Willisau
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Wappen | |
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Basisdaten | |
Kanton: | Luzern |
Bezirk: | Willisau |
BFS-Nr.: | 1151 |
PLZ: | 6130 |
Koordinaten: | 47° 7' n. Br. 8° 0' ö. L. |
Höhe: | 557 m ü. M. |
Fläche: | 41.69 km² |
Einwohner: | 7'158 (31. Dezember 2005) |
Website: | www.willisau.ch |
Karte | |
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Willisau ist seit 1. Januar 2006 eine politische Gemeinde und der Hauptort des gleichnamigen Amtes des Kantons Luzern in der Schweiz.
Am 25. Januar 2004 beschlossen die stimmberechtigten Einwohner der beiden Gemeinden Willisau Stadt und Willisau Land die Fusion zur Stadt Willisau per Jahresbeginn 2006.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographie
Die Stadt Willisau liegt im Luzerner Hinterland am Rande der nördlichen Ausläufer des Napfs, am Zusammenfluss von Buch- und Enziwigger. Um die historische Altstadt entstanden in den vergangenen 40 Jahren diverse neue Quartiere.
Willisau ist mit seinen 4169 Hektaren und seinen knapp 7200 Einwohnern flächen- und einwohnermässig die grösste Gemeinde im Amt Willisau. Das Gemeindegebiet ist Teil des so genannten Inneren Willisauer Berglandes, das gegen Norden durch das Quertal Huttwil-Gettnau-Alberswil begrenzt wird. Die Gemeinde erstreckt sich zum grössten Teil über die nördlichen Ausläufer des Napf und stösst gleichzeitig an das sich öffnende obere Wiggertal.
Die Landschaft ist zur Hauptsache durch die unverwechselbaren besonderen Eigenschaften der Napfabdachung geprägt, mit ihren Eggen und Krächen, den ausgedehnten Hügelzügen mit den stotzigen und sanften Abhängen, den wasserreichen, schmäleren und breiteren Talböden.
Recht gross sind die Höhenunterschiede innerhalb der Gemeinde: Wydenmühle 534 m ü.M., Gutenegg im Menzberggebiet 1070 m ü.M.. Die wechselvolle Landschaft mit ihrem Waldreichtum besitzt vielerlei Reize und kennt eher ein rauhes, oft dem Wind ausgesetztes Klima.
Neben dem historischen Städtchen und seiner Agglomeration gibt es noch weitere Siedlungen in der Gemeinde. So die Weiler Daiwil (an der Hauptstrasse Willisau-Menznau), Schülen (auf halbem Weg zum Menzberg in etwa 800 Metern Höhe), Rohrmatt, Ostergau und Käppelimatt. Zudem gibt es unzählige Bauernhöfe über das ganze Gemeindegebiet verteilt.
[Bearbeiten] Nachbargemeinden
Die Stadt Willisau grenzt an Alberswil, Ettiswil, Gettnau, Grosswangen, Hergiswil bei Willisau, Luthern, Menznau, Ufhusen und Zell LU.
[Bearbeiten] Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung | |
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Jahr | Einwohner |
1850 | 4'392 |
1880 | 4'615 |
1900 | 4'131 |
1950 | 5'273 |
1960 | 5'774 |
1970 | 6'170 |
1980 | 6'233 |
1990 | 6'654 |
2000 | 7'097 |
2004 | 7'130 |
Die Bevölkerung blieb über lange Zeit eher gering, trotz dem mittelalterlichen Stadtrecht. Der grosse Teil der Bevölkerung wohnte nicht innerhalb der Stadt sondern ausserhalb. Infolge Abwanderung und Landflucht nahm von 1850 bis 1900 die Bevölkerung ab. Markant zu nahm sie vor allem von 1950 bis 1970 und ähnlich stark 1980 bis 2004. Dies ist vor allem auf die rege Bautätigkeit in Willisau selber zurückzuführen.
[Bearbeiten] Sprachen
Die Umgangssprache ist Schweizerdeutsch, eine hochalemannische Mundart.
[Bearbeiten] Religionen - Konfessionen
In früheren Zeiten war die gesamte Bevölkerung Mitglied der Römisch-Katholischen Kirche. Durch Kirchenaustritte und Zuwanderung aus anderen Regionen der Schweiz und dem Ausland hat sich dies geändert. Heute (Stand 2000) gibt es 81% römisch-katholische-, 8,9% evangelisch-reformierte Christen. Daneben findet man 2,8% Muslime sowie 7,3% Angehörige anderer nichtchristlicher Religionen oder Konfessionslose. Die Muslime sind meist albanischer, kurdischer und türkischer Herkunft; die Minderheit der Angehörigen anderer Religionen fast ausschliesslich Hindus tamilischer Abstammung aus Sri Lanka.
[Bearbeiten] Herkunft - Nationalität
Von den 7'130 Einwohnern Ende 2004 waren 6'567 Schweizer und 563 (= 7,9 %) Ausländer. Die grössten Einwanderergruppen kommen aus Serbien-Montenegro (meist Albaner, aber auch Slawen), Mazedonien (meist Albaner), Deutschland, Italien, Portugal, Kroatien, Österreich, der Türkei und aus Sri Lanka (Tamilien).
[Bearbeiten] Politik
Mitglieder des Stadtrats
- Robert Küng, Stadtpräsident, FDP
- Wendelin Hodel, Stadtammann, CVP
- Hedy Bürgisser, Sozialvorsteherin, FDP
- Edwin Heller, Stadtrat, CVP
- Brigitte Troxler, Stadträtin, SP
[Bearbeiten] Verkehr
Willisau liegt an der Bahnstrecke Luzern–Langenthal. Daneben bestehen die Buslinien Willisau–Ettiswil–Sursee, Willisau–Ettiswil–Nebikon und Willisau–Hergiswil–Hübeli. Willisau liegt an der Hauptstrasse Dagmersellen–Wolhusen–Luzern. Seit 1999 wird das Zentrum vom Durchgangsverkehr umfahren. Die nächst gelegenen Autobahnanschlüsse sind (an der A2) Dagmersellen in 11 km und Sursee in 13 km Entfernung.
[Bearbeiten] Geschichte
893
Eine alemannische Hofsieldung Cozeriswilare / Gesserswil im Willisauer Bergland aktenkundig
1101
Erstmalige Erwähnung des Ortes Willineshôwo
1302/1203
An Stelle des bisherigen Pfarrdorfes errichten die Freiherren von Hasenburg ein befestigtes Zentrum
1330
Willisau erhält das Recht zur Abhaltung von Jahr- und Wochenmärkten
1367
Durch Heirat werden die Grafen von Aarburg Willisauer Stadtherren
1375
Im Gugler-Krieg lässt Herzog Leopold die noch schlecht bewehrte Kleinstadt abbrennen
1386
"Landesvater" Herzog Leopold III. (Habsburg) befiehlt beim Auszug aus Willisau die erneute Vernichtung der Stadt (vor der Schlacht bei Sempach)
1407
Die Nachfahren der Hasenburger verkaufen Stadt und Grafschaft Willisau an die Stadt Luzern - Die lukrative Landvogtei Willisau ist vier Jahrhunderte Teil des Stadtstaates Luzern
1471
Willisau wird durch einen Stadtbrand zerstört
1704
Der Grossteil der Stadt brennt zum vierten Mal ab
1798
Im Gefolge der Staatsumwälzung verlieren die Stadtbürger ihre Vorrechte. Die Steuerbezirke Stadt und Kirchgang ausserhalb der Stadt werden zu Munizipalitäten
1803
Die Mediationsregierung erklärt die Munizipalitäten Stadt und Landschaft zu eigenständigen Gemeinden
ab 1990
Willisau-Stadt und Willisau-Land verstärken ihre Zusammenarbeit und lösen immer mehr Aufgaben gemeinsam
2004
Am 25. Januar 2004 wird über die Vereinigung der Gemeinden Willisau-Stadt und Willisau-Land abgestimmt. Bei einer sehr hohen Stimmbeteiligung (80% Willisau-Stadt, 81% Willisau-Land) wird die Vorlage deutlich angenommen.
2006
Auf den 1. Januar fusionieren die beiden Gemeinden Willisau-Land und Willisau-Stadt zur Stadt Willisau.
[Bearbeiten] Kultur und Brauchtum
Mit der Stadtgründung im Jahre 1303 erhielt Willisau auch das Marktrecht. Noch heute findet deshalb jeden letzten Donnerstag im Monat ein Markt im Städtchen statt. Auf dem Rathausplatz findet samstags jeweils der Bauernmarkt statt.
Willisau ist eine Fasnachtshochburg. Jedes Jahr am Freitag nach dem Dreikönigstag wird die Fasnacht eröffnet und der Zunfmeister zieht mit den Guggenmusigen ins Städchen ein. Am Sonntag vor dem Schmutzigen Donnerstag findet jeweils die Städtlifasnacht statt. Alle paar Jahre führt die Karnöffelzunft ein internationales Narrentreffen durch. Immer am Güdismontag steht der traditionelle Sprüchliabend auf dem Programm.
Willisau ist traditionell katholisch geprägt. Im Mai/Juni finden an Fronleichnam (einem hohen katholischen Feiertag) und am Sonntag darauf am Willisauer Heilig-Blut-Fest grosse Prozessionen durch das Städchen und die umliegenden Gebiete statt. Mit dabei sind jeweils die Herrgottsgrenadiere und die Corporis Christi Bruderschaft mit den Kanonieren, die auf dem Schlossfeld Böllerschüsse abfeuern. Damit wird jeweils die Durchführung der Prozessionen sowie die liturgischen Höhepunkte angekündigt.
Immer Ende August/Anfangs September wird in Willisau seit den 70er Jahren ein internationales Jazzfestival durchgeführt.
Jeweils am dritten Oktoberwochenende (Samstag - Montag) findet im Städtchen und auf dem Zehntenplatz die grosse Willisauer Kilbi (Kirchweih) statt.
Seit 1996 findet Anfangs Dezember im Städtchen der Christkindlimärt statt.
[Bearbeiten] Schulen, Sportanlagen
Auf dem Schlossfeld oberhalb des Städchens befindet sich eine grossartige Schul- und Sportanlage. Neben der Volksschule (1. - 9. Klasse), aufgeteilt auf die Schulanlagen Schloss und Schlossfeld, befinden sich die Kantonsschule (Gymnasium) und die Berufs- und Gewerbeschule auf dem selben Areal. Die Sportanlage bietet fünf Rasenplätze, eine 400 m Rundbahn, drei Hartplätze, neun Turnhallen, davon zwei Dreifachhallen sowie ein Hallenbad. Daneben gibt es noch das Freizeitzentrum Willisau mit einer Tennishalle und einem Tennisplatz. Dazu gehört auch eine Minigolfanlage, ein Fitnesszenter, eine Squashhalle, eine Sauna mit Dampf- und Sprudelbad sowie einem Restaurant. Die beiden Kindergärten befinden sich im Pfarreiheim und an der Menzbergstrasse. Die Heilpädagogische Sonderschule ist im Moment zweigeteilt. Das Hauptgebäude steht am Schützenrain. Daneben gibt es auch Schulzimmer in den Pavillons auf dem Schlossfeld.
[Bearbeiten] Bekannte Persönlichkeiten
- Marianne Alvoni - Schweizer Modedesignerin (Heimatort Willisau) mit Residenz Verona und Worb (Bern)
- Ruth Metzler-Arnold - Alt-Bundesrätin (1999–2003)
- Urs Bühler - Mitglied der Band Il Divo
[Bearbeiten] Weblinks
- Offizielle Website der Stadt Willisau
- Tourismus-Website Region
- Informationen über die Region Willisau
Alberswil | Altbüron | Altishofen | Dagmersellen | Ebersecken | Egolzwil | Ettiswil | Fischbach | Gettnau | Grossdietwil | Hergiswil bei Willisau | Luthern | Menznau | Nebikon | Ohmstal | Pfaffnau | Reiden | Roggliswil | Schötz | Ufhusen | Wauwil | Wikon | Willisau | Zell
Kanton Luzern | Ämter des Kantons Luzern | Gemeinden des Kantons Luzern
Koordinaten: 47° 7' N, 8° 0' O