Virtuelle Universität
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Eine Virtuelle Universität oder Virtuelle Hochschule bezeichnet viele Initiativen, eine internetbasierte Hochschullehre anzubieten.
Ende der 1990er Jahre begannen im deutschsprachigen Raum die Bestrebungen, einige erfolgreiche Beispiele aus den USA (z. B. an der Phoenix University) in eigene Projekte umzusetzen. Finanziert wurden die Vorhaben vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) auf Bundesebene in Deutschland, sowie den Kultusministerien der Länder, aber auch von einzelnen Hochschulen.
Der Begriff „virtuell“ hat dabei eine Wandlung durchlebt. Es bedeutet nicht mehr „virtuell“ im Sinne von „nicht echt“, sondern im Sinne von „unabhängig von Zeit und Ort“. Unter dem Begriff „Virtuelle Lehre“ (auch eLearning oder eTeaching genannt) wird heute eine ganze Bandbreite von Angeboten zusammengefasst: von im Internet angebotenen Lehr- und Lernmaterialien für einzelne Kurse bis hin zur kompletten Studiengängen, die internetbasiert als Fernlehre angeboten werden. Das Lernen unabhängig von Zeit und Ort hat jedoch viele Tücken und die Frage der Zertifizierung, d. h. das Vergeben von Leistungspunkten oder Abschlüssen ist noch problematisch, da man sicherstellen muss, dass tatsächlich eine Leistung erbracht worden ist. Daher finden Prüfungen derzeit auch in virtuellen Hochschulen in der Regel in Präsenz statt.
Bei virtueller Lehre findet die Kommunikation mit Lehrkräften und Kommilitonen in der Regel medalisiert statt, d. h. durch E-Mail, Chat, Forum oder Videokonferenz. Oft wird ein Lernportal oder Lernraumsystem eingesetzt, um die Lehre in einzelnen Kursen zu unterstützen.
Es gibt Bestrebungen, Kartierungen dieser Angebote vorzunehmen, aber aufgrund der Vielzahl der Angebote ist es nicht einfach, einen Überblick zu erhalten. Mittlerweile haben sich viele Hochschulen Angebote für eine virtuelle Lehre oder von Blended Learning (eine Verwendung von virtueller Elemente in einer Präsenzveranstaltung, z. B. den Einsatz von Chats oder Foren parallel zur Lehrveranstaltung) als Ziel gesetzt.
Verwandte Arbeitsbereiche sind die Digitale Bibliothek, Content Management Systeme und Lernportale.
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[Bearbeiten] Literatur
- Kerres, M. (2001): Multimediale und telemediale Lernumgebungen. Konzeption und Entwicklung (2. Aufl.). München: Oldenbourg
- Schulmeister, R. (2003): Lernplattformen für das virtuelle Lernen. Evaluation und Didaktik. München: Oldenbourg.
- Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung (2002): Einsatz von Neuen Medien in der Hochschule: Strategiepapier. Beschluss vom 17. Juni 2002. Bonn.
- Bundesministerium für Bildung und Forschung (2002): Information vernetzen – Wissen aktivieren: strategisches Positionspapier ... zur Zukunft der wissenschaftlichen Information in Deutschland.
- Eine umfangreiche Literaturliste ist unter [1] zu finden.
[Bearbeiten] Weblinks
[Bearbeiten] Überblicksportale
- Institut für Wissensmedien Tübingen: e-teaching.org
- Studieren im Netz – ein Angebot der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung und der Bundesagentur für Arbeit
[Bearbeiten] Einzelne Angebote
- Virtuelle Fachhochschule
- Virtuelle Hochschule Bayern
- Virtuelle Hochschule LMU
- Virtuelle Hochschule Oberrhein
- Virtuelle Hochschule Baden-Württemberg
- Virtueller Campus Rheinland-Pfalz
- Virtuelle Universität Berlin-Brandenburg
- LVU Lernraum virtuelle Universität der Fernuniversität Hagen
- tele-task-Vorlesungsarchiv am Hasso-Plattner-Institut an der Universität Potsdam