Spielfigur (Computerspiel)
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Spielfigur bezeichnet die vom Spieler steuerbare Figur in Computerspielen. Anders als ein Avatar, der eine individuelle Repräsentation eines Menschen darstellt, ist die Spielfigur eines Spiels normalerweise für alle Spieler gleich.
Computer-Rollenspiele stellen in gewisser Hinsicht eine Ausnahme dar, weil die Spielfiguren dort aufgrund der Spielidee als Individuen angesehen werden und in jedem Lauf des Spieles mit individuellen, unverwechselbare Eigenschaften versehen werden. Bei diesen Spielen sind Spielfigur und Avatar daher synonyme Begriffe.
Meistens wird die Spielfigur als Lebewesen dargestellt, jedoch stellen in einigen Spielen künstliche Objekte die Spielfigur dar.
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[Bearbeiten] Geschichte
In der Frühzeit der Computerspiele waren die Spielfiguren durch technische Limitierungen meist nur in Grundzügen angedeutet und daher eher unrealistisch. Die frühesten Spiele stützten sich weitgehend auf künstliche Objekte als Spielfiguren wie die Raumschiffe in Space War und Asteroids. Im Geschicklichkeitsspiel Rock n roll lenkt der Spieler eine Kugel durch dreidimensionale Level. Die erste als Lebewesen gestaltete Spielfigur, die weltweite Berühmtheit erreichte, war Pac Man. Pac Man war eine Spielfigur, die auf ihre visuelle Erscheinung beschränkt blieb - sie wurde nicht mit einer Entstehungslegende oder fiktiven Charaktereigenschaften versehen.
Wenn menschliche (oder humanoide) Spielfiguren in den frühen Computerspielen auftauchten, waren sie meist männlich, um das anfangs überwiegend männliche Publikum anzusprechen. Das erste Computerspiel, das dem Spieler die Wahl des Geschlechts der Spielfigur überließ, war das isometrische Jump'n'Run Ant Attack, bei dem der Spieler entweder als "Held" das "Mädchen" retten konnte oder als "Heldin" den "Jungen".
Mit der steigenden Realitätsnähe neuer Computer- und Videospiele legen die Spieleentwickler größeren Wert auf das Design der Spielfiguren. So werden für verschiedene Spielfiguren mitunter komplette Biographien erstellt. Eine der bekanntesten Videospielfiguren ist Lara Croft, die Protagonistin der Spielreihe Tomb Raider, deren "Lebensgeschichte" mittlerweile verfilmt wurde.
Seit der Mitte der 1990er Jahre werden für Videosequenzen digitalisierte Aufnahmen bekannter Schauspieler aufgenommen. Als eines der ersten Spiele setzte dies die Firma Origin Systems für Teil drei der Serie Wing Commander um. In diesem Spiel traten unter anderem die Schauspieler Mark Hamill, Malcolm McDowell und John Rhys-Davies auf. Später wurde es üblich, auch für kleinere Sprechrollen von Spielfiguren bekannte Schauspieler zu verpflichten. So synchronisierte Rockstar Games die Dialoge der Spieleserie Grand Theft Auto mit eigens für diesen Zweck angefertigten Aufnahmen z.B. der Schauspieler William Fichtner, Danny Trejo und Jenna Jameson.
Bei beliebten Rollenspielen wie Diablo ist es sogar möglich, mit den erschaffenen Spielfiguren zu handeln. Dabei werden für sogenannte "High-Level-Charaktere" Preise bis zu mehreren hundert Euro geboten.
[Bearbeiten] Identifikation des Spielers mit der Figur
Computerspiele beziehen heute zum großen Teil ihren Reiz aus der Möglichkeit, in der virtuellen Realität Handlungen vornehmen zu können.
Von Seiten einiger Jugendschützer wird mitunter kritisiert, dass sich jugendliche Spieler mit den Spielfiguren sogenannter Ego-Shooter identifizieren würden und diese Handlungen dann auch in die Realität vornehmen werden. Diese Kritik wird jedoch von Seiten der Spieler zurückgewiesen. Auch in familientauglich geltenden Spielen wie Die Sims oder Singles kann der Spieler die Rolle einer Spielfigur übernehmen und deren "Leben" gestalten.
[Bearbeiten] Bekannte Spielfiguren
- Lara Croft
- Super Mario
- Wario
- Donkey Kong
- Sam Fisher
- Die Pokémon
- Samus Aran
- Sonic
- Mega Man
- Commander Keen
- Guybrush Threepwood
- Gordon Freeman
- Duke Nukem
- Max Payne
- Link aus The Legend of Zelda
Siehe auch: Kategorie:Computerspielfigur