Wandern (Bienen)
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Wandern bezeichnet in der Imkerei das Verstellen von Bienenvölkern an einen anderen Standort. Dabei werden Bienenvölker mitsamt der Beuten verschlossen und mit Fahrzeugen an einen anderen Standort gefahren. Dies wird unter anderem praktiziert, um verschiedene Trachten zu nutzen.
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[Bearbeiten] Verfahren in der Praxis
Schon im alten Ägypten wurden Bienenkörbe auf dem Nil transportiert. Und auch in der Heide-Imkerei gibt es seit Jahrhunderten das Verstellen von Bienen an einen anderen, günstigeren Standort.
Wandern geschieht zu einer Zeit, in der der Imker sicher sein kann, dass sich so wenige Bienen wie möglich außerhalb der Beute befinden. Daher erfolgen Wanderungen vorzugsweise am frühen Morgen oder spät abends. Damit wird erreicht, dass möglichst alle Bienen in der Beute (Behausung) sind. Zudem ist es dann kühler und die Bienen bleiben beim Transport ruhiger.
Zum Wandern werden die Bienenbeuten mit luftdurchlässigem Stoff verschlossen. Bei modernen Bienenkästen gibt es Klappen oder Schaumgummistreifen zum Verschließen des Fluglochs. Zudem sind die meisten Bienenkästen mit einem Boden aus Gaze versehen.
Der neue Standort muss mindestens 2 km vom alten Standort entfernt sein, damit es nicht zum Rückflug der Flugbienen zu ihrem bekannten Standort kommen kann. Für die Orientierung am neuen Standort benötigen die Bienenvölker etwa einen halben Tag.
Sinnvoll sind Wanderungen mit Bienen zur Steigerung des Honigertrags und zur Sicherung der Bestäubung von Nutzpflanzen (Obstbau, Raps, Sonderkulturen). Unvermeidbar sind Bienenwanderungen u.a. beim Verkauf von Bienenvölkern an andere Imker und beim Errichten und Beschicken von Belegstationen (Zuchtstationen).
[Bearbeiten] Juristische Regelungen
Üblicherweise sind die Schutzbestimmungen seitens der Bundesländer in einem Landesbienengesetz (Beispiel: Mecklenburg-Vorpommern - LBienG MV) zusammengefasst. Die Landkreise geben nach Bedarf zusätzliche Verordnungen heraus, die spezielle Regelungen vor Ort betreffen, z.B. dass Bienenwanderung und Zukauf von Bienen nur mit Gesundheitsbescheinigung legal zulässig sein soll.
[Bearbeiten] Literatur
- Barbara Holzschuster: Amerikanische (boesartige) Faulbrut der Honigbiene (Apis mellifera L.): ueber die grossraeumige Weiterverbreitung durch die Wanderung mit Bienen. Dissertation Veterinaermedizinische Universität Wien; Institut fuer Hydrobiologie, Fisch- und Bienenkunde; Wien 11/2001. 119 S. 1
- Frank Schliephake: Die Bienenwanderung : Darstellung in Übersichten. Dt. Bauernverl., Berlin 1995. Deutsches Bienen-Journal Jg. 3,2, Beil.
- Gottfried Stecher: Studie zu aktuellen Problemen der Bienenwanderung, insbesondere des planmäßigen Einsatzes von Bienenvölkern zur Blütenbestäubung landwirtschaftlicher Kulturen unter besonderer Berücksichtigung des Obstbaus. Berlin 1982. Berliner Humboldt-Universität Diplomarbeit 1982.
[Bearbeiten] Begriffsausweitung auf Wanderführungen
Im Zuge der prekären Lage auf dem Arbeitsmarkt gibt es immer häufiger kleingerwerbliche Freiberufler, die sich als orts- und sachkundige Gruppen-Führer von zu buchenden Wanderungen ihren Lebensunterhalt verdienen. Im Internet finden sich dafür Beispiele aus Tirol ebenso wie aus dem Bremer Umland oder auf Teneriffa. Auch Vereine wie z.B. die Österreichische Naturschutzjugend bieten eigene Themenwanderungen als Bienenwanderung an.
[Bearbeiten] Weblinks
- PDF Verordnung zur Regelung der Bienenwanderung und zum Schutz der Belegstellen von 1953
- Gesetz zum Schutz der Bienenbelegstellen und zur Regelung der Bienenwanderung (Landesbienengesetz Mecklenburg-Vorpommern - LBienG MV)
- Wanderordnung des Landesverbandes Brandenburgischer Imker (PDF-Datei)
- Kräuter- u. Bienenwanderung des Tiroler Obst- und Gartenbauvereins Weissenbach
- Blüten- und Bienenwanderung in der Dürnau