Spurensicherung (Kunst)
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Spurensicherung nennt man eine Form der Konzeptkunst, die sich ähnlicher Methoden wie die Geschichts- oder auch die Naturwissenschaften bedient. Der Begriff wurde erstmals 1974 von dem deutschen Kunstkritiker Günter Metken geprägt, der eine Ausstellung mit diesem Titel im Kunstverein Hamburg kuratierte. Diese und die 1977 folgende gleichnamige Publikation fassten die neue künstlerische Praxis der damals noch jungen Künstler unter diesem Begriff zusammen, der Gültigkeit behalten sollte.
Metken rechnete zur Spurensicherung folgende Künstler:
- Didier Bay
- Jean-Marie Bertholin
- Christian Boltanski
- Claudio Costa
- Jean Le Gac
- Paul-Armand Gette
- Jochen Gerz
- Nancy Graves
- Nancy Kitchel
- Nikolaus Lang
- Anne und Patrick Poirier
- Charles Simonds
- Dorothee von Windheim
- Rocher Welch
Spurensicherung in der Kunst arbeitet mit fiktiven archäologischen Zeugnissen, mit Materialsammlungen, die nach naturwissenschaftlichen Kriterien aufbereitet scheinen, tatsächlich aber mit der Suggestion von Objektivität, von Recherche und von historischer Reflexion eine besondere Wirkung erzeugen. Thema der Spurensicherung sind auch Individuelle Mythologien und die Auseinandersetzung mit anthropologisch-philosophischen Fragestellungen, die der Anthropologe Claude Levi-Strauss als Vertreter des Strukturalismus thematisiert hatte.
[Bearbeiten] Literatur
- Günter Metken: Spurensicherung : Kunst als Anthropologie und Selbsterforschung. DuMont Reiseverlag, Ostfildern 1982, ISBN 3770109546. (Fiktive Wissenschaft in der heutigen Kunst)
- Günter Metken: Spurensicherung. Eine Revision. Texte 1977 - 1995. 1. Auflage, Philo Verlagsgesellschaft, 1996, ISBN 3865724191.
- Lambert Schneider: Das Pathos der Dinge. Vom archäologischen Blick in Wissenschaft und Kunst. In: Bernhard Jussen (Hrsg.): Von der künstlerischen Produktion der Geschichte: Anne und Patrick Poirier. Band 1, S.51-82, Wallstein, 1999, ISBN 3892443475.
- Claude Levi-Strauss: Mythos und Bedeutung. 1. Auflage, Suhrkamp, 1995, ISBN 3518221973.
