Witjas
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Witjas (Витязь) ist das russische Wort für Ritter. In der russischen und sowjetischen Flotte trugen mehrere Schiffe den Namen Witjas.
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[Bearbeiten] Witjas (I)
Segel-Korvette mit Dampfmaschine, nach 1850 gebaut. Sie verließ am 8. Oktober 1870 den Hafen von Kronstadt unter Kapitän II. Ranges Nasimow zu einer mehrmonatigen Expeditionsfahrt in den Pazifik. Sie brachte den russischen Forscher Miklucho-Maklai zur Astrolabe-Bay in Neuguinea.
[Bearbeiten] Witjas (II)
Schrauben-Korvette mit zusätzlicher Besegelung, 1886 in Sankt Petersburg in Dienst gestellt. Wasserverdrängung: 3200 Tonnen; Geschwindigkeit: 13 Knoten (ca. 24 km/h), Bewaffnung: mehrere Geschütze der Kaliber 15,2 cm und 4,7 cm. Im Jahr 1886 lief das Schiff unter dem Kommando von Kapitän I. Ranges Makarow zu einer wissenschaftlichen Weltumfahrung aus. Es wurden umfangreiche ozeanographische Untersuchungen, z.B. zur Temperatur und Dichte des Meerwassers sowie zur Beschaffenheit des Meeresbodens im Pazifik durchgeführt. Für ihre Verdienste in der Meeresforschung wurde die Witjas (II) in die Ehrentafel für historische Schiffe am Ozeanographischen Museum in Monaco aufgenommen. Nach seiner Rückkehr von der Weltumfahrung wurde das Schiff zum Kreuzer umgebaut. Die Witjas (II) sank 1893 im Nevelsker Meerbusen.
[Bearbeiten] Witjas (III)
Als Bananenfrachter Mars 1939 in Bremerhaven vom Stapel gelaufen. Durch den Ausbruch des 2. Weltkrieges kam das Schiff nicht mehr als Frachtschiff in Fahrt und wurde im Kriegsverlauf durch Bombentreffer stark beschädigt. Nach dem Kriegsende kam das Schiff zunächst nach Großbritannien bevor es der Sowjetunion als Reparation zugesprochen wurde. Von 1947 bis 1948 wurde das in Witjas umbenannte Schiff auf der Schiffsreparaturwerft Wismar in der damaligen sowjetischen Besatzungszone Deutschlands zum Forschungsschiff umgebaut. Das 109,5 m lange Schiff hatte dann eine Wasserverdrängung von 5710 Tonnen und erreichte eine Geschwindigkeit von 15 Knoten (ca. 28 km/h). Die Besatzung bestand aus 73 Mann. Außerdem konnten noch 64 Forscher in 12 Labors an Bord arbeiten. Nach der Erprobung im Schwarzen Meer lief das Schiff 1949 zu seiner ersten Fahrt zur Erforschung des Japanischen Meeres, des Ochotskischen Meeres und des Beringmeeres aus. Während der Reise im Internationalen Geophysikalischen Jahr 1957 wurde das nach dem Schiff benannte Witjastief 1 im Marianengraben entdeckt, mit 11022 m Tiefe die tiefste bekannte Stelle im Meer. Weiterhin wurden bei Forschungsreisen die Mangan-Knollen auf dem Meeresgrund entdeckt und erforscht. Nach 65 Forschungsreisen mit über 1 Million Seemeilen (über 1,852 Millionen km) wurde die Witjas (III) 1979 außer Dienst gestellt und liegt im Hafen von Kaliningrad als Museumsschiff.
[Bearbeiten] Witjas (IV)
Als Forschungsschiff für das Institut für Ozeanologie der Akademie der Wissenschaften der UdSSR 1981 auf der Warski-Werft in Szczecin (Polen) gebaut. Das Schiff führt einen Tiefseetauchroboter mit und ist mit einer Tiefseetauchanlage ausgestattet. Außerdem stehen den Wissenschaftlern 26 Laboratorien an Bord der Witjas (IV) zu Verfügung.
