Virovitica-Karlovac-Karlobag-Linie
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Die Virovitica-Karlovac-Karlobag Linie ist eine hypothetische geografische Linie, die häufig im Zusammenhang zitiert wird, die westliche Ausdehnung eines Großserbiens zu beschreiben.
Die Gebiete östlich dieser Linie seien demnach Großerbien, während westlich davon gelegene Gebiete Kroatien und Slowenien überlassen sein würden. Innerhalb dieses Gebietes könnte die Mehrheit der Serben Jugoslawiens in einem Staat leben.
In ihren Urspüngen hat diese Linie nichts mit den ethnischen Mehrheitsverhältnissen zu tun. Sie wurde vielmehr in der Zeit des Königreiches Jugoslawien vom damaligen König Alexander angeregt.
Im Jahr 1927 fragte König Alexander den Vorsitzenden der Kroatischen Bauernpartei Stjepan Radic, welchen Gebieten Kroatiens er eine Autonomie zugestehen würde. Radic erwiederte, dass alle Gebiete, die zuvor politisch zu Österreich-Ungarn gehörten, kroatisch seien, obwohl sie zuvor aus politischen Gründen auf Slawonien, Dalmatien, Kroatien, Bosnien, die Herzegowina, Vojvodina, Dubrovnik und Kotor gegliedert waren. Der König erwiederte, dies anzuerkennen um das Königreich zu einer Art Föderation aus zwei autonomen Gebieten Entstehen zu lasen. Einen Teil aus den Gebieten, die zuvor zur Donaumonarchie gehörten, und er andere Teil aus dem vor dem ersten Weltkrieg bestehenden Königreich Serbien. Das autonome Gebiet würde von einem Nationalrat in Zagreb und das andere aus Belgrad regiert werden.
Im Jahr 1929 wurden sämtliche politische Parteien verboten, sich der Staat zu einer Königsdiktatur und einem Polizeistaat wandelte stellte der König Stjepan Radic erneut die selbe Frage. Nachdem er eine ähnliche Antwort erhielt, nahm er eine Landkarte und zeichnete eine Linie von Virovitica über Karlovac bis Karlobag. Und sagte, dass westlich dieser Linie ein autonomes Kroatien, dass er Dravska Banovina nannte entstehen könne. Der König erließ ein entsprechendes Dekret, jedoch trat dies nicht in Kraft.
Diese Linie wurde vom Tschetnik Offizier Stevan Moljević erneut aufgegriffen, um das Land das abgetrennt werden sollte zu beschreiben.
In den 1990er hahren wurde diese Linie häufig von Vojislav Šešelj als “Westgrenze” Großerbiens beschrieben.
Einige serbische Nationalisten unterstützten einen großserbischen Staat innerhalb dieser Grenzen sowohl aus nationalen als auch aus ökonomischen Gründen. Durch die lange Küste, landwirtschaftliche Flächen, Erdölvorkommen in der pannonischen Tiefebene und vorhandene Industriebetriebe hätte Serbien günstigere wirtschaftliche Potentiale als ein Engeres Serbien. In seinen öffentlichen Auftritten behauptete Seselj häufig, dass die Bevölkerung dieser Gebiete in Wirklichkeit Serben katholischer oder islamischer Religionszugehörigkeit seien. Die Mehrheit der serbischen Nationalisten teilt diese Meinung jedoch nicht ernsthaft Die Serbische Radikale Partei betrachtet eine Grenzziehung entlang dieser Linie als strategisches Ziel.
