SU-122
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SU-122 war das erste sowjetische Sturmgeschütz des 2. Weltkrieges.
Die sowjetische Militärführung erkannte schon bald nach Beginn des Russlandfeldzuges den großen Kampfwert der deutschen Sturmgeschütze und so wurden recht bald eigene Sturmgeschütze entwickelt, die den Panzertruppen bei Angriffen Feuerunterstützung leisten sollten.
Die Entwicklung des SU-122 begann, noch unter der Bezeichnung SU-35, im Sommer 1942. Auf das Fahrgestell des T-34 wurde ein kastenförmiger Aufbau mit allseits abgeschrägten Wänden aufgesetzt. Nach rechts versetzt war neben dem Platz des Panzerfahrers die 122-mm-Haubitze L/22,7 eingebaut.
Die Produktion des Sturmgeschützes begann im Dezember 1942 und die ersten Geschütze wurden im Januar 1943 an die Einheiten ausgegeben. In seiner Funktion als Sturmgeschütz bewährte es sich zwar gut, für die Sowjets wurde jedoch die Frage der Panzerabwehr immer dringlicher, da einige Zeit zuvor die neuen deutschen Panzer der Panther- und Tigerklasse auf den Schlachtfeldern erschienen waren, gegen die die meisten sowjetischen Panzerabwehrmittel weitestgehend wirkungslos blieben. Aufgrund der niedrigen Mündungsgeschwindigkeit der Geschosse war auch der SU-122, trotz seiner verhältnismäßig großen Kanone, zum Kampf gegen die schweren deutschen Panzer ungeeignet. Daher wurde das Fahrgestell des SU-122, das sich durch seine niedrige Höhe, gute Panzerung und Fahrleistung ausgezeichnet hatte, mit einem durchschlagskräftigen 85-mm-Flakgeschütz kombiniert. Der neu entstandene Jagdpanzer SU-85 bewährte sich ausgezeichnet in der Panzerabwehr, weswegen die Produktion des SU-122 bis zum Frühherbst 1943 eingestellt wurde, um Produktionskapazitäten für den SU-85 freizumachen.
Die bereits vorhandenen SU-122 wurden der sowjetischen Infanterie zugeteilt, um dieser bei ihren Angriffen Feuerunterstützung zu leisten.
Ab Ende 1943 wurde der Panzer auch in seiner Rolle als Sturmgeschütz zunehmend vom SU-152 abgelöst. Insgesamt wurden 1148 Stück produziert.