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Wasserverbrauch

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Mit Wasserverbrauch wird umgangssprachlich die für den menschlichen Verbrauch benötigte Wassermenge bezeichnet. Dies umfasst den unmittelbaren menschlichen Genuss (Trinkwasser) ebenso wie den zum alltäglichen Leben (Waschen, Kochen etc.) sowie für die Landwirtschaft, das Gewerbe und die Industrie (siehe Nutzwasser) abgegebene Wassermenge. Der Anteil der Personenhaushalte am Verbrauch beträgt in Deutschland nur knapp 10 % des genutzten Wasserdargebots. Allein Elektrizitäts- und Wärmekraftwerke haben einen Anteil von 66 % am deutschen Wasserbrauch.

Wie der Wortsinn -verbrauch darlegt, wird bei der das Wasser im Hinblick auf seine Menge und Qualität geändert; es entsteht Abwasser, das über die Kanalisation zur Aufreinigung in die Kläranlage transportiert wird.

Den Wasserverbrauch zur Erzeugung von Produkten nennt man virtuelles Wasser. Weil dabei auch Importprodukte und deren Transport berücksichtigt werden, ist das virtuelle Wasser zu einem bedeutenden Teil auch nicht im industriellen Wasserverbrauch enthalten.

Das für den Antrieb von Wasserkraftwerken notwendige Wasser wird teilweise nicht zum Wasserverbrauch gerechnet, ist aber statistisch in den oben genannten Gebrauchsmengen enthalten.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Zahlen zum Trinkwasserverbrauch

Verbrauch von Wasser nach Ländern und Liter pro Person pro Tag (ohne Industrie, Stand 2005).

  • 25 Indien
  • 112 Frankreich
  • 126 Deutschland
  • 150 Österreich
  • 213 Italien
  • 382 USA

Ein großer Teil davon wird für die Toilettenspülung verwendet.

Die Aufteilung zwischen Industrie, Landwirtschaft und Haushalte fällt je nach Länder unterschiedlich aus. Im europaweiten Schnitt verbrauchen Industrie 52 Prozent, private Haushalte 13 Prozent und Landwirtschaft 35 Prozent des Wassers. In südlichen Länder hat die Landwirtschaft einen höheren Wasserverbrauch, so in Griechenland mit 88 Prozent und Spanien mit 72 Prozent.

Zieht man die Bilanz des virtuellen Wassers, erhält man die tatsächlich benötigte Wassermenge unabhängig von Art und Ort der Verwendung. Dann liegt der Pro-Kopf-Verbrauch in Deutschland pro Tag bei rund 4000 Litern Wasser, also dem mehr als 30-Fachen.

Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben in EU-Europa täglich 268 Kinder an Krankheiten, die durch verschmutztes Wasser verursacht werden. Weltweit sind es 6000 Kinder täglich.

[Bearbeiten] Entwicklung in Deutschland

In Deutschland verbraucht eine Person im Haushalt durchschnittlich 126 Liter Wasser pro Tag. Dies sind bei einem 4 Personenhaushalt beachtliche 504 Liter am Tag. Nach wasserwirtschaftlichen Schätzungen wird diese Wassermenge pro Kopf ungefähr wie folgt verbraucht: Allein für Baden und Duschen werden ca. 20 - 40 l verwendet. Für die Körperpflege braucht man weitere 5 -15 l Wasser am Tag. Die Toilette verbraucht täglich 40 l Wasser. Das Waschen kostet uns 30 l Wasser. Für das Geschirrspülen gehen täglich 7 l an Wasser verloren. Für das Putzen braucht man ebenso 7 l an Wasser. Nur 3 Liter des kostbaren Trinkwassers verwenden wir eigentlich zum Trinken und zum Kochen. Dies ist aber noch wenig, denn in manchen Teilen der USA verbraucht ein Mensch 950 Liter am Tag; ein Großteil davon wird für die Beregnung der Gartenanlagen verwendet.

Der Wasserverbrauch pro Kopf ist in Deutschland in den 1990er Jahren deutlich gesunken. Betrug er 1990 noch 145 Liter täglich, so lag er 1997 schon unter 130 und nimmt weiter ab auf bis zuletzt 126 Liter je Tag in 2004. [1]

Durch steigende Wasserpreise ist ein Anreiz zum Wassersparen entstanden; damit einher geht die Verfügbarkeit wassersparender Technik (wassereffiziente Wasch- und Spülmaschinen, wassersparende Toilettenspülungen und Armaturen). Parallel achten auch Industrie und Gewerbe zunehmend auf effizientere Produktionsmethoden und etablieren teilweise geschlossene Wasserkreisläufe.

Aus ökologischer Sicht wird der Rückgang des Wasserverbrauchs begrüßt; dadurch wird einerseits eine effektive Reinigung des Abwassers leichter (stärkere Konzentration der Abwasserlast), andererseits muss weniger Wasser aus der Natur entnommen werden. Zwar leidet Mitteleuropa insgesamt nicht unter Wassermangel, doch machen Düngemittel und Schadstoffe viele Oberflächengewässer für die Trinkwasserversorgung unbrauchbar oder teuer, sodass vielfach Grundwasser angezapft wird. Im Umland großer Städte kann dies zu ökologischen Problemen, aber auch zu Setzungsrissen an Häusern führen. Auf der anderen Seite führt der reduzierte Wasserverbrauch zu einer verminderten Wasserförderung, was vielerorts den Grundwasserspiegel deutlich ansteigen lässt. Im Großraum Berlin werden Anstiege des Grundwasserspiegels zwischen einem und drei Metern beobachtet.

[Bearbeiten] Wasserwirtschaftliche Probleme des sinkenden Wasserverbrauchs

Lange Zeit herrschte in der Politik und Wasserwirtschaft die Vorstellung eines stetig anwachsenden Wasserverbrauchs. Um 1970, als der Pro-Kopf-Verbrauch bei etwas über 140 Litern lag, wurde für das Jahr 2000 eine Zunahme dieses Werts um gut 50 % auf 220 Liter angenommen. Noch 1993 prognostizierte beispielsweise für Deutschland das Umweltbundesamt einen steigenden Wasserverbrauch. In der Folge wurden vor allem in Ostdeutschland aus heutiger Sicht überdimensionierte Wasserwerke, Rohrleitungsnetze und Entsorgungsanlagen gebaut. Deren hohe Fixkosten bei mangelnder Auslastung führen heute zu überhöhten Wasser- und Abwasserpreisen. Verschärfend kommt die Abwanderung aus vielen Regionen im Osten hinzu, wodurch sich der Verbrauch weiter senkt.

Für die Trinkwasserversorgung ist diese Entwicklung problematisch, denn mit geringerer Fließgeschwindigkeit steigt die Verweildauer des Wassers in der Leitung, was die mikrobiologische Qualität beeinträchtigen kann; es kann zu einer Wiederverkeimung des Wassers kommen. Teilweise halten hier die Versorgungsunternehmen sogenannte Sicherheitsbehandlungen mit Chlor zur Desinfektion für erforderlich; diese haben aber auch negative Effekte. Das in den Leitungen stockende Wasser kann zudem zu verstärkter Korrosion der Leitungen führen, wodurch sich das Leitungswasser in ungünstigen Netzsituationen mit Schadstoffen wie Kupfer, Eisen oder Blei anreichern kann.

Weiterhin führt das von der Verbrauchsstelle wegfließende Abwasser zu Problemen in der Kanalisation: Die geringere Menge nachfließenden Wassers verhindert mitunter, dass die über die Kanalisation abgeführten Fäkalien hinreichend schnell das Klärwerk erreichen. Besonders bei warmer Witterung kann es dann zu Faulprozessen kommen, bei denen sich Schwefelwasserstoff bildet. Das führt einerseits zu einer erheblichen Geruchsbelästigung. Andererseits greift der im Wasser gelöste Schwefelwasserstoff beispielsweise in Form von Schwefelsäure die Rohre an.

Die genannten Probleme werden derzeit kaum anders bekämpft werden als durch die zusätzliche Einspeisung von Trinkwasser in das Leitungs- und Kanalnetz, um die Fließmenge künstlich zu erhöhen. Ein Rückbau vorhandener überdimensionierter Rohre scheidet fast immer aus Wirtschaftlichkeitsgründen aus, da die Rohre meist tief im Erdboden verlegt sind und zudem eine erwartete Lebensdauer von bis zu 100 Jahren aufweisen. Teilweise ist es bei Abwassernetzen möglich, den Rohrquerschnitt zu verkleinern. Daneben wird über einen Rückbau (z.B. semizentrale Aufbereitung des Wassers) nachgedacht. Entsprechend Modellprojekte werden derzeit beispielsweise in Pforzheim realisiert.

[Bearbeiten] Beispiele für Probleme in den neuen Bundesländern

In Ostdeutschland ist der Wasserverbrauch seit den 1990er Jahren besonders dramatisch gesunken. Das Zusammentreffen der genannten Faktoren (schlagartige Verfügbarkeit wassersparender Technologien, zunehmendes Umweltbewusstsein, drastischer Geburtenrückgang bei gleichzeitiger Abwanderung) führte dazu, dass zwischen 1990 und 2004 der tägliche Wasserverbrauch pro Kopf von 142 auf 90 Liter gesunken ist. [2]

In Rostock ist der Trinkwasserverbrauch von Haushalten und Industrie in diesem Zeitraum auf nur noch ein Drittel des ursprünglichen Werts gesunken — bei gleichzeitiger Verdreifachung der Verweildauer des Wassers in den Leitungen.

[Bearbeiten] Maßnahmen zur Verringerung des Wasserverbrauchs im Haushalt

  • Duschen statt Wannenbad
  • Moderne WC-Spüleinrichtungen mit Stopptaste und wassersparende Armaturen
  • Regenwasser zum Bewässern des Gartens verwenden
  • Auto in einer Waschanlage waschen, die das Wasser aufbereitet und wiederverwertet
  • Wasch- und Spülmaschinen nicht halb voll in Betrieb nehmen
  • Druckregler im Hausanschluss einbauen, dann kommt weniger Wasser aus den Entnahmestellen raus.

[Bearbeiten] Quellen

  1. [1]
  2. [2]

[Bearbeiten] Literatur

Thomas Kluge/ Jens Libbe / Engelbert Schramm: Auswirkungen des demographischen Wandels auf Trinkwasserversorgung und Abwasserbeseitigung. In: Jürgen Dettbarn-Reggentin & Heike Reggentin (Hg.): Praktische Konzepte zur demographischen Stadtentwicklung. Grundlagen, Planungshilfen und konkrete Praxislösungen. Merching. ISBN 3-86586-039-7, Kap. 6.2

[Bearbeiten] Weblink

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