Urbanität
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Urbanität kommt von dem lateinischen Wort urbs = Stadt, das ursprünglich Rom als Weltzentrale bezeichnete. Es meint umgangssprachlich ein welterfahren-höfliches Verhalten.
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[Bearbeiten] Rhetorik
Urbanität (urbanitas) war in der Rhetoriklehre der Antike und des Mittelalters eine zentrale Stil- und Sprachqualität. Sie meinte eine verfeinerte Eleganz des Stils und den subtilen, distanzierten Witz.
[Bearbeiten] Geographie
Urbanität beschreibt in der Sozialgeographie die durch funktionale Differenzierung gekennzeichnete Stadt.
[Bearbeiten] Soziologie
Mit Urbanität wird soziologisch eine Lebensweise umrissen, wie sie in einer Groß- oder Weltstadt entstehen kann: das kritisch-kühle, wendige Verhalten des sich in zahlreichen sozialen Rollen bewegenden und informierten Großstädters im Gegensatz zum unkundig-einspurigen "provinziellen" Verhalten der Landbevölkerung (vgl. Louis Wirth: Urbanism as a way of life, 1938), in der Nachfolge von Georg Simmels Die Großstädte und das Geistesleben).
[Bearbeiten] Gefühlte Urbanität
Dieses Schlagwort wurde 1995 von einer Studie der Ruhr-Universität Bochum zu den Ursachen der Entsiedlung des Sauer- und Siegerlandes als Untertitel gewählt und fand in zahlreichen Rundfunkbeiträgen viel Beachtung. Gemeint ist das Gefühl, von den vielseitigen Möglichkeiten der Großstadt abgekoppelt zu leben, obwohl in der Realität die Fahrzeit zu den Veranstaltungsorten nicht länger ist als innerhalb des urbanen Siedlungsraumes, und obwohl die tatsächliche Nutzung des pluralistischen (Kultur-)angebots in keinem Verhältnis zu dem Wunsch nach jederzeitiger Nutzungsmöglichkeit steht.
