Spitzenfleck
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Spitzenfleck | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Libellula fulva | ||||||||||||
O.F. Müller, 1764 |
Der Spitzenfleck (Libellula fulva) ist eine Libellenart aus der Familie der Segellibellen (Libellulidae). Diese sind eine Familie der Großlibellen (Anisoptera). Beim Spitzenfleck handelt es sich um eine Libelle mittlerer Größe mit vornehmlich mitteleuropäischen Verbreitungsgebiet, der für Deutschland in der Roten Liste gefährdeter Biotoptypen, Tier- und Pflanzenarten als stark gefährdet eingestuft ist (Stufe 2).
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Merkmale
Der Spitzfleck erreicht Flügelspannweiten von 7,5 bis 8 Zentimetern und gehört damit zu den mittelgroßen Libellen Mitteleuropas. Namensgebend ist das eingefärbte Flügelende (Apex) der Weibchen, welches hingegen bei den Männchen seltener zu finden ist.
Wie auch der Plattbauch (Libellula depressa) weist der Spitzenfleck einen Sexualdimorphismus bezüglich der Körperfärbung auf. Während junge Weibchen einen leuchtend orangefarbenen Körper besitzen, dessen Hinterleib (Abdomen) dorsal, schwarze, zum Brustkorb (Thorax) hin sich verjüngende Dreiecke aufweist, verändert sich die Körperfärbung mit zunehmenden Alter zu einem dunkleren Braun-Orange mit vergleichbaren, aber etwas ausgeprägteren Dreiecken auf dem Abdomen. Im Gegensatz zum Weibchen besitzt das Männchen ein deutlich blau bereiftes Abdomen bei ansonsten ebenfalls brauner Körperfärbung. Die letzten drei Segmente des Abdomens sind schwarz-braun gefärbt.
[Bearbeiten] Verwechslung
Vom Plattbauch unterscheidet sich der Spitzenfleck durch das Fehlen von dunkelbraunen Flecken an der Basis der Vorderflügel, also an der Ansatzstelle des ersten Flügelpaares am Thorax. Gegenüber dem Vierfleck (Libellula quadrimaculata) fehlt dem Spitzenfleck das zweite Farbmal am oberen Rand in der Mitte der Flügel (postnodal).
Gegenüber dem Großen Blaupfeil (Orthetrum cancellatum) kann als Unterscheidungsmerkmal der dreieckige Fleck an der Basis der Hinterflügel herangezogen werden, der dem Großen Blaupfeil gänzlich fehlt.
[Bearbeiten] Lebensweise
Der Spitzenfleck ist in den Monaten Mai bis Juni (Flugzeit) aktiv und vor allem an stehenden und langsam fließenden Gewässern mit Schilfbeständen an den Ufern zu finden, wobei die Gewässer vegetationsreich und sonnenbeschienen sein sollten.
An sonnigen Vormittagen findet man zuerst die Männchen, die als Ansitzjäger Sitzwarten mit freiem Blick auf das Gewässer aufsuchen und zudem gegen arteigene oder artfremde Rivalen ihr Revier verteidigen. Die Weibchen erscheinen im Gegensatz zu den Männchen erst in der Mittagszeit, so dass Paarungen erst am späten Mittag beobachtet werden können.
[Bearbeiten] Paarung
Die Paarung der Spitzenflecke wird im Flug initiiert und wird in der nahe gelegenen Vegetation beendet. Dabei klammern sich die Weibchen am Abdomen der Männchen fest und verwischen mit ihren Beinen den bläulichen Wachsüberzug des Abdomens.
[Bearbeiten] Entwicklung
Nachdem die Eiablage durch das Weibchen im Flug über dem Gewässer vollzogen wurde, schlüpfen die Larven des Spitzenflecks nach ca. zwei bis sechs Wochen. Die Larven benötigen nach mehreren Stadien im Gewässer etwa zwei Jahre, um ihre Entwicklung zur Imago abzuschließen.
Im Wasser sind Libellenlarven Räuber und besitzen als wirksamstes Organ für ihre räuberische Lebensweise die typische Fangmaske, die im Ruhezustand eingezogen unter den Kopf liegt. Bei entsprechender Beute schnellt die Fangmaske hervor, um diese zu ergreifen. Die Larven der Großlibellen ernähren sich in der Regel von anderen Insektenlarven, aber auch von kleinen Wirbeltieren, wie z. B. Kaulquappen.
[Bearbeiten] Literatur
- Bellmann H (1993): Libellen beobachten - bestimmen, Naturbuch Verlag Augsburg, ISBN 3894401079
- Jurzitza G (2000): Der Kosmos-Libellenführer, Franckh-Kosmos Verlags GmbH & Co., Stuttgart, ISBN 3440084027