Subjektivität
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Unter Subjektivität versteht man die subjektive (individuelle) Wahrnehmung eines Individuums. Subjektivität wird oft mit Unsachlichkeit gleichgesetzt, mit Voreingenommenheit und mit der Beeinflussung durch persönliche Gefühle, Interessen oder Vorurteilen, aber auch mit Geschmack, Individualität und Sensibilität. Künstlerischer Ausdruck ist ohne Subjektivität nicht denkbar.
In der wissenschaftlichen Arbeit steht die Subjektivität im Gegensatz zur Objektivität und wird verworfen. Einzig die Sozialwissenschaften haben die Subjektivität in ihren Qualitativen Forschungsmethoden zur Wissenschaft erkoren und erforschen sie nach ganz bestimmten Regeln, um mehr über die psychische oder soziale Welt zu erfahren.
Insbesondere die Soziologen Peter L. Berger und Thomas Luckmann gehen in ihrem Werk „Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit“ davon aus, dass die gesellschaftliche Wirklichkeit von den Individuen durch ihre subjektive Wahrnehmung erst konstruiert wird und nicht objektiv (unabhängig) von der Subjektivität existieren kann.
Im Bereich der Sozialpädagogik ist Subjektivität ein Konstrukt des Bewältigungskonzeptes zur Wiederherstellung von Handlungsfähigkeit und Erhalt des Selbstwertes. Lothar Böhnisch
[Bearbeiten] Siehe auch
- Subjektivismus, Objektivität, Intersubjektivität
- Zeitalter der Aufklärung, radikaler Konstruktivismus
[Bearbeiten] Literatur
Sozialpädagogik der Lebensalter. Eine Einführung von Lothar Böhnisch
Abweichendes Verhalten. Eine pädagogisch-soziologische Einführung von Lothar Böhnisch