Transponder (Satellit)
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Ein Transponder auf einem Satelliten stellt Übertragungskapazitäten für Datensignale (TV, Hörfunk, Datendienste etc.) zur Verfügung. Im Ku-Band beträgt die Bandbreite eines Transponders typischerweise 40 MHz, entsprechend einer Übertragungskapazität von einem analogen oder ca. 8 digitalen Fernsehprogrammen. Die Anzahl der gleichzeitig abgestrahlten Programmen hängt von der Symbolrate des Transponders ab, die dann auf die jeweiligen Programme aufgeteilt wird. Ein Transponder mit einer Symbolrate von 27.500 MSymb/s ergibt bei QPSK eine Nettobitrate ca. 38 Mbit/s (Bruttobitrate: 55 Mbit/s).
Ein großer Satellit mit einer elektrischen Leistung von 10 kW kann ca. 50 Transponder betreiben und ca. 500 Fernsehprogramme ausstrahlen. Satellitenanbieter vermieten Transponderkapazitäten für ca. 4000 EUR pro MHz im Monat, entsprechend ca. 2 Millionen € pro Jahr für einen Transponder mit 40 MHz Bandbreite.
Für Übertragungen wie z.B für Liveschaltungen in Nachrichtensendungen werden von Drittanbietern Slots auf Transpondern von etwas älteren oder nicht so populären Satelliten angeboten. Die Kosten für diese Feeds liegen je nach Bandbreite bei ca. 3 EUR (4.5 MHz Slot) pro Minute.
Die meisten Transponder arbeiten transparent. Sie empfangen Daten und strahlen sie unmittelbar in einer anderen Frequenz wieder ab. Dafür hat sich im englischen Sprachgebrauch die Ausdrucksweise Bent Pipe eingebürgert. Wie durch ein gekrümmtes Rohr wird der Datenstrom weitergeleitet.
Im Gegensatz dazu steht der Regenerativ-Modus. Satelliten empfangen die Daten, demodulieren, decodieren und korrigieren sie, um sie erneut zu codieren und an ausgewählte Empfänger weiterzuleiten. Der Modus ist ungleich flexibler als der transparente Modus, erfordert aber eine höhere Rechenleistung auf dem Satelliten.