Sigisbert Kraft

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Sigisbert Kraft (*7. September 1927 in Bingen; † 6. Januar 2006 in Waghäusel) war der achte Bischof des Katholischen Bistums der Alt-Katholiken in Deutschland.

[Bearbeiten] Leben

Nach dem römisch-katholischen Theologiestudium in Würzburg empfing er dort 1951 die Priesterweihe und schloss sich nach Dienstjahren als Kaplan (Kitzingen) und Religionslehrer (Aschaffenburg) im Bistum Würzburg im Jahr 1961 dem alt-katholischen Bistum an.

Von 1961 bis 1963 tat er Dienst als Pfarrvikar in Mannheim. Anschließend wurde er zum Pfarrer der alt-katholischen Gemeinde Karlsruhe gewählt. Dort wirkte er als Gemeindeseelsorger und schließlich als Dekan für die nordbadischen Alt-Katholiken bis zu seiner Bischofswahl im Jahr 1985. Er wurde am 6. Oktober 1985 in der evangelischen Christuskirche zu Karlsruhe als Nachfolger von Bischof Josef Brinkhues zum Bischof geweiht und nahm anschließend Wohnung am alt-katholischen Bischofssitz Bonn. Er leitete das Katholische Bistum der Alt-Katholiken bis 1995. Sein Nachfolger ist Joachim Vobbe.

Sigisbert Kraft promovierte im Jahr 1976 an der Universität Bern mit einer Arbeit über die Entwicklung des deutschen alt-katholischen Kirchengesangs in den vorangegangenen hundert Jahren. In der Erneuerung der Liturgie und der musikalischen Gestaltung von Gottesdiensten lag ein Schwerpunkt seiner Arbeit. Er war Mitglied verschiedener nationaler und internationaler alt-katholischer und ökumenischer liturgischer Kommissionen und Arbeitsgemeinschaften. In Sigisbert Krafts Amtszeit als Bischof fielen überdies wichtige Entscheidungen alt-katholischer Synoden für die Einbeziehung von Frauen ins Priesteramt. Kraft weihte 1988 die erste Diakonin.

Sigisbert Kraft veröffentlichte auch noch über seine Emeritierung hinaus zahlreiche Beiträge in theologischen Periodika vor allem zu liturgischen und ökumenischen Fragen. Sigisbert Kraft war verheiratet mit Erentrud Sprenzel. Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor. Sigisbert Kraft starb am 6. Januar 2006 an seinem Ruhestandswohnsitz Waghäusel-Kirrlach. Sein Grab befindet sich auf dem Würzburger Hauptfriedhof.

[Bearbeiten] Werke

(es werden hier nur die wichtigsten Werke erwähnt):

• Sigisbert Kraft, Der deutsche Gemeindegesang in der alt-katholischen Kirche, Karlsruhe 1976, 259 S. + Anhang
• Sigisbert und Erentrud Kraft, Grundkurs Liturgie, Bonn 1998, 89 S.

Mitarbeit an:

• Lobt Gott, ihr Christen. Gesangbuch des Katholischen Bistums der Alt-Katholiken in Deutschland, Bonn 1986 (vergriffen)
• Die Feier der Eucharistie im Katholischen Bistum der Alt-Katholiken in Deutschland (Altarbuch),Hrg. von Bischof und Synodalvertretung, Bonn 1995, inzwischen 2. verb.Aufl.

Als Festgabe zu seinem 65sten Geburtstag erschien:

Christus spes. Liturgie und Glaube im ökumenischen Kontext. Festschrift für Bischof Dr. Sigisbert Kraft. Hrsg. Angela Berlis und Klaus-Dieter Gerth. Frankfurt/Main 1994, 350 S. (mit Liste seiner Veröffentlichungen bis 1994)

Personendaten
NAME	Kraft, Sigisbert
KURZBESCHREIBUNG	deutscher altkatholischer Bischof
GEBURTSDATUM	7. September 1927
GEBURTSORT	Bingen
STERBEDATUM	6. Januar 2006
STERBEORT	Waghäusel