Unterwellenborn
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Wappen | Karte | |
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Hilfe zu Wappen |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Thüringen | |
Landkreis: | Saalfeld-Rudolstadt | |
Verwaltungsge- meinschaft: |
Unterwellenborn | |
Koordinaten: | Koordinaten: 50° 40′ N, 11° 27′ O 50° 40′ N, 11° 27′ O | |
Höhe: | 327 m ü. NN | |
Fläche: | 56,08 km² | |
Einwohner: | 6683 (31. Dez. 2005) | |
Bevölkerungsdichte: | 119 Einwohner je km² | |
Postleitzahlen: | 07333, 07334, 07336, 07387 | |
Vorwahlen: | 03647, 03671, 036732 | |
Kfz-Kennzeichen: | SLF | |
Gemeindeschlüssel: | 16 0 73 095 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Ernst-Thälmann-Str. 19 07333 Unterwellenborn |
Unterwellenborn ist eine Gemeinde im thüringischen Landkreis Saalfeld-Rudolstadt. Bekannt ist Unterwellenborn vor allem durch das Stahlwerk "Maxhütte".
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Angrenzende Gemeinden sind Hohenwarte, Kamsdorf, Kaulsdorf (Saale), Saalfeld/Saale, Rudolstadt und Uhlstädt-Kirchhasel im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt sowie Krölpa im Saale-Orla-Kreis.
[Bearbeiten] Geschichte
Durch Funde von Feuerstein-Werkzeugen in der Nähe von Unterwellenborn ist belegt, dass die Gegend bereits in der Altsteinzeit vor etwa 10.000 Jahren besiedelt war.
[Bearbeiten] Eingemeindungen
Die heutige Gemeinde entstand am 1. Februar 2006 durch Zusammenlegung der bisher selbstständigen Gemeinden Birkigt, Goßwitz, Könitz, Lausnitz bei Pößneck und Unterwellenborn. Die fünf Gemeinden hatten die Verwaltungsgemeinschaft Unterwellenborn gebildet, die zum selben Zeitpunkt aufgelöst wurde.
Schon zum 9. April 1994 waren die Gemeinden Dorfkulm, Langeschade und Oberwellenborn nach Unterwellenborn eingemeindet worden.
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):
Birkigt | Goßwitz | Könitz | Lausnitz | Unterwellenborn | |
---|---|---|---|---|---|
1994 | 347 | 1.365 | 1.806 | 148 | 2.916 |
1995 | 377 | 1.375 | 1.799 | 156 | 2.895 |
1996 | 411 | 1.350 | 1.765 | 155 | 3.005 |
1997 | 420 | 1.377 | 1.784 | 160 | 3.063 |
1998 | 440 | 1.358 | 1.768 | 161 | 3.067 |
1999 | 466 | 1.392 | 1.781 | 162 | 3.082 |
2000 | 473 | 1.368 | 1.804 | 154 | 3.065 |
2001 | 480 | 1.375 | 1.791 | 165 | 3.040 |
2002 | 486 | 1.386 | 1.730 | 165 | 3.011 |
2003 | 502 | 1.383 | 1.725 | 156 | 3.007 |
2004 | 493 | 1.371 | 1.726 | 158 | 2.983 |
- Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
Der 1955 nach drei Jahren Bauzeit eröffnete Kulturpalast des VEB Maxhütte „Johannes R. Becher“ (oft auch mit Kulturhaus bezeichnet) ist eines der in monumentalem, pseudoklassizistischem Stil erbauten frühen Kulturhäuser der DDR. Das Gebäudeensemble enthält einen Theatersaal (800 Plätze), einen "Musiksalon" mit 200 Plätzen, einen Tanz-Probensaal, Vortragsräume, eine Bücherei, mehrere Sitzungssäle und zwei Restaurants. Nach 1990 wurde das Gebäude teilweise von der Theatergruppe Maxhüttenensemble genutzt, Teile wurden als Möbellager zweckentfremdet.
Sportverein: SV Stahl Unterwellenborn
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Verkehr
Unterwellenborn liegt an der Bahnstrecke Saalfeld–Gera. Im Gemeindegebiet liegen die Bahnhöfe Unterwellenborn und Könitz (Thür), an denen alle zwei Stunden Regionalbahnen der DB Regio AG halten.
Die Gemeinde liegt an der Bundesstraße 281 Eisfeld–Triptis. Über sie erreicht man die etwa sechs Kilometer westlich gelegene Kreisstadt Saalfeld/Saale und die etwa 33 Kilometer östlich gelegene Anschlussstelle Triptis der Bundesautobahn 9.
[Bearbeiten] Ansässige Unternehmen
Die jüngere Geschichte Unterwellenborns ist eng verwoben mit dem von 1872 bis 1996 dort ansässigen Stahl- und Walzwerk Maxhütte. Es wurde 1872 als Zweigwerk der Maximilianshütte im oberpfälzischen Sulzbach-Rosenberg in Betrieb genommen. Von 1921 bis 1946 war das Werk Teil des Flick-Konzerns. Ab 1936 wurde das Werk vollständig auf Rüstungsproduktion zur Vorbereitung und Durchführung des Zweiten Weltkriegs umgestellt.
Am 5. Juni 1946 wurde das Werk enteignet und zunächst als SAG-Betrieb, ab dem 1. Juli 1948 als Volkseigener Betrieb (VEB) weitergeführt. In den Wintermonaten 1948/49 folgten Tausende Jugendliche dem Aufruf der FDJ mit dem Titel Max braucht Wasser! zum Bau einer 6 km langen Fernwasserleitung zum Werk. In seiner Spitzenzeit hat die Maxhütte über 6000 Beschäftigte. Nach der Wende in der DDR wurde am 1. Juli 1990 aus dem VEB eine GmbH im Besitz der Treuhandanstalt. Nachdem ein Teil des Betriebsgeländes mit der erst 1985 in Betrieb gegangenen Kombinierten Formstahlstraße (Walzwerk) am 17. März 1992 an die Luxemburger Arbed-Gruppe verkauft worden war, wurde am 10. Juli 1992 der letzte Hochofen-Abstich vorgenommen, womit eine 120-jährige Geschichte der Roheisenproduktion beendet wurde.
Am 11. November 1995 ging das neue Elektrostahlwerk in Betrieb, dass zusammen mit dem Walzwerk die Stahlwerk Thüringen GmbH bildet, in der 650 Beschäftigte arbeiten. Seit dem Zusammenschluss mehrerer Stahlhersteller im Jahr 2001 gehört das Werk zur Arcelor-Gruppe. Die Maxhütte Unterwellenborn selbst wurde im Sommer 1996 aus dem Handelsregister gestrichen.
[Bearbeiten] Weblinks
- Umfassende Darstellung der Geschichte der Maxhütte in Unterwellenborn
- Der Kulturpalast auf Postkarten
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