Schule von Salerno
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Die Schule von Salerno (Schola Medica Salernitana) war eine medizinische Lehr- und Forschungsanstalt in Salerno.
Das Kloster Monte Cassino unterhielt in Salerno ein Hospital für erkrankte Ordensbrüder. Kreuzfahrerschiffe landeten in Salerno an, um dort ihre Kranken pflegen zu lassen. Aus der Gruppe der Heilkundigen, der civitas salernitatis, entwickelte sich eine der ersten medizinischen Hochschulen in Europa. Unter Erzbischof Alfanus und mit Mithilfe des medizinkundigen Konstantin des Afrikaners, eines Arabers, der griechisch-arabische medizinische Texte ins Lateinische übersetzte, blühte die Schule auf und hatte ihre Glanzzeit vom 10. Jahrhundert bis zum 13. Jahrhundert, gefördert durch die Landesherren Roger II. und den Stauferkaiser Friedrich II..
Eine umfangreiche Arzneimittellehre entstand mit den Büchern Liber Graduum, Antidodarium Nicolai und Circa Instans. Das Wissen des Apothekerstands wurde somit eigenständig und die Trennung des Arzt- und Apothekerwesens durch Friedrich II. im Edikt von Salerno gesetzlich festgelegt.
Anatomische Studien an Schweinen mehrten das medizinische Wissen unter der richtigen Annahme, dass grundsätzliche Entsprechungen zwischen der Anatomie des Schweines und der des Menschen vorhanden sind. Das Erfolgsrezept der Schule war die harmonische Vermischung der medizinischen Wissensstände aus verschiedenen Kulturen: der griechischen, der arabischen, der westlich-lateinischen und der jüdischen.
Frauen waren sowohl als Studenten, als auch als Lehrende zugelassen (siehe auch: Trotula).