Vernetzte Evolution
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Als Vernetzte Evolution bezeichnet der australischen Steinkorallenspezialist J.E.N. Veron der Artbildungsprozeß von Steinkorallen. Seiner Meinung nach vermischen sich verschiedene geografische Variatonen, Arten und auch Gattungen im Laufe der Entwicklung über Jahrhundete und Jahrtausende immer wieder neu. Da die Korallenlarven planktonisch leben, können sie durch veränderte Meeresströmungen in andere Gebiete verdriftet werden und die aus ihnen wachsenden Korallenstöcke werden sich dann mit den dort endemischen Korallen vermischen. Die genetische Geschlossenheit der Arten besteht nicht, Äste des Stammbaumes können sich nicht nur verzweigen, sondern auch wieder zusammenwachsen. Die in der Jetzzeit vom Menschen bestimmten Arten können sich in der Zukunft zu einer neuen Art vermischen oder auch verzweigen. Eine einzeln Art kann nur an einem konkreten Ort taxonomisch exakt bestimmt werden. Geografische Lokalformen verlieren mit wachsender Distanz ihre Identität. Kein taxonomisches System sei in der Lage die Diversität sessiler Lebewesen zu erfassen. Ähnlich Verhältnisse vermutet Veron auch bei Pflanzen, wie den Eukalyptus-Bäumen.
[Bearbeiten] Literatur
- J.E.N. Veron: Corals in Space and Time - The biogeography and evolution of the Scleractinia. UNSW Press, Sidney, ISBN 0-80148-263-1
- KORALLE 33, Vernetzte Evolution, Meerwasseraquaristik-Fachmagazin, Juni/Juli 2005, Natur und Tier Verlag Münster, ISSN-1439-779X
