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Villacher SV

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Der Villacher SV war ein Fußballverein aus Villach, Bundesland Kärnten in Österreich und existierte als eigenständiger Verein von 1920 bis 1997. Der Verein kam bis in die zweithöchste österreichische Fußballliga und in einer Spielgemeinschaft mit der WSG Radenthein sogar bis in die höchste Spielstufe in Österreich. Als Nachfolgevereine können sowohl der FC Kärnten als auch der SV Villach angesehen werden. Sehr bekannt ist auch die mittlerweile eigenständige Sektion Eishockey, die den Namen EC VSV führt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte des Villacher SV

[Bearbeiten] Gründungszeit

Den Anstoß zur Gründung eines Fußballvereines in Villach gab die, in den Jahren 1919/20 hier stationierte italienische Besatzungsgarnison. Diese war am heutigen Seebacher Gelände stationiert und hatte zur Ausübung der bei den Italienern so beliebten Sportart auf der Napoleonwiese einen provisorischen Fußballplatz errichtet, auf dem es bald auch der Villacher Bevölkerung erlaubt war dem Ball nachzujagen. Im Herbst 1919 kam es schließlich zu ersten Vergleichskämpfen, damals als Propagandaspiele bezeichnet, zwischen italienischen Soldatenmannschaften und der vor allem jungen männlichen Bevölkerung Villachs. Zu Beginn wurde der Fußballsport von der Mehrheit der Villacher noch belächelt und als zu roh bezeichnet, doch das Interesse der jungen Burschen war mittlerweile derart groß geworden, dass man daran dachte einen eigenen Verein zu gründen. Am 12. Mai 1920 wurde im damaligen „Café Drau“ eine Gründungsversammlung abgehalten und der Villacher Sportverein (Villacher SV) mit den Vereinsfarben Blau-Weiß offiziell gegründet. Mit der Vereinsgründung wurde auch die Gründungsmannschaft mit den Spielern Bauer, Manesi, Gregoritsch, Fisch, Popp, Geiger, Ringer, Guth, Berger, Richter, Pratnecker, Perkonig, Kober, Beck, Nehammer aus der Taufe gehoben. Der Villacher SV war damit der erste Fußballverein in Oberkärnten. Noch im August des selben Jahres trug der Verein auf dem Seebacher Reitschulgelände ein Spiel gegen eine italienische Militärmannschaft aus. Wurden die Villacher Sportler zu Beginn nur von einigen zufällig vorbeikommenden Ausflüglern beobachtet, kamen zu diesem Vergleichkampf bereits 1500 Zuseher.

Seinen ersten großen Erfolg feierte der Villacher SV mit dem Gewinn des Landesmeistertitels in der 1. Kärntner Klasse, der damals höchsten Spielstufe im Kärntner Fußballgeschehen. Die Gegner in diesem denkwürdigen Jahr hießen Klagenfurter SV, Klagenfurter AC, Amateure SK Klagenfurt und Deutscher SK Villach. Im Kärntner „10. Oktober-Pokal“ schieden die Blau-Weißen jedoch schon in der ersten Runde gegen den Klagenfurter AC aus. 1925 erreichten die Villacher dann das Finale im 10.-Oktober-Pokal und spielten wieder gegen den Klagenfurter AC. Der Ausgang dieses Finalspieles ist heute nicht mehr bekannt. 1927 wurde die Entscheidung um den Kärntner Landesmeister in einem Finalspiel ermittelt, das der Villacher SV gegen den Klagenfurter SV bestritt. Auch dieses Ergebnis ist nicht bekannt. 1931 unterlag der Verein im Semifinale des Pokals dem SK Austria Klagenfurt knapp mit 0:1. Ebenfalls an der Klagenfurter Austria scheiterte der Villacher SV im Finale des 10.Oktober-Pokals von 1935. Nachdem das Heimspiel mit 2:1 gewonnen wurde, kam es beim Rückspiel beim Stand von 0:1 zu einem Spielabbruch. Das Wiederholungsspiel gewannen die Klagenfurter klar mit 5:1.

[Bearbeiten] Kriegszeit 1939-1945

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Österreich kam es auch zu einer Neueinteilung des österreichischen (ostmärkischen) Fußballgeschehens. Aus den neu eingerichteten Bezirksklassen (2. Leistungsstufe) konnten sich erstmals auch Bundesländervereine für die höchste ostmärkische Liga qualifizieren. Der Villacher Sportverein spielte in der Bezirksklasse Süd gegen Vereine aus Kärnten und der Steiermark und belegte den sehr guten vierten Platz. In der Folgesaison 1939/40 spielten die beiden Bundesländer ihre Meister wieder in getrennten Ligen aus. Der Villacher SV eroberte, wie auch in den folgenden Jahren 1941, 1942 und 1943 den Meistertitel in der 1. Kärntner Klasse, unterlag jedoch im Spiel um den Steirisch-Kärntner Gesamtmeister dem Grazer SC. In der Aufstiegsrunde zur Gauliga Donau-Alpenland scheiterte der VSV 1943 mit null Punkten aus vier Spielen deutlich an den Vereinen LSV Markersdorf an der Pielach und Kapfenberger SC.

[Bearbeiten] Nachkriegszeit

Nachdem die Meisterschaft von 1944/45 nicht ausgespielt wurde, folgte 1945/46 wieder die Neueinführung der 1. Kärntner Liga als regional höchste (Kärntner) Spielklasse. In der Saison 1947/48 sicherte sich der Villacher Sportverein den als Nachfolger des 10.-Oktober-Pokals neu eingeführten Kärntner Landescup mit einem 3:1 Finalerfolg gegen den Stadtkonkurrenten ESV Villach. In der Saison 1948/49 stellten die neu gegründeten Landesligen nach Einführung der Staatsliga A die zweite Spielstufe in Österreich dar. Es war den Bundesländervereinen nunmehr endgültig möglich in die bundesweite österreichische Liga aufzusteigen. Der Villacher SV beendete die Saison an zweiter Stelle der Kärntner Landesliga und qualifizierte sich damit für die ab der Saison 1949/50 eingerichtete zweitklassige Tauernliga, die die besten Vereine Kärntens und Salzburgs umfasste. Nach dem Titelgewinn in dieser Klasse scheiterte die Villacher in der Aufstiegsrunde zur Staatsliga A am Linzer ASK und PSV Innsbruck. 1955/56 wurde die Tauernliga in die Bereiche Süd (Kärnten) und Nord (Salzburg) aufgeteilt. Ab 1959/60 spielten die Kärntner Vereine in der Regionalliga Mitte. 1973 gingen die Villacher eine Spielgemeinschaft mit der WSG Radenthein ein und erspielten als WSG Radenthein/VSV den 15. Rang, der für den Klassenerhalt gereicht hätte, wäre nicht die große Bundesligareform durchgeführt worden. An der neuen Bundesliga durften nur 10 ausgesuchte Vereine teilnehmen. Die Nationalliga wurde eine Saison lang als zweite Leistungsstufe (mit der WSG Radenthein/VSV) weitergeführt und dann durch die Bundesliga-2. Division abgelöst. Die Spielgemeinschaft wurde am Ende der Saison 1974/75 wieder gelöst, der Villacher SV übernahm den Ligaplatz in der Bundesliga – 2. Division. Nach dem Abstieg 1983 spielte der VSV 2 Jahre in der Kärnter Landesliga und kehrte in der Saison 1985/86 für ein Spieljahr in die zweite Bundesliga zurück. Dort musste der Verein im Frühjahr im Abstiegs-Play-Off um den Klassenerhalt kämpfen, was jedoch nicht gelang.

[Bearbeiten] Ligenteilnahme Villacher SV

  • 1. Klasse Kärnten: 1923, 1924, 1925, 1926, 1927, 1928, 1929, 1930, 1931, 1932, 1933, 1934, 1935, 1936, 1937, 1938 (abgebr.), 1940, 1941, 1942, 1943, 1944, 1946, 1947, 1948
  • Bezirksklasse Süd: (2) 1939
  • Landesliga Kärnten: (2) 1949, 1960, 1961, 1962, 1965, 1967, 1968, 1969, 1970
  • Landesliga Kärnten: (3) 1984, 1985, 1987, 1988, 1989, 1990, 1991, 1992, 1993, 1994
  • Tauernliga: (2) 1950/1, 1951/2, 1952/2, 1953/4, 1954/5, 1955/8
  • Tauernliga Süd: (2) 1956/4, 1957/3, 1958/3, 1959/4
  • Regionalliga Mitte: (2) 1963/9, 1964/14, 1966/13, 1971, 1972, 1973
  • Regionalliga Mitte: (3) 1995, 1996, 1997
  • Nationalliga: (1) 1974 als WSG Radenthein/VSV
  • Nationalliga: (2) 1975 als WSG Radenthein/VSV
  • Bundesliga-2. Division: (2) 1976, 1977, 1978, 1979, 1980, 1981, 1982, 1983, 1986

[Bearbeiten] Erfolge des Villacher SV

  • Kärntner Landesmeister: 1923, 1940,1941,1942,1943,1946 (ev. 1927)
  • Sieger 10.-Okt.Pokal: 1922
  • Finale 10.Okt.-Pokal: 1925 (ev. Sieger), 1935
  • Sieger Kärntner Landespokal: 1946, 1947, 1948
  • Finale Kärntner Landespokal: 1924
  • Tauernligameister: 1950
  • Meister Kärntner Landesliga: 1962, 1965, 1970, 1985

[Bearbeiten] Fusion zum FC Kärnten

Die 1990-er Jahre bedeuteten für den Villacher SV zugleich Ende und Neubeginn. Im Herbst 1997 fusionierte der Villacher SV mit dem SK Austria Klagenfurt zum FC Austria/VSV Kärnten. Im Herbst 1999 erfolgte die Umbenennung des FC Austria/VSV auf FC Kärnten (Klagenfurt). Die Saison 2000/2001 beendete der FC Kärnten als Meister der 2. Liga und feierte neben dem Aufstieg in die Bundesliga auch sensationell den Pokalsieg mit einem 2:1 Finalsieg gegen den FC Tirol Innsbruck. Zum Drüberstreuen wurde im selben Jahr auch noch der Supercup (österreich) mit einem 0:0 und 10:9 im Elfmeterschießen gegen den FC Tirol Innsbruck gewonnen. 2003 erreichte der FC Kärnten erneut das Finale im Pokalwettbewerb unterlag aber ebenso wie im Supercup dem FK Austria Wien. Der Villacher SV war endgültig im neuen FC Kärnten aufgegangen und somit Vergangenheit. Dies auch deshalb, da sich die Villacher großteils mit dem in Klagenfurt spielenden FC Kärnten nicht mehr identifizieren konnten und am Aufbau eines neuen eigenen Vereins arbeiteten. Der FC Kärnten stieg 2003/04 wieder aus der ersten Liga und spielt derzeit in der zweiten Spielstufe, der Red Zac-Erste Liga.

[Bearbeiten] Ligenteilnahme FC Austria/VSV

  • Regionalliga Mitte: (3) 1998
  • Bundesliga-2. Division: (2) 1999

[Bearbeiten] Erfolge des FC Austria/VSV

  • Meister der Regionalliga Mitte: 1997/98

[Bearbeiten] Ligenteilnahme FC Kärnten

  • 2. Bundesliga: (2) 1999/2000 (5. Rang), 2000/01,
  • Bundesliga: (1) 2002 (5), 2004 (5), 2004 (10)
  • Erste Liga: (2) 2005, 2006

[Bearbeiten] Erfolge des FC Kärnten

  • Meister der 2. Bundesliga: 2000/01
  • Pokalsieger: 2001
  • Pokalfinalist: 2003
  • Supercupsieger: 2001
  • Supercupteilnehmer: 2003

[Bearbeiten] Der Neubeginn

Neben der Fusion mit dem SK Austria Klagenfurt zum FC Austria/VSV gründeten die Villacher auch eine Spielgemeinschaft mit dem Lokalkonkurrenten SV Fellach zum SV Fellach/VSV. Dieser Verein spielte in den Kärntner Unterligen. Ebenfalls 1997 wurde von SEZ-AG-Chef Egon Putzi mit dem FC Villach ein eigenständiger Fußballverein für den Nachwuchs gegründet. Im Nachwuchsbereich wurde sehr eng mit dem SV Fellach/VSV und anderen lokalen Fußballvereinen kooperiert. Aus diesem Grund traten die Nachwuchsmannschaften zumeist als SG (Spielgemeinschaft) Villach auf.

[Bearbeiten] FC VILLACH 1997-2005

Der FC VILLACH wurde 1997 als eigenständiger Fußballverein gegründet, um die Nachwuchsarbeit in der Region Villach zu fördern. Ins Leben gerufen wurde der Verein vom späteren Präsidenten des BSV Bad Bleiberg und SEZ AG-Chef Egon Putzi, dessen Prokuristen Peter Grünwald und dem Villacher Fußballer und Nachwuchstrainer Wolfgang Wallner. Vision war, dass die Stadt Villach wie in den 1970er Jahren mit Eigenbauspielern wieder zu einer Fußballhochburg werden sollten. In der Anfangszeit wurde noch auf Nachwuchsspieler der Vereine SV Fellach und BSV SEZ Bad Bleiberg zurückgegriffen, später besaß der Verein Mannschaften in allen Altersgruppen. Die Partnervereine des FC Villach, wie SV Fellach/VSV, ESV Admira Villach oder SEZ Bad Bleiberg unterstützten die Aufbauarbeit indem Spieler mit aber auch ohne Tauschverfahrens ins Leistungsmodell eingebracht wurden. Als Zeichen dieser Kooperation traten die vom FC organisierten Teams im Jugendalter fortan unter dem Namen SG (Spielgemeinschaft) Villach auf.

Die Zusammenarbeit brachte bis 2005 die Umsetzung fast aller angestrebten sportlichen und allgemeinen Ziele, so dass immer mehr der Wunsch aufkam, in Zukunft gemeinsame Wege auch auf Ebene der Kampfmannschaft zu gehen. Die Verantwortlichen des FC Villach beschlossen daraufhin, den Verein ab der Spielsaison 2005/06 zur Gänze, mitsamt seinen Visionen, Zieldefinitionen und Grundsätzen zu einem neuen Leitverein für die gesamte Region zu machen.

[Bearbeiten] SV Villach (ab 2005)

Der FC Villach fusionierte 2005 mit dem SV Fellach/VSV zur Neugründung des SV Villach. Der Name wurde in Anlehnung an den alten Villacher SV gewählt, ebenso wurden mit den Farben Blau-Weiß auch dessen Vereinsfarben übernommen. Präsident des SV Villach wurde wiederum Egon Putzi. Der SV Villach verfügt derzeit über 205 Spieler und 13 Mannschaften. Die Kampfmannschaft stieg in der Saison 2005/06 in der Kärntner Liga ein und setzte sich als Zielvorgabe für die nächsten Jahre den Aufstieg in die Regionalliga Mitte und vielleicht sogar in die österreichische Bundesliga. Seine Heimspiele trägt der Verein im Stadion Villach-Lind aus.

[Bearbeiten] Ligenteilnahme des SV Villach

  • Kärntner Liga: 2005/06
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