Spaargebirge
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Das Spaargebirge liegt ca. 3 km östlich von Meißen und ca. 2 km westlich von Coswig oberhalb des Elbtals in Sachsen. Es liegt zwischen dem Coswiger Ortsteil Sörnewitz und dem Meißner Ortsteil Spaar. Es gilt als kleinstes Gebirge Sachsens (ca. 3 km lang und kaum 200 m breit), auch wenn es im eigentlichen Sinne kein Gebirge ist. Der Höhenrücken entstand durch Erosion einer tektonischen Zerrüttungszone und wurde durch einen linken Nebenfluss der Elbe vom übrigen Meißner Granitgebiet inselartig abgetrennt.
Der höchste Punkt ist mit 192 m über NN die Aussicht Juchhöh, der Aussichtspunkt Deutsche Bosel, der einen Ausblick über das Elbtal in Richtung Dresden und bei guter Sicht bis in die Sächsische Schweiz bietet, hat eine Höhe von 182 m. Die Höhendifferenz zum Elbtal beträgt dort ca. 80 m.
Hier oben befindet sich auch der Boselgarten, ein Botanischer Garten der Technischen Universität Dresden. Er wurde 1910 auf Empfehlung des Dresdner Botanikers Oscar Drude angelegt, nachdem der Landesverein Sächsischer Heimatschutz das Gelände gekauft hatte, um die hier wachsenden seltenen Pflanzen vor der Bedrohung durch Gesteinsabbau zu schützen.
An der steil abfallenden, felsigen Ostspitze wurde früher ein Steinbruch betrieben. Die ehemals natürliche Vegetation (subatlantische Sandpflanzen und südosteuropäische Trockenrasenpflanzen) musste dem heutigen Edelobst- und Weinanbau weichen. Durch die außergewöhnlich günstigen klimatischen Bedingungen im Elbtal haben sich schon seit altersher (belegt ab dem Jahr 1352) Höfe, Ritter- und Weingüter angesiedelt. Unterhalb des Spaargebirges verläuft die Sächsische Weinstraße und der Elberadweg. Links von der Deutschen Bosel, getrennt durch ein Tal, befindet sich die niedrigere und wesentlich unbekanntere Römische Bosel.
Koordinaten: 51° 8′ 57" n. Br., 13° 30′ 20" ö. L.