Schreitbagger

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Der Schreitbagger ist ein spezieller Bagger, der sich auf den Baggerarm oder den ausfahrbaren Stützen seines vielfach beweglichen Fahrwerks abgestützt, nur über einen Teil seiner Räder fortbewegen kann. Dieser Vorgang wird als Schreiten bezeichnet und findet in unwegsamem Gelände, typischerweise in steilen Hängen, Sümpfen, Gewässern oder Wald bei Erdarbeiten, Landschaftspflege oder Holzeinschlag Anwendung.

Erfunden wurde er von Ernst Menzi (1897-1984), der diese Idee mit seiner Firma^[1] vermarktete.

[Bearbeiten] Fortbewegung

Der Schreitbagger hat an seinem Unterwagen vier Ausleger, die in horizontaler und vertikaler Richtung und Länge der Hanglage angepasst werden können. Werden an den vorderen Auslegern die Räder angehoben, kommt der Bagger hier auf Füßen zu stehen. Bei einigen Maschinen sind – auf Grund der Spezialisierung und Kosteneinsparung – nur die hinteren Ausleger mit Rädern ausgestattet. In leichtem bzw. einfachem Gelände können diese Maschinen auf den Rädern fahren, sofern alle Ausleger damit bestückt sind. Zum Schreiten greift der Fahrer mit dem Baggerarm aus und drückt gegen den Boden, so dass die vorderen Ausleger abheben. Wird nun der Arm an den Bagger herangezogen, rollt dieser auf den hinteren Rädern (ggf. unterstützt durch den Radantrieb) auf den Arm zu. Durch Anheben des Arms werden die vorderen Ausleger wieder abgesetzt und der nächste Schritt kann folgen. Die Rückwärtsbewegung erfolgt durch Wegdrücken, eine Richtungsänderung durch Drehen des Aufbaus nach dem Anheben, wodurch der Unterwagen schräg zur Seite rollen kann. Der Bagger kann so in Hängen bis zu 45 Grad/100 Prozent Steigung^[2] arbeiten oder senkrechte Stufen von mehreren Metern überwinden, wie in Wetten, dass..?^[3] demonstriert.

Zum Transport kann der Schreitbagger die Ladefläche eines üblichen Lkw ohne weitere Hilfsmittel selbst besteigen.

Die vielen Freiheitsgrade des Schreitbaggers stellen sehr hohe koordinative Anforderungen an den Fahrer. Elektronische Hilfen werden zur Zeit noch erforscht^[4].