Tamarine
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Tamarine | ||||||||||
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Systematik | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Saguinus | ||||||||||
Hoffmannsegg, 1807 |
Die Tamarine (Saguinus) sind eine Gattung aus der Familie der Krallenaffen. Die Gattung umfasst insgesamt 17 Arten.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Verbreitung
Tamarine leben vom südlichen Mittelamerika (Costa Rica) bis ins mittlere Südamerika (Amazonasbecken und Nordbolivien, allerdings nicht im gebirgigen Westen des Kontinents.
[Bearbeiten] Beschreibung
Die einzelnen Arten der Tamarine unterscheiden sich beträchtlich hinsichtlich ihres Aussehens. Neben einigen dunklen, fast schwarzen Arten gibt es auch schwarz, braun oder weiß gemusterte. Für einige Arten typisch sind die schnurrbartähnlichen Haare im Gesicht, die besonders beim Kaiserschnurrbarttamarin ausgeprägt sind. Sie erreichen eine Kopfrumpflänge von 18 bis 30 cm (dazu kommt noch ein 25 bis 44 cm langer Schwanz) und ein Gewicht von 220 bis 900 Gramm. Tamarine unterscheiden sich von Marmosetten vor allem darin, dass die unteren Eckzähne deutlich länger sind als die Schneidezähne.
[Bearbeiten] Lebensweise
Tamarine sind Bewohner tropischer Regenwälder und offener Waldgebiete. Sie sind tagaktive Baumbewohner, die sich mit flinken Bewegungen und oft auch weiten Sprüngen vorwärtsbewegen. Tamarine leben in Gruppen zusammen, die manchmal einen Zusammenschluss mehrerer Familiengruppen darstellen und bis zu 40 Tiere umfassen können. Häufiger ist jedoch eine Gruppengröße von drei bis neun Tieren.
[Bearbeiten] Nahrung
Tamarine sind Allesfresser, die sowohl Früchte und andere Pflanzenteile als auch Spinnen, Insekten, kleine Wirbeltiere und Vogeleier zu sich nehmen.
[Bearbeiten] Fortpflanzung
Nach durchschnittlich 140-tägiger Tragzeit bringt das Weibchen normalerweise zwei Junge zur Welt. Der Vater kümmert sich ab der Geburt um den Nachwuchs, trägt sie herum und bringt sie der Mutter nur zum Säugen. Nach rund einem Monat beginnen sie mit der Nahrungsaufnahme, werden mit zwei bis drei Monaten endgültig entwöhnt und werden im zweiten Lebensjahr geschlechtsreif.
Das höchste bekannte Alter eines Tamarins in Gefangenschaft betrug 18 Jahre.
[Bearbeiten] Gefährdung
Wie viele Waldbewohner Mittel- und Südamerikas leiden auch die Tamarine unter dem Verlust des Lebensraums. Drei der zwölf Arten gelten als bedroht oder gefährdet, der Mantelaffe wird von der IUCN als stark bedroht eingestuft.
[Bearbeiten] Die Arten
Insgesamt werden 17 Arten unterschieden, die in mehrere Gruppen zusammengefasst werden können:
- nigricollis-Gruppe
- Schwarzrückentamarin (Saguinus nigricollis)
- Rio-Napa-Tamarin (Saguinus graellsi)
- Braunrückentamarin (Saguinus fuscicollis)
- Weißmanteltamarin (Saguinus melanoleucus)
- Goldmanteltamarin (Saguinus tripartitus)
- mystax-Gruppe
- Rotbauchtamarin (Saguinus labiatus)
- Schnurrbarttamarin (Saguinus mystax)
- Rotkappentamarin (Saguinus pileatus)
- Kaiserschnurrbarttamarin (Saguinus imperator)
- midas-Gruppe
- Rothandtamarin (Saguinus midas)
- Schwarzhandtamarin (Saguinus niger)
- inustus-Gruppe
- Marmorgesichttamarin (Saguinus inustus)
- oedipus-Gruppe
- Geoffroy-Perückenaffe (Saguinus geoffroyi)
- Lisztaffe (Saguinus oedipus)
- Weißfußaffe oder -tamarin (Saguinus leucopus)
- bicolor-Gruppe
- Mantelaffe (Saguinus bicolor)
- Martin-Tamarin (Saguinus martinsi)
Der Springtamarin gehört zoologisch nicht zu den Tamarinen, sondern bildet eine eigene Gattung (Callimico).
[Bearbeiten] Literatur
- Thomas Geissmann: Vergleichende Primatologie, Springer-Verlag 2002, ISBN 3540436456
- Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University Press, 1999 ISBN 0801857899
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Tamarine – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |