Sigmundsherberg
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wappen | Karte |
---|---|
fehlt noch | |
Basisdaten | |
Bundesland: | Niederösterreich |
Politischer Bezirk: | Bezirk Horn (HO) |
Fläche: | 47,95 km² |
Einwohner: | 1802 (Volkszählung 2001) |
Höhe: | 429 m ü. A. |
Postleitzahl: | 3751 |
Vorwahl: | 02983 |
Geografische Lage: | Koordinaten: 48° 41' 10" N, 15° 44' 47" O 48° 41' 10" N, 15° 44' 47" O |
Gemeindekennziffer: | 31124 |
Anschrift der Verwaltung: |
Marktgemeinde Sigmundsherberg Hauptstrasse 50 3751 Sigmundsherberg |
Offizielle Website: | www.sigmundsherberg.gv.at |
E-Mail-Adresse: | marktgemeinde@sigmundsherberg.gv.at |
Politik | |
Bürgermeister: | Franz Göd |
Sigmundsherberg ist eine Marktgemeinde mit 1.802 Einwohnern im Bezirk Horn in Niederösterreich.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Sigmundsherberg liegt im Waldviertel in Niederösterreich. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 47,95 Quadratkilometer. 28,51 Prozent der Fläche sind bewaldet.
Katastralgemeinden sind Brugg, Kainreith, Missingdorf, Röhrawiesen, Rodingersdorf, Sigmundsherberg, Theras und Walkenstein.
[Bearbeiten] Geschichte
Anlässlich des Verkaufs zweier Lehen wurde Sigmundsherberg am 13. Juni 1302 erstmalig schriftlich erwähnt.
Das Stift Geras hatte hier die Grundherrschaft, aber sowohl das Geschlecht der Dachsberger als auch die Eyczinger hatten hier Grundbesitz.
1425 verwüsteten die Hussiten den Ort, aber die kaiserlichen Truppen, die 1619/1620 auf dem Weg nach Böhmen hier durchzogen, waren um nichts besser.
Dass Sigmundsherberg 1795 zum Werbebezirk des Regimentes Ferdinand Toskana gehörte, änderte nichts daran, dass es in Wirklichkeit bedeutungslos war.
Um aus der Bedeutungslosigkeit aufzusteigen brauchte es schon mehr.
Und das geschah in den Jahren 1867 bis 1870, als die Kaiser-Franz-Josefs-Bahn hier durch den Ort geführt wurde. 1872 wurde eine Verbindungsbahn nach Zellerndorf errichtet und 1889 die Kamptalbahn.
Innerhalb von zwölf Jahren war aus Sigmundsherberg ein Bahnknotenpunkt geworden und hatte trotzdem im Jahre 1880 erst 28 Häuser und 251 Einwohner.
1900 gab es schon 49 Häuser und 538 Einwohner. In einem dieser Häuser war der am 20. Oktober 1892 errichtete Gendarmarieposten untergebracht.
1902 erhielt die Franz-Josefs-Bahn ihr zweites Gleis und 1911 Sigmundsherberg den elektrischen Strom.
1914 brach der Erste Weltkrieg aus, 1915 wurde hier mit dem Kriegsgefangenenlager Sigmundsherberg eines der größten Kriegsgefangenenlager der österreichisch-ungarischen Monarchie errichtet (mit eigenem Gleisanschluss) und ursprünglich mit russischen, ab 1916 aber italienischen Gefangenen belegt. Das Lager bestand bis 1919, traurige Erinnerung daran ist der immer noch bestehende Lagerfriedhof.
Wegen der Inflation nach dem Krieg gab die Gemeinde Sigmundsherberg Notgeld aus, das in der Zeit vom 1. bis 31. Dezember 1920 in gesetzliches Geld rückgewechselt wurde. Gedruckt wurde dieses Geld von der Druckerei Berger in Horn.
1919 wurde ein Kino eröffnet und 1920 die Freiwillige Feuerwehr gegründet.
1927 wird der Keramiker Kurt Ohnsorg in Sigmundsherberg geboren und in den Jahren 1936/1937 die Pfarrkirche errichtet (1923 gab es immerhin schon 102 Häuser und 906 Einwohner).
Am 15. September 1938 wurden im Zuge der Sudetenlandbesetzung Panzer- und Flakeinheiten in Sigmundsherberg einquartiert.
Der 20. Oktober 1938 brachte die Zusammenlegung der Gemeinden Sigmundsherberg, Maigen, Rodingersdorf, Kainreith, Walkenstein, Brugg, Röhrawiesen, Stockern und Klein Meiseldorf zur Großgemeinde Sigmundsherberg mit einer Einwohnerzahl von 3.021 Menschen. 1946 wurde diese Großgemeinde wieder aufgelöst.
1959 wurde die Franz-Josefs-Bahn zwischen Sigmundsherberg und Gmünd wieder eingleisig und von Dampf- auf Dieselbetrieb umgestellt.
Der Niederösterreichische Landtag beschloss 1961 die Markterhebung von Sigmundsherberg, die Markterhebungsfeiern fanden am 27. Mai 1962 statt.
Ab 1967 wurde auf der Bahnstrecke zwischen Absdorf und Sigmundsherberg ebenfalls ein Gleis abgebaut.
Am 1. Jänner 1972 wuchs Sigmundsherberg: Die Gemeinden Sigmundsherberg, Rodingersdorf, Kainreith, Walkenstein, Brugg, Röhrawiesen und Missingdorf wurden zur Gemeinde Sigmundsherberg zusammengelegt.
Das Eisenbahnmuseum Sigmundsherberg wurde am 13. November 1987 eröffnet.
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
Nach dem Ergebnis der Volkszählung 2001 gab es 1802 Einwohner. 1991 hatte die Marktgemeinde 1887 Einwohner, 1981 2035 und im Jahr 1971 2200 Einwohner.
[Bearbeiten] Politik
Bürgermeister der Marktgemeinde ist Franz Göd, Amtsleiter Andrea Pfaller. Im Marktgemeinderat gibt es nach der Gemeinderatswahl 2005 bei insgesamt 19 Sitzen folgende Mandatsverteilung: ÖVP 10, SPÖ 9, andere keine Sitze.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 50, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 120. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 777. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 44,28 Prozent.
[Bearbeiten] Partnergemeinden
- Berndorf, ebenfalls in Niederösterreich
[Bearbeiten] Weblinks
Altenburg | Brunn an der Wild | Burgschleinitz-Kühnring | Drosendorf-Zissersdorf | Eggenburg | Gars am Kamp | Geras | Horn | Irnfritz-Messern | Japons | Langau | Meiseldorf | Pernegg | Röhrenbach | Röschitz | Rosenburg-Mold | Sigmundsherberg | Sankt Bernhard-Frauenhofen | Straning-Grafenberg | Weitersfeld