Vätermonate
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Die sogenannten Vätermonate sind ein 2006 in Deutschland diskutiertes Modell im Zusammenhang mit dem Elterngeld. Die Familienpolitik versteht darunter die Möglichkeit, dass ein Vater nach der Geburt eines Kindes für einige Zeit eine berufliche Karenz nimmt,
- um die Pflege des Kindes zu übernehmen und
- der Mutter eine zeitweilige Berufsausübung zu ermöglichen.
Wieweit daran finanzielle Begünstigungen bzw. Anreize geknüpft werden oder könnten, ist seit Anfang 2006 in Diskussion.
Am 14. April 2006 stellte die deutsche Familienministerin Ursula von der Leyen ein baldiges Konzept in Aussicht, nach sich das für Anfang 2007 geplante Elterngeld am Einkommen der Familie bemessen und die Kinderfreundlichkeit der Gesellschaft fördern soll. Angesichts der gegenüber Europa niedrigsten Geburtenrate sei es höchste Zeit, jungen Menschen, die sich für Kinder entscheiden, den Rücken zu stärken. Von Leyen äußerte, das Elterngeld solle nur dann 12 Monate laufen, wenn die Väter mindestens zwei Monate zu Hause bleiben.
Doch wird dieser Vorschlag innerhalb der CDU/CSU teilweise kritisiert und von der SPD großteils abgelehnt. Mitte April schlug CSU-Generalsekretär Söder stattdessen einen Bonus für einen 13. Monat vor, über den nicht der Staat, sondern die Eltern entscheiden würden. Auch zwei der CDU-Ministerpräsidenten äußern sich ähnlich (Thüringens Dieter Althaus und Sachsens Georg Milbradt. Hingegen hält die Unionsabgeordnete Ilse Falk diese Kritik für unreflektierte Vorurteile. Auch die Frauenvorsitzende Ursula Heinen hält Vätermonate für eine gute Idee, die das Familien-Bewusstsein der Gesellschaft verbessern könne.
Am 1. Mai 2006 hat der Koalitionsauschuss einen Kompromiss verabschiedet: Es soll insgesamt 14 Monate Elterngeld geben, 2 Monate werden aber nur bezahlt, wenn der Partner, also in der Regel der Vater, diese in Anspruch nimmt. Inzwischen haben sich die Wogen in der Diskussion geglättet und auch die Vertreter der Wirtschaft erkennen die Vorteile der neuen Regelung. Am 17. Mai bricht DIHK Präsident Braun eine Lanze für die Vätermonate 'Die Wirtschaft wird vom Elterngeld profitieren'. Am 14. Juni soll der Gesetzentwurf vom Kabinett verabschiedet werden.
Siehe auch: Demografie, Kinderlosigkeit
