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Welschbillig

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Wappen Karte
Wappen von Welschbillig
Welschbillig
Deutschlandkarte, Position von Welschbillig hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Trier-Saarburg
Verbandsgemeinde: Trier-Land
Koordinaten: Koordinaten: 49° 51′ N, 6° 34′ O 49° 51′ N, 6° 34′ O
Fläche: 37,08 km²
Einwohner: 2485 (31. Juli 2006)
Bevölkerungsdichte: 67 Einwohner je km²
Postleitzahl: 54298
Kfz-Kennzeichen: TR
Gemeindeschlüssel: 07 2 35 501
Gemeindegliederung: 5 Ortsteile: Welschbillig, Ittel, Möhn, Träg, Hofweiler
Adresse der
Verbandsverwaltung:
Gartenfeldstr. 12
54295 Trier
Webpräsenz:
Bürgermeister: Helmut Becker (CDU)

Welschbillig ist eine Gemeinde der Verbandsgemeinde Trier-Land im Landkreis Trier-Saarburg in Rheinland-Pfalz, bestehend aus den Ortsteilen Welschbillig (1763 Einwohner), Ittel (272), Möhn (202), Träg (124) und Hofweiler (119).

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Über Jahrhunderte war Welschbillig als Amtsort Mittelpunkt für die Dörfer der Umgebung. Verschiedene Bauwerke unterschiedlicher Epochen zeugen noch von der geschichtlichen Bedeutung des Ortes.

Römische Epoche

Ab der Mitte des 2. Jahrhunderts ist eine römische Villa rustica im Bereich der neugotischen Pfarrkirche St. Peter in Ortszentrum von Welschbillig nachweisbar. An ihrer Stelle entstand im späten 3. Jahrhunderts ein bedeutend größeres herrschaftliches Anwesen, das im 4. Jahrhundert aber nochmals umgebaut worden ist. Diese Villa schloss sich U-förmig an ein 58,3 mal 17,8 Meter großes Prachtbassin an, das von vermutlich 112 Hermen umstellt war. 70 Hermen waren bei der Ausgrabung erhalten und stammen wahrscheinlich aus dem 4. Jahrhundert, ein weiterer, erst 1958 gefunden, konnte nicht sicher zugeordnet werden. Ein Großteil der aufgefundenen Köpfe dieser Hermen, heute im Trierer Landesmuseum, lassen deutlich unterschiedliche Völker, z. B. Römer, Griechen, Kelten und Germanen sowie Götter erkennen. Es wird vermutet, dass dieses einmalige Wasserbecken zu einem Palast des in Trier residierenden Kaisers oder zumindest eines Verwalters des 220 Quadratkilometer großen Langmauerbezirks gehörte, in dessen südwestlichem Bereich die Villa lag. Erst beim Bau der neugotischen Pfarrkirche konnte fast die gesamte Anlage, die einen guten Teil des Ortes einnahm, freigelegt und erstklassig dokumentiert werden.

Ob es nach dem Zusammenbruch der römischen Herrschaft eine Siedlungskontinuität bis ins frühe Mittelalter gegeben hat, ist noch nicht ergründet. Der Zusatz „Welsch", könnte jedoch darauf hinweisen, dass es hier noch lange nach dem Zusammenbruch des Weströmischen Reiches eine romanisierte Bevölkerung gegeben haben kann.

Vorkarolingische und frühmittelalterliche Zeit

634 wird Welschbillig, sowie die Orte Newel, Sülm und Röhl (Eifel) mit ihren Kirchen und Zugehörungen von König Dagobert I (Herrschaft: 622 bis 638, Trier-Aufenthalt: 624 bis 625) der Kirche des heiligen Paulinus (Paulinstift Trier) geschenkt. Zu dieser Zeit war Modoald Bischof von Trier (Bischof von 626 bis 645). 981 wird diese Schenkung in einer Urkunde des Erzbischofs Egbert von Trier (Bischof von 977 bis 993) erwähnt. Welschbillig wird in der genannten Urkunde erstmals unter dem Namen „Billike" genannt.

Mittelalter

Um die Mitte des 13. Jahrhunderts bauten die Trierer Kurfürsten eine Befestigung aus dem 12. Jahrhundert, welche im Bereich der ehemaligen römischen Prachtvilla stand, zu einer Wasserburg mit vier Ecktürmen aus. Sie darf als Keimzelle für den weiteren Ortsausbau angesehen werden.

1291 verlieh König Rudolf von Habsburg (1218 bis 1291) Welschbillig zusammen mit Bernkastel, Mayen, Montabaur, Saarburg die Stadtrechte. Aus diesem Anlass wurde die vorhandene Wasserburg zu einer kurtrierischen Landesfestung]] ausgebaut. Noch heute bestimmt die hochaufragende Ruine des damaligen Torbaus neben erhaltenden Teilen des Burggrabens mit innerer und äußerer Umfassungsmauer sowie an der Nordwestecke ein Dreiviertelturm das Erscheinungsbild des Ortsmittelpunkts. Von der ehemals 1,5 km langen Stadtmauer; die spätestens kurz nach der Stadtrechtverleihung errichtet wurde, sind ebenso noch Reste erhalten, wie von zwei Stadttoren.

Frühneuzeit

Am 28. Dezember 1601 eroberte der Herzog von Luxemburg im Verlauf einer Fehde zwischen dem Kurfürsten von Trier und dem Kloster Sankt Maximin als Verbündeter des Abtes die Städte Welschbillig und Ehrang durch Überrumpelung und brandschatzte ihre Bewohner. Später, auf ihrem Eroberungsfeldzug durch das Trierer Land zerstörte die französische Besatzungsmacht 1673/74 die Welschbilliger Landesfestung.

Auf dem Grund des im ehemaligen Nordflügel der Festung vermuteten Burghauses entstand zu Beginn des 18. Jahrhunderts das kurfürstliche Amtshaus. Es gilt als frühes Beispiel barocken kurfürstlichen Landbauwesens und wird heute als Pfarrhaus genutzt. Noch heute ist über dem Eingang das Wappen des Erzbischofs Karl Josef von Lothringen zu sehen. Das Pfarrhaus wurde zeitgleich mit der Pfarrkirche St. Peter in den 1970er Jahren aufwendig restauriert.

Bedeutend ist auch der im Burghof stehende, ebenfalls im 18. Jahrhundert errichtete Brunnen aus Rotsandstein.

Neuzeit

Auf dem südlichen Flügel der ehemaligen Landesfestung, direkt neben der Ruine des zugehörigen Torbaus, steht die zwischen 1888 bis 1890 von Dombaumeister Rheinhold Wirtz aus Trier erbaute katholische Pfarrkirche St. Peter. Die Basilika aus gelbem Sandstein ist ein ausgezeichnetes Zeugnis neugotischen Bauens. Die mit der Architektur eine Einheit bildende historische Ausstattung hat sich zum größten Teil erhalten. Auffällig sind nur die hochwertigen bunten Fenstergläser neueren Datums. Sie wurden nach dem Krieg u.a. vom damaligen Amtsbürgermeister gestiftet. Der ganze Bau ist 1976 restauriert worden.

Am 28. August 1994 wurde im Ortszentrum der Hermenbrunnen als Denkmal für die einstige römische Prachtvilla und den Ursprung des Ortes eingeweiht. Er zeigt einige ausgewählte Kopien der hier gefundenen spätantiken Hermenköpfe.

[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten

Sehenswert ist die Ruine der Wasserburg von Welschbillig im Zentrum des Ortes.

[Bearbeiten] Bürgermeister

  • 1763 – Bürgermeister Mathias Roth
  • 1772 – Bürgermeister Wilhelm Backendorf/Bickendorf
  • 1785 – Bürgermeister Theodor Roth
  • 1949-1967 – Amtsbürgermeister Bernhard Müller (CDU)
  • 1977-1985 – Ortsbürgermeister Karl Buschmann; ehem. Vorsitzender des Kreismusikverbandes Trier-Saarburg; von 1963 - 1985 Präsident des Musikvereins Lyra Welschbillig e.V.
  • 1985-1996 – Ortsbürgermeister Artur Olk (CDU)
  • 1996 und erneut seit 2004 – Ortsbürgermeister Helmut Becker (CDU); ab 1985 Präsident des Musikvereins Lyra Welschbillig e.V.

[Bearbeiten] Gemeinderat

Bei den Gemeinderatswahlen am 13. Juni 2004 ergab sich folgendes Ergebnis:

  1. CDU 53,2% (-5,9) - 9 Sitze (-1)
  2. SPD 24,7% (-2,5) - 4 Sitze (=)
  3. WGR 22,1% (+8,4) - 3 Sitze (+1)

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Literatur

  • Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler: Rheinland-Pfalz, Saarland, 1984. Deutscher Kunstverlag
  • Eduard Lichter: Welschbillig und Umgebung - Geschichte des Ortes, der Pfarrei und des Amtes Welschbillig, Trier, 1977


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