Skonto

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Skonto ist eine prozentuale Zinsvergütung auf den Rechnungsbetrag bei Zahlung innerhalb einer bestimmten Frist oder bei Barzahlung.

Durch die Möglichkeit eines Skonto-Abzugs wollen die Lieferanten ihre Kunden dazu veranlassen, die erhaltene Ware oder Dienstleistung schneller zu bezahlen.

Das Skonto beträgt üblicherweise 2 - 3 Prozent des Rechnungsbetrages.

Beispiel: Wenn auf einer Rechnung unter den Zahlungsbedingungen steht „innerhalb von 8 Tagen abzüglich 2 % Skonto, innerhalb von 30 Tagen rein netto“, so bedeutet dies: bei Begleichung der Rechnung innerhalb der Skontofrist von 8 Tagen dürfen 2 Prozent des Rechnungsbetrages abgezogen werden - als Belohnung für schnelles Bezahlen. Der Umsatzsteuerbetrag reduziert sich entsprechend. Wartet man mit der Bezahlung länger als 8 Tage, dann ist der volle Rechnungsbetrag fällig. Lässt sich der Schuldner mehr als 30 Tage Zeit, sind Verzugszinsen und eventuell Mahngebühren einzukalkulieren. Es ist zu beachten, dass die Skontofrist letztlich einem kurzfristigen unentgeltlichen Kredit gleich kommt. Rechnet man den Skontoabzug im Vergleich zur Zeit, ergibt sich ein sehr hoher Jahreszinssatz - im Zweifelsfall sollte man daher versuchen, immer zu skontieren. Für Rechnungsempfänger kann es sogar von Vorteil sein, einen Bankkredit aufzunehmen, um den Vorzug eines Skontos auszunutzen.

Der Betrag vor Skontoabzug ist der Zielverkaufspreis, der Betrag nach Skontoabzug ist der Barverkaufspreis.

Skonto kann man auch als Verzugszinserlass auffassen: Der Rechnungsbetrag enthält bereits Verzugszinsen, die bei Einhaltung der Skontofrist abgezogen werden dürfen.

$\%\mathrm{Verzugszins\ p.a.}\ = \left( \frac{\mathrm{Zielverkaufspreis}}{\mathrm{Barverkaufspreis}} - 1 \right) \cdot 100\% \cdot \frac{360}{\mathrm{Zahlungsfrist}\ -\ \mathrm{Skontofrist}}$

Bsp: Bei Zahlungsbedingung "innerhalb von 8 Tagen abzüglich 2 % Skonto, innerhalb 30 Tagen rein netto" gilt
$\%\mathrm{Verzugszins\ p.a.} = \left( \frac{100}{98} - 1 \right) \cdot 100\% \cdot \frac{360}{30 - 8}$
$= 33{,}4\%\ \mathrm{p.a.}$

Skonto kann wirtschaftlich verstanden werden als:

Anschaffungskostenminderung oder
Lieferantenkredit
Verzugszinserlass

[Bearbeiten] Praktische Beurteilung

Untersuchungen haben ergeben, dass der eigentliche Zweck des Skontos - eine raschere Bezahlung zu erzielen - oft nicht erreicht wird. Im Gegenteil: Vielfach wird das Skonto auch dann abgezogen, wenn die Rechnung verspätet bezahlt wird. Leider begehen Lieferanten zu oft den Fehler, in einem solchen Fall die 'Faust im Sack' zu machen, anstelle das zu Unrecht abgezogene Skonto nachzufordern. Experten raten deshalb vom Angebot des Skontos ab und empfehlen stattdessen flexible Zahlungsfristen zu vereinbaren. Praktische Anwendung: Neukunden wird eine Zahlungsfrist von 14 Tagen für die Erstlieferung gewährt mit dem Angebot, dass bei einem Wiederholungskauf die Zahlungsfrist auf 30 Tage verlängert wird, sofern die Bezahlung des Erstauftrages termingerecht erfolgte. Wenn bei einem der Folgekäufe die Zahlung nicht termingerecht erfolgte, wird die Zahlungsfrist wieder auf 14 Tage verkürzt. Im Vergleich zum teuren Skonto sind die Kosten für den Lieferanten bei der Methodik der flexiblen Zahlungsfrist weitaus geringer und der Effekt auf die tatsächliche Zahlungsdauer erheblich höher. Das Skonto wird nach einem allfälligen Rabatt, aber vor dem Mehrwertsteuer-Aufschlag abgezogen.

[Bearbeiten] Literatur

Lauer, Hermann: Konditionen-Management, Zahlungsbedingungen optimal gestalten und durchsetzen, Düsseldorf 1998, ISBN 3-87881-124-1
Intrum Justitia: European Payment Index Report, Zahlungsverhalten in Europa im Überblick, jährliche Aktualisierung (Frühjahr) Download: www.europeanpayment.com