Warren Hastings
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Warren Hastings (* 6. Dezember 1732 in Churchill, Oxfordshire; † 22. August 1818 in Daylesford) war Generalgouverneur in Britisch-Ostindien.
Er wurde in Westminster und Oxford unterrichtet, erhielt 1750 eine Schreiberstelle bei der Ostindischen Kompanie in Bengalen und war, nachdem er 1756 in der Armee des Obersten Robert Clive gedient und sich mehreren Missionen mit Geschick unterzogen hatte, 1761 bis 1764 Mitglied des Rats in Kalkutta.
1764 nach England zurückgekehrt, verlor er sein Vermögen, trat deshalb wieder in die Dienste der Ostindischen Kompanie und wurde 1769 Mitglied der Regierung in Madras. Er wurde 1772 zum Gouverneur von Bengalen und 1773 zum ersten Generalgouverneur von Ostindien ernannt. Unumschränkt herrschte er als solcher zwölf Jahre lang, vergrößerte und befestigte unter den schwierigsten Umstanden die Macht der Kompanie, reformierte die Verwaltung und brachte die öffentlichen Einkünfte von 3 Millionen auf 5 Millionen Pfund Sterling, zum Beispiel, indem er die Reiche indischer Gebietsherrscher an derentgleichen verkaufte und dem Besitzadel durch Folter seine Schätze abnahm. Er war dazu von der englischen Regierung genötigt worden. Für ihn spricht, dass er so handelte, um Indien für das Reich zu erhalten.
Als sein Gönner, Lord North, aus dem Ministerium geschieden war, wurde Hastings 1785 abberufen und von Edmund Burke vor dem Unterhaus angeklagt, in Ostindien mit tyrannischer Willkür gehandelt, unmäßige Geldsummen erpresst und den Sturz mehrerer indischer Fürsten veranlasst zu haben. Die Anklage wurde an das Oberhaus verwiesen und der Staatsprozess begann 13. Februar 1788 in der Westminsterhalle. Hastings wurde zwar im April 1795 freigesprochen, verlor indes durch die ungeheuern Prozesskosten sein Vermögen, wurde jedoch durch eine ihm von der Kompanie bewilligte Pension von 4000 Pfund Sterling entschädigt.
Seitdem lebte er in Zurückgezogenheit, wurde im Mai 1814 vom Prinz-Regenten zum Mitglied des Geheimen Rats ernannt und starb 22. August 1818 in Daylesford.
Warren Hastings verfasste folgende Schriften:
- Narrative of the late transaction at Benares. Kalkutta 1782.
- Revle W of the state of Bengal. Kalkutta 1786.
- The present state of the East Indies. Kalkutta 1786.
- Speech in the high court of justice ln Westminsterhall. London 1791.
Seine Korrespondenz mit Sir Stephen Lushington wurde 1795 herausgegeben. Vgl. Gleig, Memoirs of the life of W. H. (London 1841, 3 Bde.); Macaulay in den "Essays"; Bond, Speeches of the managers and counsel in the trial of W. H. (London 1859-61, 4 Bde.); Trotter, W. H., abiography (ebd. 1879).
Die Stadt Hastings in Neuseeland wurde nach ihm benannt.
Vorgänger --- |
Generalgouverneur von Ostindien 1773 – 1785 |
Nachfolger John Macpherson |
Personendaten | |
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NAME | Hastings, Warren |
KURZBESCHREIBUNG | Generalgouverneur in Britisch-Ostindien |
GEBURTSDATUM | 6. Dezember 1732 |
GEBURTSORT | Churchill, Oxordshire |
STERBEDATUM | 22. August 1818 |
STERBEORT | Daylesford |