Vincenz Czerny
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Vincenz Czerny (* 19. November 1842 in Trautenau, Böhmen; † 3. Oktober 1916 in Heidelberg) war ein deutscher Chirurg.
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[Bearbeiten] Leben
Er studierte Medizin an der Karl-Ferdinand-Universität in Prag, wo er sich dem Corps Austria anschloss. Czerny führte sein Studium an der Universität Wien bei Prof. Brücke fort. So erwarb er sich eine breite naturwissenschaftliche Ausbildung. Dort habilitierte er als Internist mit summa cum laude und wurde Assistent des berühmten Chirugen Theodor Billroth. Czerny unternahm zahlreiche Versuche zur Speiseröhre- und Kehlkopfchirurgie. Nach seiner Habilitation für das Fach Chirurgie folgte der, von Billroth vermittelte Ruf als chirurgischer Ordinarius an die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Im Jahr 1877 übernahm er, als Nachfolger von Prof. Simon, den Lehrstuhl für Chirurgie in Heidelberg sowie die Leitung der chirurgischen Klinik mit über 120 Betten. Unter seiner Leitung gewann diese wesentlich an Größe und Bedeutung. In seine Amtszeit fällt die Entwicklung erster Vollnarkoseformen und der Asepsis. Sein intensives experimentelles Programm diente im Wesentlichen der wissenschaftlichen Entwicklung einer praktischen Chirurgie. Er beschrieb zahlreiche Standardoperationen an Speiseröhre-, Magen- und Urogenitaltrakt sowie in der operativen Frauenheilkunde. Während seiner Tätigkeit fasste er den Plan, für die Krebspatienten eine eigene Heil- und Pflegestätte zu errichten. Gleichzeitig wollte er ein wissenschaftliches Forschungsinstitut gründen, um die verschiedenen Krebsformen „unter einem Dach" besser erforschen zu können. Ab 1901 warb er gegen zahlreiche Schwierigkeiten für seine Idee. Im Jahr 1902 wurde er Prorektor der Universität.
1906 trat er zurück um sich ganz dem Aufbau des von ihm gegründeten „Institut für Experimentelle Krebsforschung" zu widmen, das zur Vorläuferinstitution des heutigen Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) in Heidelberg wurde. Es bestand aus einer Heil- und Pflegeanstalt für 47 Krebskranke, dem „Samariterhaus", und zwei wissenschaftlichen Abteilungen. Zur Leitung der Biologischen Abteilung, an der von 1907 bis 1911 auch Ludwik Hirszfeld wirkte, konnte er den Serologen Emil Freiherr von Dungern gewinnen, bis dieser 1913 selbst zur Leitung eines Krebsinstituts am Klinikum in Hamburg-Eppendorf berufen wurde.
Mit dieser Idee, Grundlagenforschung und Klinik unter einem Dach zusammenzubringen, eröffnete Czerny den Forschungsbereich der experimentellen Krebsforschung. 1908 wurde er Präsident der neu gegründeten „Internationalen Vereinigung für Krebsforschung".
Die von ihm begründeten Jahresberichte sind bis heute Standard in der Heidelberger Klinik.
Czerny starb im Jahr 1916 an den Folgen einer strahleninduzierten Leukämie.
[Bearbeiten] Nachleben
Die „Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie“ schreibt seit 1979 alljährlich den „Vincenz-Czerny-Preis für Onkologie“ aus für die beste wissenschaftliche Arbeit, die sich mit klinischen, experimentellen oder theoretischen Fragen der Onkologie beschäftigt.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Vincenz Czerny im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Dokumente zum Institut für experimentelle Krebstforschung aus der Internetpräsentation der Ausstellung Juden an der Universität Heidelberg
- Satzung des Vincenz-Czerny-Preises
Personendaten | |
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NAME | Czerny, Vincenz |
KURZBESCHREIBUNG | Krebsforscher |
GEBURTSDATUM | 19. November 1842 |
GEBURTSORT | Trautenau, Böhmen |
STERBEDATUM | 3. Oktober 1916 |
STERBEORT | Heidelberg |
Kategorien: Mann | Deutscher | Chirurg | Geboren 1842 | Gestorben 1916 | Corpsstudent