Signaletik
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Signaletik dient der räumlichen Orientierung von Menschen in einem komplexen Gebäude oder Areal wie beispielsweise einem Flughafen, einem Bahnhof oder einem größeren Bürogebäude.
Für ein gutes Signaletiksystem müssen verschiedene Aspekte wie Architektur & Design, Psychologie, Sinneswahrnehmung und kulturelle Prägung berücksichtigt werden.
Das Strassenverkehrsleitsystem gehört nicht zur Lehre der Signaletik, denn letztere hat als Anforderung, dass sie ohne Vorkenntisse interpretiert und verstanden werden kann. Bei Verkehrssignalen ist diese Anforderung nicht erfüllt, denn jeder Verkehrsteilnehmer muss die verschiedenen Signale und deren Bedeutung lernen und kennen.
[Bearbeiten] Geschichte
Das erste bekannte Beispiel für angewandte Signaletik im öffentlichen Raum ist das in den 20er Jahren entwickelte Farbleitsystem von Max Burchartz im Hans-Sachs-Haus in Gelsenkirchen. Das vom Bauhaus beeinflusste System führt mit großen Farbflächen in Primärfarben durch das Gebäude.
Der Typograf Adrian Frutiger entwickelte Schriften wie die Univers und die Frutiger, die wegen ihrer hohen Lesbarkeit weltweit erfolgreich in Leitsystemen eingesetzt werden.
Der Grafiker Otl Aicher entwickelte die hauptsächlich aus Piktogrammen bestehende Signaletik der Olympischen Sommerspiele 1972 von München. Die Zeichen, die auf sehr einfache und verständliche Art alle olympischen Sportarten darstellen, werden teilweise bis heute verwendet.
1996 starben bei einem Großbrand im Flughafen Düsseldorf 17 Menschen. Nicht zuletzt waren unklare Beschilderungen und fehlende Hinweise auf Fluchtwege daran schuld. Für den neugestalteten Flughafen entwickelte der deutsche Grafiker Erik Spiekermann ein Leitsystem, das durch hohe Verständlichkeit Sicherheit garantiert.
Der niederländische Grafiker Paul Mijksenaar entwickelte Leitsysteme für den Flughafen Schiphol sowie für den John F. Kennedy International Airport in New York. Seine Arbeiten gelten als Musterbeispiele für moderne und funktionale Leitsysteme.