Sekundenpendel
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Ein Sekundenpendel wird bei Pendeluhren eingesetzt. Es handelt sich dabei um ein Pendel, welches für eine Halbschwingung genau eine Sekunde benötigt. Idealisiert als mathematisches Pendel hat es eine theoretische Länge von 99,4 cm. Diese Länge ergibt sich aufgrund der Tatsache, dass die Schwingungsdauer T eines idealen Pendels nur von seiner Länge l und der Erdbeschleunigung g abhängt
- .
Die benötigte Länge des Pendels beträgt also in Abhängigkeit der Dauer einer Halbschwingung T1 / 2
- .
Mit und erhält man also .
Tätsächlich sind obige Formeln nicht exakt richtig, da die Schwingungsdauer auch schwach von der Amplitude abhängt, durch eine Mechanik, das Steigrad, konnte man dies jedoch kompensieren. Zudem müsste man zur exakten Lösung noch die endliche Ausdehnung der Massen berücksichtigen, diese Korrektur wäre jedoch sehr klein. Einflüsse von außen kann man klein halten, indem das Pendel im Vakuum schwingt und gegen Temperatureffekte kompensiert ist. Dadurch ließen sich schon im 19. Jahrhundert Genauigkeiten besser als 0.1 Sekunde pro Tag erreichen, die erst um 1950 von Quarzuhren übertroffen wurden.
Ein Sekundenpendel wurde vom 8. Mai 1790 an als erste Definition des Meters benutzt, bis diese vier Jahre später durch eine genauere, geographische Definition (1 m = 1/10.000.000 der Länge des durch Paris verlaufenden Meridianquadranten) abgelöst wurde.