Simon Heinrich Adolf (Lippe)

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Simon Henrich Adolf Graf von Lippe-Detmold Er war am 25. Januar 1694 als Sohn Graf Friedrich Adolfs und seiner Gemahlin Johanna Elisabeth von Nassau-Dillenburg geboren Seine fünf Geschwister starben jung, von seinen sieben Stiefgeschwistern erreichten nur drei Schwestern ein höheres Alter; Amalia 1701-1754 Äbtissin von Cappel und Lemgo, Franziska 1704-1733, verheiratet mit Graf Friedrich Carl von Bentheim-Steinfurt und Friederike Adolfine, 1711-1769 verheiratet mit Graf Frie-drich Alexander von Detmold. Seine Bildungsreise unter Aufsicht des Oberhofmeister Hein-rich von Mengerssen führte ihn 1710 an die Universität zu Utrecht an die Höfe von England und Frankreich. Im Jahre 1715 nahm er an dem Türkenfeldzug des Prinzen Eugen in Ungarn und Belgrad teil und kehrte über Wien nach Detmold zurück, wo er im Jahre 1718 die Regierung antrat und am 16. Oktober 1719 sich mit Johanna Wilhelmine, Tochter des Fürsten Georg von Nassau-Idstein verheiratete., Von ihren elf Kindern starben vier jung und drei Töchter blieben unvermählt. Für das Land und die Familie bedeutsam war, das er drei verheiratete Söhne hinterlies. Simon Henrich Adolf ist dadurch bekannt geworden, das er im Jahre 1720 von Kaiser Karl VI. in den Reichsfürstenstand erhoben werden sollte, dies aber nicht aus­geführt werden konnte, weil es nicht möglich war, die dazu nötigen Kosten von 4400 Reichstalern zu beschaffen. Diese chronische Geldnot nötigte ihn 1725, die verschuldeten holländischen Herrschaften Vianen und Ameiden zu verkaufen und das Amt Sternberg 1733 an Han-nover zu verpfänden, Kiewning fasst sein Urteil dahin zusammen, dass er seinem Vater an Prachtliebe um nichts nachstand. Aber sein Ehrgeiz war trotz allem rechnerischem Scharf-sinn mit seinen Mitteln überhauptin keinen Zusammenhang mehr zu bringen. Er war in dauernden Geldverlegenheiten. Dennoch musste jedes Fest mit einer Verschwendung ausgestattet werden, als verfüge man über unerschöpfliche Geldquellen. So urteilt der beste Kenner der lippischen Geschichte nach zweihundert Jahren. Ganz anders lautet das Urteil des Lippstädter Bürgermeisters Möller von 1784, der ihm nachrühmt, das er sofort mit der Verbesserung der Staatswirtschaft und Tilgung der hohen Schulden, die zum Teil noch durch den Dreißigjährigen Krieg, teils durch wohltätige Freigebigkeit und durch standesgemässe Erziehung und Versorgung aller Familienzweige entstanden waren, nicht durch Steuern und Bedrückung der Untertanen, sondern durch Anleihen, durch Verkauf der holländischen Herrschaften im Jahre 1725 und die Verpfändung von Sternberg im Jahre 1733 brachte er das ganze Staatswirtschaftsgebäude wieder in Ordnung und führte allenthalben eine weise Spar- samkeit ein. Er verwandte ungemeine Sorgfalt auf die Wohlfahrt seines Landes, förderte kräftig Religion, Sitte, Gerechtigkeit und den Wohlstand aller seiner Untertanen. Er starb am 12.10.1734.