Ulster Volunteer Force
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Die Ulster Volunteer Force (UVF) ist eine 1912 gegründeten protestantisch-unionistischen Miliz sowie eine 1966 gegründete loyalistisch orientierte terroristische Organisation in Nordirland, deren Ziel es ist, den Anschluss Nordirlands an die Republik Irland zu verhindern und die Zugehörigkeit zu Großbritannien zu erhalten. In diesem Rahmen liefert sie sich Kämpfe mit der Irish Republican Army (IRA), die die republikanisch-katholische Seite vertritt und die Vereinigung mit der Republik Irland anstrebt.
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[Bearbeiten] UVF 1912
Die erste UVF wurde 1912 von Edward Carson und James Craig als unionistische Miliz gegründet, welche schnell ca. 100.000 Mitglieder umfasste. Materielle Unterstützung erhielt die Organisation dabei von den britischen Konservativen und dem deutschen Reich, welches im Frühjahr, um das Vereinigte Königreich zu destabilisieren, mehrere tausend Gewehre nach Larne verschiffte. 1914 meldeten sich viele Mitglieder bei Kriegsausbruch freiwillig zur Armee und bildeten dort u.a. die British 36th (Ulster) Division, welche im Juli 1916 in der Schlacht an der Somme weitgehend aufgerieben wurde. Nach 1921 schlossen sich viele ehemalige UVF-Mitglieder den B-Specials und anderen militärischen und paramilitärischen Verbänden des nordirischen Staates an.
[Bearbeiten] UVF 1966
Eine neue UVF wurde Mitte der 1960er Jahre gegründet, die ersten Morde 1966 im Vorfeld der "Troubles" wurden von der UVF begangen, welche damals mit den von Ian Paisley initiierten Ulster Protestant Volunteers eng verknüpft war. Ein stärkerer Zustrom an neuen Mitgliedern setzte ab 1969 mit dem Wiedererstarken der IRA ein. In den siebziger Jahren war die UVF, welche ihre Hochburgen in den protestantischen Arbeitervierteln Belfasts hat für einige der schwersten Anschläge in Nordirland aber auch in der Republik verantwortlich, so auf eine Bar in Belfast im Dezember 1971 (15 Tote), in Dublin und Monaghan am 17. Mai 1974 (33 Tote) und am 2. Oktober 1974 (12 Tote), dennoch wurde die UVF vom April bis Oktober 1974 legalisiert. Einige (darunter führende) Mitglieder der Shankill Butchers, einer Gang sadistischer Mörder, die für 19 Morde an katholischen Zivilisten zwischen 1972 und 1977 in Belfast verantwortlich war, gehörten der UVF an. Gleichzeitig entwickelte sich unter den gefangenen UVF-Mitgliedern um Gusty Spence eine Tendenz in der Organisation, welche für eine Politisierung der Organisation und die Abkehr von Morden an katholischen Zivilisten eintraten. Ausdruck dieser Tendenz war 1977 die Gründung der Progressive Unionist Party (PUP), welche als politischer Arm der UVF gilt und eine widersprüchliche Politik zwischen paramilitärischem Loyalismus und progressiver Sozialpolitik zu verkörpern versucht.
Der UVF werden ungefähr 400 politisch motivierte Morde im Zeitraum von 1966 bis 2003 zugerechnet. 1996 spalteten sich Teile der Organisation ab und konstituierten sich als Loyalist Volunteer Force (LVF).
Das Karfreitagsabkommen vom 10. April 1998 beendete diese Kämpfe jedoch weitgehend, 2005 begann die UVF jedoch gewaltförmig gegen die LVF vorzugehen und erschoss bisher mindestens sechs mutmaßliche Mitglieder dieser Organisation.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Literatur
- David Boulton: The UVF, 1966-73: An anatomy of loyalist rebellion. Dublin 1973. ISBN 0717106667
- Jim Cussack: UVF. Dublin 1997. ISBN 1853716871
- Martin Dillon: The Shankill Butchers: A case study of mass murder. London 1989. ISBN 0586203486
- David Hume: For Ulster and her Freedom: the story of the April 1914 gunrunning. Lurgan 1989. ISBN 1872076009