Schrankwand
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[Bearbeiten] Konstruktion
Eine Schrankwand ist ein großer, mehrteiliger Schrank, der entweder aus einzelnen, zusammengeschraubten Elementen besteht oder auch in sog. Endlosbauweise aus einzelnen Seiten und Böden besteht.
Schrankwände werden heute meist industriell in Serienbauweise hergestellt, können aber auch von Schreinereien in individueller Anfertigung (Einbauschränke) angeboten werden. Sie können als Vorwand- oder als Raumteiler-Elemente ausgelegt werden. Raumteiler-Schrankwände haben eine Sichtrückwand. Werden sie eingebaut, können sie links und rechts zu den Hauswänden als auch nach oben zur Zimmerdecke mit Hilfe von Blenden angeschlossen werden.
Die Einzelteile werden aus furnierten oder beschichteten Spanplatten oder stabverleimten Tischlerplatten hergestellt. Hochbeanspruchte Schrankwände in Büros besitzen oft an allen Seiten und Konstruktionsböden vorne und hinten Metallbeschläge (Skelettbauweise), die der Verbindung der einzelnen Seiten und Konstruktionsböden als auch der Aufnahme von Beschlägen (Türscharniere, Fachbodenträger, Einbauten, Türverriegelungen) dienen.
In sogenannte System-Schrankwände können nicht nur Fachböden sondern auch viele andere Einbauelemente eingebaut werden, so zum Beispiel Ausziehrahmen für Hängeregistraturen, Formulareinsätze, Garderoben, Tresore, Kühlschränke, Küchenabteile, Durchgangstüren. Ebenfalls können Forderungen nach erhöhtem Schallschutz berücksichtigt werden.
Die einzelnen Schrankelemente können mit Flügel-, seltener jedoch mit Schiebetüren verschlossen werden. Auch offene Schränke ohne Türen, dann aber mit einer Nischenauskleidung, sind möglich. Raumteiler können mit Trennwänden kombiniert werden. Auf diese Weise können leere Etagen, insbesondere von Bürohäusern, mit flexiblen, jederzeit umbaubaren (Büro)räumen ausgestattet werden.
[Bearbeiten] Geschichte
Der Wiener Architekt Prof. Franz Schuster entwarf bereits im Jahre 1921 ein Schrankwandprogramm für die baden-württembergische Möbelfabrik Erwin Behr. Im Jahre 1955 entwarf Johan Bus für Behr das Schrankwand-System "BMZ". "BMZ" bedeutete "Behr Möbel Zerlegbar" Dieses System wurde bis in die achtziger Jahre verkauft.
In den sechziger Jahren erweiterte sich die Zahl der Hersteller von Schrankwandsystemen mit der Fa. Interlübke mit dem System "SL", welches noch heute hergestellt wird, und der Fa. Hülsta mit ihrem System "Allwand".
Besonders in Deutschland war und ist die Schrankwand als Möbelstück im Privat-, aber auch im Bürobereich beliebt. Dies hat sicher auch etwas mit der Ordnungsliebe der Deutschen zu tun. Noch 1997 wurden über 4 Millionen Schrankwände verkauft.