Spartanisch-persischer Krieg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Du hast neue Nachrichten (Unterschied zur vorletzten Version).

Der Spartanisch-persische Krieg war eine Auseinandersetzung zwischen Sparta und Persien, die, wenige Jahre nach dem Peloponnesischen Krieg, von 399 v. Chr. bis 394 v. Chr. dauerte.

Inhaltsverzeichnis

1 Ausgangslage
2 Verlauf
3 Ausweitung durch den Korinthischen Krieg
4 Literatur

[Bearbeiten] Ausgangslage

In der Endphase des Peloponnesischen Krieges waren Sparta und Persien miteinander gegen Athen verbündet, das 404 v. Chr. kapitulieren musste; Sparta war dadurch die unbestrittene Hegemonialmacht in Griechenland geworden. Dies wurde nicht zuletzt dadurch erreicht, dass sich Sparta als Befreier der griechischen Städte vor der athenischen Herrschaft und als Wahrer der Autonomie dieser Städte darstellte. Nun gab es auch Griechenstädte an der Küste Kleinasiens, die dem Druck des persischen Nachbarn ausgeliefert waren. Da deren traditioneller Bündnispartner Athen durch dessen Niederlage ausgefallen war, sahen die Spartaner die Chance, auch hier als Befreier auftreten zu können. Zudem bot ein Krieg gegen die Perser die Gelegenheit, von Konflikten mit anderen Stadtstaaten, die ihre Forderungen nach dem Sieg über Athen nur mangelhaft berücksichtigt sahen (vor allem Korinth) oder die mit der Herrschaftspolitik Spartas, das in mehreren Poleis durch von ihnen dort eingesetzte Harmosten deren Autonomie nun selbst einschränkte, abzulenken. Die Erfahrungen beim Zug der Zehntausend und der Abfall Ägyptens vom Perserreich hatten bei den Griechen den Eindruck hinterlassen, es bei den Persern mit einem geschwächten Gegner zu tun zu haben.

[Bearbeiten] Verlauf

In Sparta wurde 399 v. Chr. Agesilaos II. König, der ein eindeutiger Kriegsbefürworter war. Er sandte den Feldherren Thibron nach Kleinasien, der auch die zurückgekehrten Kämpfer des Zugs der Zehntausend für seinen Feldzug in der Aiolis (gegenüber von Lesbos) verwendete. Als allerdings Vorwürfe laut wurden, Thibros würde die eigenen Verbündeten ausplündern, wurde er abgelöst und durch Derkyllidas ersetzt. Ihm standen in Kleinasien die persischen Satrapen Tissaphernes und Pharnabazos gegenüber. Einen vorübergehenden Waffenstillstand mit diesen nutzte Derkyllidas, um Chersones im Jahre 398 v. Chr. gegen die Thraker beizustehen, doch bereits kurze Zeit später kämpfte er erneut in Kleinasien, wo er Atarneus einnahm und den Befehl bekam, nach Karien zu marschieren. Waffenstillstände und kürzere Feldzüge lösten sich in der Folge ab. 396 v. Chr. kam der spartanische König Agesilaos selbst mit Verstärkung zum Kriegsschauplatz. Die Spartaner fielen erst in Phrygien ein und verheerten daraufhin Bithynien; während der persische König Artaxerxes II. den Satrapen Tissaphernes für die Rückschläge verantwortlich machte und töten ließ, kam Pharnabazos nun zu der Einschätzung, dass eine Seeschlacht die Entscheidung bringen musste. Die Perser versuchten, diplomatisch und vor allem durch Zahlung hoher Geldsummen auf die Griechen in ihrem Sinne einzuwirken. Sie gewannen dann vor allem den athenischen Feldherren Konon für sich, der 396 v. Chr. mit der Eroberung von Rhodos einen ersten Sieg verbuchen konnte. Auf Zypern wurde derweil eine persische Flotte von 500 Schiffen gebaut, die Konon unterstellt wurde.

[Bearbeiten] Ausweitung durch den Korinthischen Krieg

Den Persern kam zugute, dass parallel zu den Kämpfen in Kleinasien im griechischen Mutterland 395 v. Chr. der Korinthische Krieg ausgebrochen war, bei dem Sparta nicht nur Athen, sondern auch Argos, Korinth und Theben gegenüberstanden. Die Flotte unter Konon lieferte sich dann schließlich im Jahre 394 v. Chr. die entscheidende Seeschlacht mit Sparta vor Knidos, in der die spartanische Flotte praktisch vollständig vernichtet wurde. Dies bedeutete auch das Ende militärischer Aktionen in Kleinasien; die Kampfhandlungen konzentrierten sich nun auf den Korinthischen Krieg im Mutterland, an dem Persien nurmehr, wenn auch in nicht unwichtiger Machtstellung, indirekt als zunächst pro-athenisch eingestellter Beobachter beteiligt war. Als Athen dann aber zu mächtig zu werden drohte, wechselten Persiens Sympathien zu Sparta. Seine Interessen wahrte Persien schließlich, indem es als Garantiemacht des Königsfriedens auftrat, der 387 v. Chr. auch den Korinthischen Krieg beendete. Dabei ließ sich Persien seine Oberhoheit über die kleinasiatischen Städte bestätigen.