Sender Weiskirchen
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Der Sender Weiskirchen des Hessischen Rundfunks steht im nordwestlichen Gemarkungsgebiet der hessischen Stadt Rodgau nahe der Autobahn A 3.
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[Bearbeiten] Frequenz und Abstrahlung
Der Rodgauer Stadtteil Weiskirchen ist seit 1967 Standort eines Mittelwellensenders des Hessischen Rundfunks für die Frequenz 594 kHz. Bis zur Umstellung auf durch neun teilbare Frequenzen im Rahmen des Genfer Wellenplans 1978 lag die Sendefrequenz bei 593 kHz. Bis 1994 betrug die Sendeleistung 400 kW. Seit 1994 wird mit „nur“ noch 300 kW gesendet. Der Sender Weiskirchen besitzt eine Richtantenne, bestehend aus zwei gegen Erde isolierten 126,5 m hohen selbststrahlenden Sendemasten in Stahlskelett-Bauweise. Er arbeitet mit dem Sender auf dem Hohen Meißner im Gleichwellenbetrieb. Das Richtdiagramm des Senders besitzt ein Maximum in nordwestlicher und zwei Minima jeweils in nordöstlicher und südöstlicher Richtung. Durch Regelung der Einspeiseleistung je Sendemast kann das Richtdiagramm verändert werden, im Zusammenwirken mit dem Sender Hoher Meißner das Maximum sogar nach Osten.
[Bearbeiten] Betrieb
Die Einspeisung des Programms erfolgt per Kabel. Der Sender wird mit wassergekühlten Röhrenendstufen betrieben, die doppelt ausgeführt sind, um bei einem Röhrenwechsel nur einen kurzen Sendeausfall zu erzeugen, der vom Rundfunksprecher mit den Worten Es folgt eine kurze Umschaltpause angekündigt wird. Die Energieversorgung erfolgt im Normalfall durch das örtliche Stromnetz, bei Netzausfall durch einen innerhalb von 10 bis 20 Sekunden startenden Dieselgenerator. Der Strom zum Anlassen des Generators wird von einer kleinen Akkumulatoreneinheit geliefert, die bei Stromausfall automatisch zugeschaltet wird. Im Notbetrieb ist die Sendeleistung auf etwa 100 kW reduziert.
[Bearbeiten] Gebäude
Unmittelbar neben der Sendeanlage befindet sich das ehemalige Dienst- und Wohngebäude des Senderwarts, dessen Dach und Außenwände durch geerdete Kupferummantelung vor elektromagnetischer Strahlung geschützt ist. Das Gebäude wurde im Winter durch die Abwärme der Röhrenkühlung geheizt. Seit Umstellung auf computergestützte Fehlererkennung wird dieses Gebäude nicht mehr genutzt. Die Wartung erfolgt durch mobile Dienste.
[Bearbeiten] Programmversorgung
Zunächst versorgte die Senderkombination Weiskirchen und Hoher Meißner ohne Frequenzumschaltung mobile Empfänger (Autoradios) mit dem UKW-HR1-Programm, das mit einer Funkstrecke, später durch Telefonkabel, übermittelt und auf die Mittelwellenfrequenz umgesetzt wurde. Bis zur Wende 1989 wurde dieses Programm aufgrund der großen Reichweite in den Nachtstunden durch Veränderung der Richtdiagramme beider Sender vorwiegend gen Osten abgestrahlt. Heute werden das Hörfunkprogramm hr-info, von 19-22 Uhr die Sendung für Ausländer, sowie Übertragungen von Landtags- und Bundestagsdebatten oder Großveranstaltungen gesendet. Da spätestens 2018 die Versorgung mit analogen Rundfunksendungen eingestellt wird, wird der Sender Weiskirchen dann überflüssig.