Sternreihe
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Als Sternreihe wird eine linienförmige Konstellation von drei bis sechs Fixsternen bezeichnet, die am Himmel benachbart sind und relativ regelmäßige Abstände aufweisen.
In der Nähe des Bandes der Milchstraße gibt es mehr freiäugig sichtbare Sternreihen als außerhalb, was auf die höhere Sterndichte zurückzuführen ist. Insbesondere am Winterhimmel sind einige Sternreihen auffällig, deren Konstellationen über eine zufällige Wahrscheinlichkeit hinausgehen:
Die bekannteste Sternreihe ist der Oriongürtel oder Jakobsstab, dessen drei auffällige Sterne überdies auf Sirius, den hellsten Fixstern des gesamten Sternhimmels zeigen. Nur 5° unter dem Gürtel sieht man eine weitere (schwächere) Sternreihe, das sogenannte "Schwertgehänge". Es besteht aus 4 noch gut sichtbaren Sternen, deren Mitte zusätzlich vom Orionnebel verziert wird.
Einige Monate vorher, also an klaren Spätsommer- oder Herbstabenden, ist die im Osten hochsteigende Fünfsternreihe aus 5 Sternen der 2.Größe und einem sechsten etwas schwächeren zu sehen. Die Fünfsternreihe beginnt im Perseus, enthält 3 Sterne der Andromeda und endet mit 2 Hauptsternen des Pegasus. Genau über ihrer Mitte kann man schwach den Andromedanebel erkennen.
Kaum 20° südlicher bildet das Sternbild Widder eine spezielle Konstellation, die fast perfekt eine offene logarithmische Spirale darstellt: Vier Sterne, deren Abstand sich jeweils halbiert und deren Verbindungslinien immer weiter nach rechts drehen (siehe Abbildung).
[Bearbeiten] Weitere Sternreihen
Unter den weiteren etwa 20 Sternreihen des Himmels sind noch der Pfeil (3-4 Sterne), die Längs- und Querachse des Schwans (jeweils 5 Sterne, auch "nördliches Kreuz" genannt) und die oberen 5 Gestirne des Großen Wagens hervorzuheben. Letztere sind zwar nicht ganz regelmäßig angeordnet, zählen aber bis auf den mittleren zu den 20 hellsten Sternen des Nordhimmels.
Neben linienartigen Strukturen bilden viele helle Sterne auch kreisähnliche Konstellationen, von denen folgende eine sehr regelmäßige Form aufweisen: das Fünfeck im Sternbild Fuhrmann, das "breitschultrige" Viereck des Orion, die nördliche Krone (7 Sterne und der Edelstein "Gemma"), das Sechseck in den Fischen und ... ...
Zu den symmetrischen Konstellationen sind noch zwei große aus hellen Sternen 1.Größe zu zählen, die jeweils ein halbes Jahr lang den Abendhimmel zieren: Das Sommerdreieck (Wega-Deneb-Atair) und das große Wintersechseck (Zwillinge-Capella-Aldebaran-Rigel-Sirius-Prokyon).
[Bearbeiten] Wahrscheinlichkeit von Sternreihen
Dass unter den Sternbildern so viele regelmäßige Strukturen zu finden sind, ist nicht nur durch Zufall oder durch unser Bestreben zu erklären, am Sternhimmel "Ordnung zu schaffen". Bei der Sternentstehung bilden sich vornehmlich Gruppen von neuen Sonnen, die von denen viele etwa die gleiche Helligkeit besitzen - was die Auffälligkeit auch "nur" zufälliger Strukturen verstärkt. Doch auch einige ältere Assoziationen sind darunter - wie z.B. die 5 mittleren Sterne des Großen Wagens - die sich in eine gemeinsame Richtung bewegen.