Strontiumisotopenanalyse
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Die Strontiumisotopenanalyse dient zur Analyse von Migrationsverhalten von Humanoiden. Strontium wird abhängig vom geographischen Ort in unterschiedlichen Isotopenverhältnissen mit der Nahrung aufgenommen und in Knochen und Zähnen eingelagert.
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[Bearbeiten] Physikalische Grundlagen
86Sr und 87Sr sind stabile Isotope des Strontiums. 87Sr entsteht beim β--Zerfall des Rubidium-Isotops 87Rb. Die Konzentration von 87Sr in Gesteinen hängt daher davon ab, wieviel Rubidium bei der Entstehung darin vorhanden war und wieviel Zeit es für den Zerfall (Halbwertszeit 4,7 · 1010 a) hatte. Da die Lebensdauer von 86Rb nur kurz ist, entsteht daraus schon während der Entstehung des Gesteins 86Sr. Damit hängt das Isotopenverhältnis fast ausschließlich vom Alter des Gesteins ab.
[Bearbeiten] Einlagerung in Knochen und Zähnen
Strontium ist wie Kalzium ein Erdalkalimetall. Es wird daher im Körper ebenso wie Kalzium zum Aufbau von Knochen und Zähnen verwendet. Da die Entwicklung der Zähne im Kindesalter abgeschlossen wird, sich jedoch die Knochen ständig erneuern, finden sich abhängig davon, wo die Person aufgewachsen ist und wo sie sich in den letzten Lebensjahren befand, unterschiedliche Isotopenverhältnisse. Dadurch wird zum Beispiel eine Analyse der Migrationsbewegung ermöglicht, wenn dazu die Strontiumisotope von Fossilienfunden herangezogen werden.
[Bearbeiten] Nutzen und Nachteile
Voraussetzung für die Anwendung ist u.a. die Kartierung von Gesteinen. Zwangsläufig liefert eine Kartierung der Strontium-Isotopenverhältnisse Mehrdeutigkeiten. Daher reicht die Strontiumisotopenanalyse alleine nicht aus. Für die Analyse von Migration müssen daher weitere Indizien hinzugezogen werden.
Weitere Störfaktoren sind auch der Handel mit Nahrungsmitteln über weite Strecken. Dies macht die Isotopenanalyse für Kulturen, wie das antike Rom, vielfach nutzlos.
[Bearbeiten] Literaturhinweis
- C. Knipper, Die Strontiumisotopenanalyse: Eine naturwissenschaftliche Methode zur Erfassung von Mobilität in der Ur- und Frühgeschichte . Jahrb. RGZM 51, 2004, 589-685
