Langhoff, Wolfgang: Die Moorsoldaten. o.A. 1995. ISBN 3-880212-26-0
  • Deutsches Theater Berlin: (Hrsg.): Hundert Jahre Deutsches Theater Berlin. 1883 – 1983. Berlin 1986.
  • Deutsches Theater Berlin: (Hrsg.): Bericht über 10 Jahre. Berlin 1957.
  • Krull, Edith: Wolfgang Langhoff. Berlin 1962. (= Theater und Film. Bd. 3.)
  • Preuß, Joachim Werner: Theater im ost-/westpolitischen Umfeld. Nahtstelle Berlin 1945 – 1961. München 2004. ISBN 3-89129-689-4
  • Stolper, Armin: Noch ein roter Hunderter. Wolfgang Langhoff. Schkeuditz 2001. ISBN 3-935530-11-0

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Quellen

  1. Robert Zagolla: Im Namen der Wahrheit - Folter in Deutschland vom Mittelalter bis heute. S.136-139
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