Uqba ibn Nafi

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Du hast neue Nachrichten (Unterschied zur vorletzten Version).

Uqba ibn Nafi (* 622, † 683), arabischer Statthalter von Ifriqiya (662-674 und 681-683).

Uqba ibn Nafi entstammte der Sippe der Umayyaden und war ein Neffe von Amr ibn al-As, dem Eroberer von Ägypten. Zunächst wurde Uqba Befehlshaber der Truppen in Tripolitanien zum Schutz der Westgrenze von Ägypten. Er unternahm aber bald erste Vorstöße in die byzantinischen Provinzen Ifriqiyas.

Von 662 bis 674 erstmals Statthalter in Ifriqiya, begann er mit der Unterwerfung des Maghreb. Nach einem Sieg über Byzanz bei Karthago gründete er 670 ein Heerlager zur Sicherung der Eroberungen. Aus diesem Lager entwickelte sich später Kairuan als wichtiges Kultur und Wirtschaftszentrum im Maghreb. Das Lager wurde im Landesinneren von Ifriqiya angelegt, um es vor Angriffen der byzantinischen Flotte zu schützen, die weiterhin das Mittelmeer beherrschte. In Kairuan wurde 672 auch die erste einfache Moschee im Maghreb errichtet, die später zu einem der wichtigsten religiösen Zentren des Islam in Nordafrika aufstieg.

Nach einer Ablösung durch Abu Muhadschir Dinar (674-681) wurde Uqba ibn Nafi vom Kalif Yazid I. erneut zum Statthalter in Ifriqiya ernannt (681-683). Er stieß mit seinem Heer durch den Maghreb bis zum Atlantik vor und verbreitete unter den Berberstämmen den Islam. Wegen des unsicheren Nachschubs und der Aufstände der Berber musste er sich aber wieder zurückziehen. Bei Biskra wurde das arabische Heer 683 von den Berbern unter Kusaila ibn Lemzem vernichtend geschlagen, wobei Uqba mit einem großen Teil seines Heeres fiel. Nach dieser Niederlage eroberten die Berber ganz Ifriqiya und die Muslime mussten sich in die Cyrenaika zurückziehen.

[Bearbeiten] Literatur

Ulrich Haarmann: Geschichte der Arabischen Welt. C.H. Beck München, 2001 ISBN 3406381138
Stephan und Nandy Ronart: Lexikon der Arabischen Welt. Artemis Verlag, 1972 ISBN 3760801382