Tremulant
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Der Tremulant (v. lat. tremulus „zitternd“) ist bei der Orgel eine Vorrichtung, die für bestimmte Werke den Luftstrom (Wind) periodisch variiert. Dadurch verändert sich die Stärke des Tones und auch die Tonhöhe, der Ton schwingt oder bebt, ähnlich einem Vibrato. Verwendet wird der Tremulant vor allem, um eine einzelne Stimme, den Cantus firmus, gegenüber den Begleitstimmen herauszuheben. Verwandt sind die Rotary-Effekte bei der elektronischen Orgel (siehe Leslie).
Es handelt sich hingegen nicht um eine Schwebung: Bei einem Schwebungsregister wird ein ähnlicher Effekt durch zwei leicht gegeneinander verstimmte Pfeifen erzielt. Durch Frequenzüberlagerung kommt es zu periodischen Änderungen der Lautstärke.
[Bearbeiten] Bauformen
Eine mögliche Bauform ist der Kanaltremulant, bei dem eine in den Windkanal eingebaute federnde Holz- oder Lederklappe den Wind in Schwingungen versetzt. Der Wippfedertremulant funktioniert durch ein auf den Windkanal aufgesetztes Bälgchen, das ebenfalls durch den Schwung einer Feder in Schwingungen gerät. Wird der Wind durch einen Schwimmerbalg stabilisiert, kann als Tremulant auch ein Stoßbalg dienen, der periodisch mit Luftstößen versehen wird und diese Impulse dann auf die Schwimmerplatte überträgt. Ein solcher Tremulant kann meist vom Spieltisch aus in der Geschwindigkeit reguliert werden.