Shunt (Elektrik)
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Ein Shunt oder Nebenschlusswiderstand ist ein meist niederohmiger elektrischer Widerstand, der bei der Messung von Strömen verwendet wird.
Analoge Anzeigeinstrumente, oder digitale Spannungsmesser sind meist nur für die Messung sehr kleiner Spannungen geeignet, z.B. 200mV. In die Leitung mit dem zu messenden Strom wird daher ein Widerstand (shunt) eingebaut. Die an diesem Widerstand abfallende (kleine) Spannung wird dann mit dem Anzeigeinstrument gemessen. Es wäre unpraktisch, die eventuell dicken Leitungen, durch die der Strom fließt, zum Messgerät und zurück zu führen. Daher fügt man an beliebiger Stelle im Stromweg den in der Regel niederohmigen Widerstand (Shunt) ein und misst den Spannungsabfall über den Widerstand mit einem empfindlichen Spannungsmesser, der auch über längere Leitungen an anderer Stelle angebracht werden kann.
Die Berechnung des Shunts erfolgt nach dem ohmschen Gesetz. Will man z.B. mit einem 200mV Spannungsanzeigeinstrument den Strom von 1A messen, muss als Shunt ein Widerstand von 0,2 Ohm benutzt werden. Falls der Strom, der durch den Spannungsmesser fließt, nicht vernachlässigbar klein ist, muss er bei der Berechnung berücksichtigt werden.
Zur Messung hoher (>100A) Ströme sind Shunts mechanisch speziell aufgebaut, beispielsweise als Metallband-Widerstände mit kräftigen Schraubkontakten für den Mess-Stromkreis und mit zwei kleineren Anschlüssen für das Messgerät. Manchmal sind Shunts auch direkt in den Messgeräten eingebaut.
Für die Messung von sehr hohen Strömen (>50kA) von z.B. Blitzeinschlägen werden besonders aufgebaute, meist koaxial ausgeführte Shunts verwendet. Diese erlauben die Messung des Stromverlaufs mit z.B. Speicheroszilloskopen.