Tachymeter (Geodäsie)
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In der Geodäsie ist das Tachymeter ein Gerät, mit dem man gegenüber dem Theodolit, mit dem man nur Horizontalrichtungen und Vertikalwinkel messen kann, auch die Schrägstrecke zum Zielpunkt ermitteln kann. Es dient zur raschen Auf- und Einmessung von Punkten (griech. "tachys": schnell).
Es werden optische und elektronische Tachymeter unterschieden.
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[Bearbeiten] Optische Tachymeter
Optische Tachymeter werden in nichtreduzierende optische Tachymeter und selbstreduzierende optische Tachymeter unterschieden:
- Nichtreduzierende optische Tachymeter: Bei den Tachymetertheodoliten (niederer und mittlerer Genauigkeitsbereich) werden mit Hilfe von Distanzstrichen (Diese befinden sich auf der Strichplatte und sind Teil des Fadenkreuzes.) auf einer Nivellierlatte Abschnitte optisch abgelesen und dann die Schrägstrecken daraus abgeleitet. Die Horizontalrichtungen und Vertikalwinkel werden wie beim Theodolit abgelesen. Bei den Tachymeterbussolen wird die Schrägstrecke genauso ermittelt. Bei Nivelliertachymetern kann man die Horizontalentfernung wegen der horizontalen Visur direkt an der Nivellierlatte ablesen.
- Selbstreduzierende optische Tachymeter sind zum Beispiel Schiebe-, Diagramm- oder Doppelbildreduktionstachymeter.
- Optisch-elektronische Tachymeter sind eine Kombination von einem optischen Theodolit und eine elektrooptischen Distanzmesser.
[Bearbeiten] Elektronische Tachymeter (Totalstationen)
[Bearbeiten] Funktionsweise
Elektronische Tachymeter messen die Richtungen nach dem Zielvorgang selbsttätig, die Distanzen werden durch elektronische Distanzmessung ermittelt. Dabei wird entweder nur die Laufzeit oder bei präziseren Tachymetern Laufzeit und Phasenverschiebung eines ausgesandten und im Zielpunkt reflektierten Lichtstrahls gemessen. Das Licht der Trägerwelle liegt im infraroten Bereich oder im nahen Infrarot des Lichtspektrums. Die Reflexion des Lichtstrahls im Zielpunkt erfolgt in einem angezielten Prisma (je nach Größe des Prismas Reichweiten bis etwa 10km) oder auf reflektierende Folien (Reichweite wenige hundert Meter).
Moderne Tachymeter sind optional mit Laserentfernungsmessern ausgestattet, die reflektorlos auf nahezu jede Oberfläche messen können.
[Bearbeiten] Datenverarbeitung
Die Messwertbestimmung (Richtung und Distanz) erfolgt vollautomatisch auf elektronischem Weg; zur Datenspeicherung sind meistens periphere Rechner angeschlossen, bei modernen Tachymetern sind Verarbeitungsprogramme und entsprechende Speicher oft integriert. Die Daten (3-dimensionale Messpunkte) können sofort mit entsprechenden Computerprogrammen zweidimensional (z.B. Bauaufnahme von Fassaden/Grundrissen) oder auch dreidimensional abgebildet und als dxf-Datei exportiert werden. Meist wird jedoch ein 3D Modell generiert, da eine Datenreduktion zum Zweidimensionalen mit jedem CAD-Programm zu späterem Zeitpunkt auch noch möglich ist.
[Bearbeiten] Motorisierte Tachymeter
Die neuste Generation von Tachymetern verfügt über mit Elektromotoren ausgestattete Seiten- und Höhentriebe. Diese ermöglichen unter anderem die automatische Zielerkennung, ein Prisma muss dabei nur noch grob angezielt werden. Außerdem kann ein Tachymeter eine vordefinierte Serie mehrerer Punkte vollautomatisch vermessen. Auf diese Weise wird beispielsweise die Bogenstaumauer des Lai da Nalps auf Deformationen überwacht, welche durch den Bau des Gotthard-Basistunnels entstehen könnten.
[Bearbeiten] Gerätehersteller
- Leica Geosystems
- Nikon
- Sokkia
- Topcon
- Trimble Navigation Ltd.
- Carl Zeiss (historisch) in Trimble Navigations Ltd. aufgegangen
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
- "Bauvermessung einfach gemacht" mit Bedienungs-Anleitungen - Broschüre der Firma Leica
- http://vermessen.de/katalog.html - Sammlung zahlreicher Handbuch-PDF´s für Tachymeter