Sindelsdorf
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Wappen | Karte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberbayern | |
Landkreis: | Weilheim-Schongau | |
Koordinaten: | Koordinaten: 47° 43′ N, 11° 20′ O 47° 43′ N, 11° 20′ O | |
Höhe: | 609 m ü. NN | |
Fläche: | 17,50 km² | |
Einwohner: | 1065 (31. Dez. 2005) | |
Bevölkerungsdichte: | 61 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 82404 | |
Vorwahl: | 08856 | |
Kfz-Kennzeichen: | WM | |
Gemeindeschlüssel: | 09 1 90 153 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Gemeinde Sindelsdorf Schulgasse 2 82404 Sindelsdorf |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Josef Buchner (Unabhängige Wählergr.) |
Sindelsdorf ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Weilheim-Schongau und MItglied der Verwaltungsgemeinschaft Habach.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Sindelsdorf liegt in der Region Oberland.
Es existiert nur die Gemarkung Sindelsdorf.
[Bearbeiten] Geschichte
Sindelsdorfs Geschichte beginnt vor etwa 1450 Jahren. Umfangreiche Ausgrabungsarbeiten am nordwestlichen Dorfrand belegen, dass bereits um 550 n. Chr. Bajuwaren diesen Platz besiedelt hatten. Sindelsdorf kann sich deshalb zu den ältesten Orten unseres Alpenvorlandes zählen. Urkundlich erstmals erwähnt wurde Sindelsdorf im Jahre 763 anlässlich der Gründung des Klosters Scharnitz durch den Huosigrafen Reginpert. Er vermachte dem Kloster mehrere Güter „in dem Ort, den man Sindolvesdorf hieß.“ Aus dieser ersten Schreibweise des Dorfnamens lässt sich ableiten, dass der Dorfgründer ein bajuwarischer Sippenältester namens Sindolf war.
Um das Jahr 1000 erscheint der Name Sindelsdorf wieder in den Urkunden. Man findet so klangvolle uralte germanische Namen wie Isanpert, Swedicho, Chempfo, Richoalf. Schon um das Jahr 1100 hatte sich in Sindilisdorfa ein Dorfadel ausgebildet. Im 14. und 15. Jahrhundert waren die Herren von Wildeck die größten Grundbesitzer im Dorfe. Ihre Burg stand vermutlich oberhalb von Mühleck. Sie verkauften ihre Güter und Rechte 1424 an den Münchner Patrizier Ludwig Wilbrecht, der ein heute völlig verschwundenes Wasserschloss im Dorfweiher erbaute, das er Sitz im Wörth nannte. Im 16. und 17. Jahrhundert gingen die Besitz- und Grundherrschaftsrechte immer mehr auf die nahe gelegenen Klöster Benediktbeuern, Schlehdorf und Beuerberg sowie das Stift Habach, die Herren von Eurasburg und die Kirchen von Sindelsdorf und Hagen über.
Im Jahre 1716 übergab Kurfürst Max Emanuel im Tausch die Hofmark Sindelsdorf dem Kloster Benediktbeuern, das somit nicht nur mächtigster Grundherr, sondern auch Gerichtsherr war. Auf einer uralten Salzstraße, die durch Sindelsdorf führte, wurde Salz von Reichenhall über Rosenheim, Tölz, Sindelsdorf und Murnau bis in die Schweiz transportiert. Sindelsdorf diente dabei als wichtiger Umschlagplatz, in dessen Salzstadel oft an die 1500 Salzfässer lagerten. Schon seit dem frühen Mittelalter diente die Loisach zum Flößen von Holz, Vieh, Milchprodukten, Baumaterialien, aber auch zur Personenbeförderung. Im 17. Jahrhundert gründeten Sindelsdorfer Unternehmer eine Handelskompanie und beförderten verschiedenste Güter auf Flößen die Loisach, Isar und Donau hinunter bis nach Wien, Budapest und Belgrad. Nachdem die Eisenbahnlinie München – Garmisch im Jahre 1889 eröffnet worden war, wurde der Floßverkehr drei Jahre später eingestellt. Bereits sehr früh, im Jahr 1493, wurde Sindelsdorf durch Bayernherzog Albrecht IV., dem Weisen, das Marktrecht verliehen, ein Privileg, das für ein Dorf dieser Größte damals eine Seltenheit war. Es ist daher ein Beleg für die Bedeutung, die Sindelsdorf in dieser Region damals erlangt hatte.
Doch nicht nur Handel wurde in Sindelsdorf betrieben, auch bekannte Künstler ließen sich hier nieder. Bernhard Stange etwa lebte von 1858 bis 1880 in Sindelsdorf. Die Werke dieses Malers der späten Romantik (z. B. Die Abendglocke) kann man heutzutage auf der ganzen Welt bewundern. Das Haus in dem er wohnte trägt noch heute als Hausnamen „Zum Maler“. Neben Stange entdeckte unser kleines Dorf am Rand der Alpen auch die Künstlergemeinschaft "Der Blaue Reiter". Sie hatte ihr Zentrum von 1909 bis 1914 in Sindelsdorf. In dieser Zeit lebte der weltberühmte Franz Marc in Sindelsdorf. Um ihn hatten sich nicht weniger bekannte Künstler wie etwa Wassily Kandinsky, August Macke und Helmut Macke, Gabriele Münter, Alexej von Jawlensky und Robert Delaunay versammelt. Auch Jean Bloé Niestlé und Heinrich Campendonk lebten zur gleichen Zeit in Sindelsdorf. „Das blaue Pferd“ von Franz Marc entstand 1911 in Sindelsdorf. Weitere Informationen über den Künstlerkreis „Der Blaue Reiter“ finden Sie im Kultur-Pavillon in der Ortsmitte von Sindelsdorf, auch kann in Sindelsdorf noch die Original-Gartenlaube von Franz Marc besichtigt werden.
(Steinberger Karl: Aus der Geschichte von Sindelsdorf. 1982 Verlag: Gemeindeverwaltung Sindelsdorf) Die gesamte, von Herrn Karl Steinberger verfasste, Dorfchronik erhalten Sie bei der Raiffeisenbank Sindelsdorf.
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 681, 1987 dann 783 und im Jahr 2000 1.011 Einwohner gezählt.
[Bearbeiten] Politik
Bürgermeister ist Josef Buchner (Unabhängige Wählergruppe).
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 425 T€, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 60 T€.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft
Es gab 1998 352 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe 2 Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 38 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 823 ha. Davon waren 47 ha Ackerfläche und 776 ha Dauergrünfläche.
[Bearbeiten] Bildung
Im Jahr 1999 existierten folgende Einrichtungen:
- Kindergärten: 28 Kindergartenplätze mit 28 Kindern
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