Volksdeputiertenkongress
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Der Volksdeputiertenkongress (VDK), auch Kongress der Volksdeputierten der Sowjetunion genannt, war gemäß der sowjetischen Verfassung von 1977 das höchste gesetzgebende Organ der Sowjetunion und wurde vom sowjetischen Präsidenten Gorbatschow im April 1989 (andere Angaben: 1988) im Zuge der Reformierung des Landes eingesetzt. Es war unter anderem in der Lage, dem Präsidenten einige Vollmachten zu erteilen oder zu entziehen, so wie 1991 dem russischen Präsidenten Boris Jelzin Kontrolle über die Kommunalverwalter erst zugestanden und dann wieder entzogen wurden.
Der Kongress der Volksdeputierten umfasste 2250 Delegierte, die in folgender Weise gewählt wurden:
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- 750 Vertreter wurden nach dem Wahlsystem für den Unionssowjet gewählt, wie es 1936–1988 ausgeübt worden war.
- 750 Vertreter wurden nach dem Wahlsystem für den Nationalitätensowjet gewählt.
- 750 Vertreter wurden aus "öffentlichen Organisationen" wie KPdSU, Komsomol und Gewerkschaften entsandt. Das Wahlgesetz sah eine bestimmte Zahl für jede Organisation vor und überließ es der Organisation, darüber zu entscheiden, wen sie entsandte.
Der Kongress wurde am 21. September 1993 durch den russischen Präsidenten Jelzin aufgelöst.