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Schott Musik International

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Der Musikverlag Schott Music GmbH & Co. KG ist einer der größten Musikverlage Europas und der zweitälteste Musikverlag überhaupt. Gegründet hatte ihn Bernhard Schott 1770. Der Firmensitz liegt in Mainz.

Das Verlagsprogramm ist äußerst umfangreich und vielfältig: mit Noten (zum Kauf und zum kostenpflichtigen Verleih) und Büchern zu musikwissenschaftlichen Themen.

Zudem verfügt Schott Music über zwei eigene Plattenlabels, WERGO für Neue Musik und intuition für Jazz. Er vertreibt sieben hauseigene Fachzeitschriften: Das Orchester, Klasse Musik, Musik & Bildung, Musik in der Grundschule, MusikForum, Neue Zeitschrift für Musik, organ - Journal für die Orgel und Üben & Musizieren.

Der Verlag bietet in seiner Sound Library außerdem gezielt Filmmusik an.

Schott Music zeichnet sich vor allem durch sein stetiges Engagement für zeitgenössische Musik aus. Seit seiner Gründung begnügt sich der Verlag nicht mit der Verwertung alter Urheberrechte, sondern unterstützt aktuelle Strömungen und trägt so entscheidend zur Weiterentwicklung der Musik bei.

Der immer noch als Familienunternehmen geführte Verlag ist international ausgerichtet und hat neben dem Hauptsitz in der Gründungsstadt Mainz Vertretungen in Berlin, Hong Kong, London, Madrid, New York, Paris, Prag, Tokio und Toronto.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Die Verlagsgeschichte

[Bearbeiten] Die Anfänge

Der Verlag Schott Music, 1770 von Bernhard Schott (1748 - 1809) in Mainz gegründet, ist noch heute in einem 1792 erbauten Patrizierhaus im Weihergarten, mittlerweile unter Denkmalschutz. Aufgrund seiner Tüchtigkeit erhielt Bernhard Schott bereits 1780 das "privilegium exclusivum" und das Prädikat "Hofmusikstecher". Damit durften innerhalb des Kurfürstentums die von ihm hergestellten Werke nicht nachgestochen oder verkauft werden. So profitierte der Verlag von dem blühenden kulturellen Leben in Mainz und wuchs rasch zu einer wichtigen Größe im Musikbetrieb. Unter anderem versorgte Schott damals die reich beschäftigte kurfürstliche Hofkapelle.

Anders als die anderen Druckereien der Medienstadt Mainz wurde Schott durch die Mainzer Republik und die Jahre der cisrhenanischen Republik und die damit verbundene Abtrennung vom urpsünglichen kurfürstlichen Gebiet kaum betroffen, da die Werke nur wenig sprachgebunden waren.

Bernhard Schott bewies auch auf technischer Linie Innovationsgeist und benutzte als einer der ersten das Vervielfätigungsverfahren der Lithographie. Dies ermöglichte eine konstant hohe Auflage und führte bald zu einer weiten Verbreitung des hochwertigen Notenmaterials. So etablierte sich das Verlagshaus schnell über die Grenzen Deutschlands hinaus und die ersten Niederlassungen wurden gegründet: 1823 in Antwerpen, 1830 in Brüssel, bald darauf weitere in London, Wien, Paris und Leipzig.

Neben der hohen Qualität des Materials und der guten Verfügbarkeit in vielen europäischen Ländern war es vor allem das Engagement für Zeitgenössische Musik, das den Verlag international bekannt machte. Neben Werken von Komponisten der Mannheimer Schule (Carl Stamitz, Georg Joseph Vogler) sowie virtuoser Gesellschaftsmusik gehörten auch Spielopern zum Repertoire. Die Herausgabe der Klavierauszüge und Erstausgaben der Mozartopern Don Giovanni und Die Entführung aus dem Serail gehören zu den ersten Höhepunkten. Wichtige Spätwerke von Ludwig van Beethoven, unter anderem die berühmte 9. Sinfonie, die Missa Solemnis sowie zwei der letzten Streichquartette führten den Verlag in eine sichere Zukunft.

[Bearbeiten] Meilenstein Wagner

Zu Beginn der Verlagsgeschichte war der damals moderne französische Geschmack für das Verlagsprogramm ausschlaggebend. So wurden vor allem Komponisten wie Adolphe Adam, Daniel Auber, Gaetano Donizetti, Ignaz Pleyel und natürlich Gioacchino Rossini publiziert. Nur langsam wurde das Interesse an heimischen Komponisten größer. Mit Franz Liszt und Peter Cornelius deutet sich schließlich ein Repertoirewechsel an. Doch erst im Jahre 1859 setzte Franz Schott (1811-1874), Enkel von Verlagsgründer Bernhard Schott, einen neuen Schwerpunkt bei deutschen Komponisten: Die Zusammenarbeit mit Richard Wagner und die Herausgabe von dessen großen Bühnenwerken Die Meistersinger von Nürnberg, Der Ring des Nibelungen und Parsifal bilden noch heute einen wichtigen Grundstock für den Verlag und das aktuelle Bühnenrepertoire in Deutschland. Die Zusammenarbeit endet schließlich aufgrund der hohen finanziellen Forderungen Wagners: "Überhaupt kann ein Musikverleger Ihre Bedürfnisse nicht bestreiten, dies kann nur ein enorm reicher Bankier oder Fürst, der über Millionen zu verfügen hat ..." (Franz Schott am 21. Oktober 1862 an Wagner). Wagner suchte sich daraufhin anderweitig finanzielle Unterstützung, welche ihm zuletzt nur noch von Johann Weißheimer II., dem wohlhabenden Vater seines Freundes Wendelin Weißheimer gewährt wurde. Erst nach dem bayrischen Thronwechsel fand Wagner in Ludwig II. einen äußerst spendablen Gönner, welcher Wagner für immer von seinen finanziellen Nöten befreite.

[Bearbeiten] Die Moderne

Aufgrund von Nachfolgeproblemen - es gab keinen Nachkommen - setzte die Familie Schott 1874 Geheimrat Dr. jur. Ludwig Strecker (1853-1943) als Erben ein. Dessen Söhne Dr. jur. Ludwig Strecker (1883-1978) und Willi Strecker (1884-1958) führten den Verlag weiter. Ihnen folgte Heinz Schneider-Schott (1906-1988). Der derzeitige Chef des Hauses - Dr. Peter Hanser-Strecker - trat 1974 in die Geschäftsleitung ein. Er betreut als Vorsitzender der Geschäftsleitung gemeinsam mit Michael Petry und Ludolf von Canstein die Geschäftsführung von Schott Musik International.

Die Moderne schlug sich zuerst mit der Inverlagnahme der Werke von Igor Stravinsky nieder, der ein langjähriger Freund von Willi und Ludwig Strecker war. Der Verlag veröffentlichte unter anderem "Feu d’artifice" und "Scherzo fantastique" über das "Ballet L’ oiseau de feu" (Feuervogel-Ballett), das Violinkonzert, die Sinfonie in C und die Sinfonie in drei Sätzen. So sind wichtige Werke aus Strawinskys Gesamtschaffens bei Schott versammelt.

Die bald darauf entstehende Verbindung mit Paul Hindemith öffnete eine neue Ära in der Verlagspolitik, denn zum ersten Mal hatte der Verlag einen "Hauskomponisten", dessen gesamtes Werk Schott verlegt wurde. Auch Carl Orff, der Erneuerer des Musiktheaters und mit den Carmina Burana Schöpfer eines Welterfolges, ist mit seinem Gesamtschaffen bei Schott vertreten. Von nun an vertrauten viele weitere Künstler dem Verlag exclusiv ihre Werke an, darunter Erich Wolfgang Korngold, Wolfgang Fortner, Percy Grainger, Hermann Reutter, Michael Tippett und Jean Francaix.

[Bearbeiten] Weblinks

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