Siuru
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Die literarische Gruppierung Siuru wurde 1917 gegründet. Sie verstand sich als Gegenbewegung zur intellektuellen Noor-Eesti-Tradition.
[Bearbeiten] Mitglieder
Neben dem Gründer August Gailit gehörten zur Bewegung die jungen Lyriker und Schriftsteller Marie Under, Henrik Visnapuu, Johannes Semper, Friedebert Tuglas und Artur Adson.
Zwischen 1917 und 1919 gab Siuru insgesamt drei gemeinsame Gedichtbände heraus. 1919 kam es zu Konflikten innerhalb der Gruppe. Henrik Visnapuu und August Gailit verließen den Künstlerkreis. Johannes Barbarus und August Alle kamen als neue Mitglieder hinzu.
[Bearbeiten] Programm
Die Mitglieder von Siuru fühlten sich besonders dem Futurismus und dem Impressionismus verpflichtet. Die erotischen, teils als skandalös empfundenen und bewusst irritierenden Gedichte sorgten für eine Weiterentwicklung der estnischen Literatur. Siuru betonte die Freiheit des menschlichen Geists. Carpe diem! wurde eines der Schlagworte der Gruppe, die als Zeichen der Verbundenheit weiße Chrysanthemen verwendete. Patriotismus und Nationalismus waren den Vertretern einer Vie bohème eher fremd.