Turkisierung
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Mit dem Begriff der Turkisierung (auch Türkisierung genannt) wird das Bestreben bezeichnet, Bevölkerungsgruppen anderer Völker dem türkischen Volkstum zuzuführen.
Während die Turkisierung im Mittelalter und in der frühen Neuzeit meist relativ friedlich vollzogen wurde – die Minderheiten gaben ihr Volkstum zugunsten desjenigen des herrschenden Turkvolks ab, um in öffentliche Ämter aufsteigen zu können – geschah dies in späterer Zeit meist gewaltsam.
Mitte des 20. Jahrhundert begannen die späteren Turkstaaten, die Minderheiten unter massiven Assimilationsdruck zu setzen. Dabei kam es Ende der 1980er Jahre zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen in Kirgisistan, Usbekistan und – in kleinerem Rahmen – Kasachstan.
Weiterhin ist zu erwähnen, dass auch in der Türkei seit ihrer Republikgründung 1926 bis in den 1990er Assimilationspolitik gegenüber Minderheiten beispielsweise wie die Kurden ausgeübt worden ist, zum Teil auch gewaltsam. Denn bis zu diesem Zeitpunkt war Kurdisch verboten und durfte nicht in den Schulen gelernt werden.
Daraufhin begannen die Minderheiten, diese Staaten zu verlassen und in die Heimat ihrer Väter abzuziehen.
In der Linguistik beschreibt die Turkisierung bzw. Türkisierung die Stärkung der Nationalsprache durch türkische Entsprechungen für die als fremd empfundenen Begriffe (Sprachpurismus).
