True Metal
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True Metal („wahrer Metal“ oder „wahrhaftiger Metal“, gelegentlich ist auch die Schreibweise Trve zu finden) ist eine bekannte Stilrichtung des Metal. Musikalisch betrachtet bewegen sich die True Metal-Bands in den Stilbereichen der New Wave of British Heavy Metal und/oder des Power Metal. Bekannteste Vertreter sind Manowar, die den Begriff des True Metal erfunden, verbreitet und propagiert haben.
Die True Metaller begreifen sich als die ursprünglichen, wahren Metaller. Sie sehen im Heavy Metal eine Weiterführung der klassischen Musik. Diese Einstellung geht sogar so weit, dass man Komponisten wie bspw. Richard Wagner als die ersten Metaller bezeichnet. Andere Richtungen des Metal, z. B. Hair Metal, Nu Metal und CrossOver, werden als Verfälschungen des „reinen“ Heavy Metal betrachtet. In ihren Augen ist es die Aufgabe der True Metaller, das musikalische Niveau und damit das der abendländischen Musik zu retten. Tatsächlich gilt gesangliches und spieltechnisches Können als eine Voraussetzung, um als True Metaller akzeptiert zu werden, allerdings wird diese Leitidee nicht unbedingt konsequent eingehalten. Tatsächlich sehen sich True-Metal-Bands oft damit konfrontiert, stilistisch und innovativ still zu stehen.
Diese kämpferische Ideologie gilt nicht nur im musikalischem Bereich. Die Texte handeln oft davon, wie man zu Ross, mit Schwert und Schild bewaffnet, zusammen mit seinen Kampfgenossen „Poser“ oder allgemein „Feinde“ besiegt und für die Erfüllung seiner Mission notfalls mit dem Leben bezahlt. Damit wird das Selbstverständnis als Kämpfer, Beschützer und Retter der abendländischen Musik und deren Werte zum Ausdruck gebracht. Dabei stellen sich die „Krieger des Metal“ oft in den Dienst (fiktiver) Königreiche oder auch Religionen; die Bandbreite reicht vom Christentum (Hammerfall – Steel Meets Steel: „In July in '99 the Holy City was stormed and won / Jerusalem was freed, we thanked the Lord for our glory“) über nordische Mythologie (Manowar – The Crown And The Ring: „Odin, I await thee, Your true son am I, I hail you now as I die“) bis hin zu satanistischen Anklängen (Majesty – Hellforces: „Hellforces – we are ruling the night / Join the hellforces – call the bringer of light“).
Die Texte werden oft als gewaltverherrlichend bezeichnet, gleichzeitig aber wird oft der Freiheitskampf und die Suche nach Gerechtigkeit besungen, für die es sich lohnt zu kämpfen. So heißt es in Manowars Call to Arms: „Kämpft, bis alle Feinde tot sind, reitet durch das Blut, das wir glücklich vergossen haben“. Die Anhänger des True Metal verstehen die blutigen Passagen als lediglich symbolisch gemeint.
Das konsequente Einhalten und Umsetzen dieser Ideale und ihre Verteidigung und Umsetzung gegen äußere Einflüsse ist der geistige Ansporn der gesamten Bewegung. Die True-Metal-Bewegung besitzt ebensoviele begeisterte Anhänger wie ablehnende Gegner. Die True Metaller sehen in den Anhängern des „falschen Metals“ oft nur lächerliche Poser. Dies beruht jedoch auf Gegenseitigkeit. Kritik und Vorwurf an den True Metal, seine Anhänger wie auch seine Galionsfiguren ist, dass sie sich durch ihr Auftreten lächerlich machen. Ihre Einstellung sei viel zu übertrieben und die sich in ihrer Haltung widerspiegelnde Selbstüberschätzung und Arroganz (Manowar etwa bezeichnen sich selbst als „Könige des Metal“) gipfele ins Groteske. Dabei wird allerdings der starke Hang zur Selbstironie übersehen, der in kaum einem anderen Genre sowohl bei Musikern als auch bei Fans in diesem Maße vorherrscht. Daher stammen die größten Kritiker des True Metal auch häufig aus Szenen, in denen dieses Gespür für Selbstironie weitgehend fehlt.
Weitere Vertreter des True Metal, wenngleich nicht immer bis aufs äußerste Extrem, sind neben den bereits genannten Bands Grave Digger, Teräsbetoni, DragonForce, Rhapsody of Fire und Wizard.
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