Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart

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Der Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart GmbH (VVS) koordiniert den öffentlichen Personennahverkehr in Zusammenarbeit mit den Kommunen und Landkreisen im Großraum Stuttgart (Landeshauptstadt Stuttgart sowie Landkreis Böblingen, Rems-Murr-Kreis, Landkreis Ludwigsburg und Landkreis Esslingen). Der Verbund sorgt für einheitliche Beförderungsbedingungen und Tarifbestimmungen sowie einen abgestimmten Fahrplan.

[Bearbeiten] Organisation

Der VVS ist eine GmbH. Er ist ein Mischverbund, das heißt Gesellschafter sind sowohl die Aufgabenträger als auch die Verkehrsunternehmen.

Gesellschafter sind die Stuttgarter Straßenbahnen (SSB), die Deutsche Bahn, die Gesellschaft der Kooperationspartner des VRS (Zusammenschluss der kleineren Verkehrsunternehmen), der Verband Region Stuttgart, das Land Baden-Württemberg, die Landeshauptstadt Stuttgart sowie die Landkreise Böblingen, Esslingen, Ludwigsburg und der Rems-Murr-Kreis.

Vorsitzender der Aufsichtsrats ist der Stuttgarter Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Schuster.

Geschäftsführer sind Thomas Hachenberger und Dr. Witgar Weber.

Da die SSB die Mehrheit der Gesellschafteranteile der Verkehrsunternehmen halten, bestimmen sie de facto die Höhe bzw. die Erhöhung der Tarife.

[Bearbeiten] Verkehr

Die Verkehrsleistungen werden von 41 Unternehmen erbracht. Darunter sind die wichtigsten:

Deutsche Bahn mit regionalen Tochtergesellschaften wie der Regional Bus Stuttgart (RBS)
Stuttgarter Straßenbahnen (SSB)
Städtischer Verkehrsbetrieb Esslingen (SVE)
Ludwigsburger Verkehrslinien (LVL)
Württembergische Eisenbahn-Gesellschaft (WEG)
beauftragte private Busunternehmen (siehe unten)

Träger der Verbundstufe II (integrierter Tarif) ist der Verband Region Stuttgart, der den VVS mit 223 Mio. Euro unterstützt.

Das Einzugsgebiet umfasst 300 Quadratkilometer mit ca. 2,4 Millionen Einwohnern. Im Gründungsjahr 1978 wurden 178 Millionen Fahrgäste befördert, 2004 waren es 311,7 Millionen, 2005 317,5 Millionen.

Das Netz umfasst 17 Regionalbahnlinien, 6 S-Bahnlinien, 15 Stadtbahnlinien (davon 4 Sonderlinien, diese fahren nur zu besonderen Veranstaltungen), 1 Straßenbahnlinie, 1 Zahnradbahnlinie, 1 Standseilbahn und 352 Omnibus- und Oberleitungsbuslinien.

Der gesamte Fuhrpark besteht aus 155 S-Bahn-Triebwagen, 21 Dieseltriebwagen und Steuerwagen, 136 Stadtbahnfahrzeugen, 34 Straßenbahnen, 3 Zahnradtriebwagen, 2 Standseilbahnwagen und 1270 Bussen (Stand 2003).

Im Jahr 2005 betrugen die Einnahmen 320 Mio. Euro – ein Kostendeckungsgrad von 55,4 Prozent.

[Bearbeiten] Liniensystem

Verkehrsmittel	Liniennummern	Gebiet	Betreiber
S-Bahn	S1 – S6	Stuttgart sowie die Landkreise Böblingen, Esslingen, Ludwigsburg und Rems-Murr	DB Regio siehe S-Bahn Stuttgart
Stadtbahn	U1 – U19	Stuttgart sowie Fellbach, Gerlingen, Leinfelden, Ostfildern und Remseck	Stuttgarter Straßenbahnen siehe Stadtbahn Stuttgart
Bus	35 – 99 N1 – N9, N11	Stuttgart sowie Ditzingen, Fellbach, Gerlingen, Korntal, Leonberg und der Filderraum	Stuttgarter Straßenbahnen (auf mehreren Vorortlinien werden die Fahrleistungen ganz oder teilweise von Subunternehmern erbracht)
Bus	101 – 199 809, 826 – 828 N10	Landkreis Esslingen	Bader, Buck, END, Fischle, Ganter, Haussmann & Bauer, Melchinger, OVK, RBS, Schefenacker, Schlienz, SVE, WEG
Bus	201 – 390 N20, N30	Rems-Murr-Kreis	Böltz, Dannenmann, Knauss, OVR, RBS, Römer, Schlienz
Bus	401 – 624 N40 – N60	Landkreis Ludwigsburg	Knisel, LVL, RBS, Seiz, Spillmann, WEG, Zeiher
Bus	631 – 794 N62 – N73	Landkreis Böblingen	Däuble, Kappus, Klingel, Nagoldtal Reisen, Pflieger, RAB, RBS, Seitter, SWH, Wöhr Tours

Der 300er Bereich bezeichnet Linien im ehemaligen Landkreis Backnang, entsprechend repräsentieren die Liniennummern ab 600 den nicht mehr existenten Landkreis Leonberg.

[Bearbeiten] Kritik

Der Fahrpreis berechnet sich beim VVS, wie bei den meisten Verkehrsverbunden, nicht nach der Länge der Fahrstrecke, sondern aus der Anzahl der durchquerten Tarifzonen. Dieses System hat einige Nachteile. Während beispielsweise für eine Fahrt von Asperg nach Stuttgart-Mühlhausen (16 km; 35 min) nur eine Zone berechnet wird, fallen bei einer Fahrt von Filderstadt-Harthausen nach Aichtal-Grötzingen (3 km; 5 min) zwei Zonen an. Zum Vergleich: mit einem Fahrschein für zwei Zonen ist es auch möglich, von Stuttgart-Fasanenhof bis Fellbach-Oeffingen (26 km; 80 min) zu fahren.